Jagdstallungsriße im erweiterten Erzgebirgsraum

Die Jagdstallungsriße Georg Öder im Erzgebirge - Ein bisher wenig beachtetes Kartenwerk - Michel Hilbert - Stand 07.03.2024

die jagdstallungsrisse georg oder im erzgebirge stand 150320 (PDF, 5.59 MB)

Verzeichnis Jagdstallungsriße

Galerie

uebersichtsrisse_jpg_gesamt.jpg (JPG, 76.35 MB)

georeferenzierte Riße im Geoportal Fergunna

für mehr Details siehe Kapitel Anhang.

Forschungsumfang

Motivation

Während meines Studiums der Wirtschaftsinformatik in Dresden (2016-2019) entdeckte ich mein Interesse für die historische Kartographie, insbesondere in der Region um Thalheim im Erzgebirge. Besonders interessieren mich hierbei Karten aus dem 16./17. Jahrhundert wie die Jagdstallungsriße von Georg Öder III. oder die erste kursächsische Landesaufname. Die regelmäßigen Besuche im Staatsarchiv führten zu dem Ziel, möglichst viele Risse meiner Heimatregion zu digitalisieren und zu analysieren. Mit dem Aufbau meiner Webseite kam die Idee, diese Informationen allgemein zugänglich zu machen. Mit hohen Zeit- und Kostenaufwands im Jahr 2022-2024 habe ich alle von mir aufgefundenen Jagdstallungsriße im erweiterten Erzgebirgsraum digitalisiert und katalogisiert.

Fragestellung/ Zielstellung

Ziel des Projekts ist die Digitalisierung und Katalogisierung aller vorhandenen Jagdstallungsrisse im Staatsarchiv Dresden, die im erweiterten Erzgebirgsraum vorhanden sind. Viele dieser Risse waren noch nicht als Mikrofiche verfügbar, weshalb eine eigenständige Digitalisierung vor Ort mit den vorhandenen Scannern erforderlich war. Für bereits auf Mikrofiche vorhandene Risse erfolgte die Digitalisierung durch offizielle Anträge auf Kopienherstellung.

Grafik 1 (eigene Darstellung): selbstständige Digitalisierung im Staatsarchiv Dresden

Grafik 1 (eigene Darstellung): selbstständige Digitalisierung im Staatsarchiv Dresden

Untersuchungsschwerpunkte:

  • Abdeckung des Untersuchungsgebiets: Überprüfung, ob die Übersichtsrisse eine flächendeckende Kartierung im erweiterten Erzgebirgsraum darstellen.
  • Korrelation zwischen Einzel- und Übersichtsrisse: Analyse, inwieweit die in den Einzelrissen dargestellten Jagdstallungen auch in den vorhandenen Übersichtsrißen abgebildet sind.
  • Struktur, Inhalt und Bedeutung der Jagdstallungsrisse: Eine detaillierte Betrachtung des Aufbaus und Inhalts sowohl der Einzel- als auch der Übersichtsrisse.

Zusammenfassung

Ortschaften mit Anzahl der Jagdstallungen und den georeferenzierten Übersichtsrißen

Grafik 2 (eigene Darstellung): Ortschaften mit Anzahl der Jagdstallungen und den georeferenzierten Übersichtsrißen

Im Staatsarchiv Dresden wurden für den erweiterten Erzgebirgsraum insgesamt 658 Jagdstallungsrisse identifiziert welche 632 Jagdstallungen enthalten. Diese teilen sich auf in 614 Einzelrisse, die jeweils eine Jagdstallung zeigen, 7 Mehrfachrisse mit zwei oder mehr dargestellten Jagdstallungen, sowie 37 Übersichtsrisse.

Die georeferenzierten Übersichtsrisse erfassen das Untersuchungsgebiet nicht lückenlos, wie aus der beigefügten Grafik ersichtlich ist. Es wird vermutet, dass es zusätzliche Übersichtsrisse gibt, die Gebiete abbilden, welche in den Einzelrissen erfasst sind, aber in den vorhandenen Übersichtsrissen fehlen.

Entstehungen der Jagdstallungsriße

Autor/ Entstehungszeit

Die Autorschaft der Jagdstallungsrisse wurde ursprünglich Georg Öder dem Jüngeren zugeschrieben, eine Annahme, die von Löscher vertreten wurde. Jedoch legt die Forschung von Reichert aus dem Jahr 2014 nahe, dass diese Werke tatsächlich von Georg Öder III. stammen. Die Entstehungszeit der Risse wird auf den Zeitraum zwischen 1564 und 1570 datiert, wobei die Risse des Amtes Grünhain möglicherweise bereits vor 1564 angefertigt wurden, erkennbar daran, dass der Stollberger Wald noch als Besitz der Herren von Schönberg geführt wird (S.401).

Reicherts umfassende Studie zur Markscheiderfamilie Öder hebt hervor, dass das älteste bekannte Produkt der amtlichen sächsischen Vermessungskartographie, die Karte des "Ampt Schwartzen burck" von 1551, von Georg Öder II. erstellt wurde (S.1562). Georg Öder II. ist auch für Vermessungen um Schellenberg im Februar 1563 dokumentiert (S.1632). Die Amtsschösser wurden angewiesen, bei Bedarf ortskundige Personen, in der Regel Förster, zur Unterstützung bereitzustellen (S.1652). Nach Reichert müssen alle Werke, die ab 1565 entstanden sind, Georg Öder III. zugeordnet werden, einschließlich der Jagdstallungsrisse (S.173 2). Zwischen 1571 und 1573 widmete sich Georg Öder III. vorrangig den Forstzeichenbüchern (S. 1752).

Ein weiteres bedeutsames Dokument in Bezug auf die Entstehung der Jagdstallungsrisse ist eine Anweisung aus einem Copialbuch um 1560-62 (3):

Damit er nun solchen Vnsern auferlegten Befehl desto eher und fleissiger verrichten möge, so ist demnach Vnser gnädig Begehren und ernstlicher Befehl: Ihr, die Oberforstmeister, Förster und Forstknechte wollet obbenannten Vnsern Markscheider [Georg Öder], ein jeder in seinem Revier und befohlenem Ort gutwillig mit ihm reiten und gehen und alle Gelegenheit auf ernannten Hölzern, Namen der Örter und andern Bericht anzeigen. Desgleichen wollet Ihr, die Verwalter und Schösser, ein jeder mit seinem befohlenen Amtsunterthanen, welche der Wälder und Gehölze kundig sein, und er nach Erheischung der Notdurf bedürfen würde, zuordnen, die mit ihm laufen und sonst zu schleuniger Verrichtung seiner empfangenen Befehle alle Förderung und guten Willen beweisen.

Die Zeichen der Jagdstallungsriße lassen sich jedoch bereits seit mindestens 1554 nachweisen (siehe Kapitel Forstzeichenbuch Schr 012, F 004, Nr 024) und wurden wahrscheinlich bei der Einrichtung der kursächsischen Ämter eingeführt.

Aufbau der Jagdstallungsriße

Nutzen

Im 16. und 17. Jahrhundert war die bestätigte Jagd eine bevorzugte Jagdmethode des Adels. Der allgemeine Ablauf dieser Jagdform, wie von Rolf Roosen beschrieben (S. 197 - 2074), umfasst folgende Schritte:

  1. Transport des Zeugs (Jagdzubehörs): Verschiedene Jagdgeräte wie Netze, Tücher und Stangen werden vom Zeughaus, dem Lagerort für Jagdutensilien, zum Jagdort transportiert.
  2. Stellen des Zeugs: Zeugknechte (Helfer, die das Jagdgerät betreuen) errichten die Tücher oder Netze und passen sie bei Bedarf an (siehe Nachstellzeichen).
  3. Errichtung des Bockstalls oder Laufs: Dies ist der Bereich, in den das Wild getrieben und letztendlich erlegt wird, ergänzt durch Schirme (Zelte), von denen aus das Wild erlegt werden kann.
  4. Beginn der Jagd (Abjagd): Das Wild wird von Fronpflichtigen in die Kammer oder Jagdstallung und dann weiter zum Bockstall/ Lauf/ Schirm getrieben, wo das Wild erlegt wurde.
  5. Beendigung der Jagd (Abblasen): Dies wird durch ein weit hörbares Hornsignal angezeigt.
  6. Nachbereitung: Abtransport des erlegten Wildes, Versorgung und Belohnung der Hunde, Abbau der Zeugs (Jagdutensilien).

Die analysierten Jagdstallungsrisse spielten eine wesentliche Rolle in den Vorbereitungsphasen der bestätigten Jagd, insbesondere in den Punkten 1 und 2. Sie hatten folgende spezifische Funktionen:

  • Übersichtsrisse: Sie dienten dazu, den korrekten Transport des Zeugs (Jagdutensilien) vom Zeughaus in den Dörfern und Städten zum ersten Zeugzeichen (Zeugzeichen I) an der Jagdstallung zu leiten (siehe Zeichen).
  • Einzelrisse: Diese gaben detaillierte Anweisungen für den genauen Aufbau des Zeugs an der Jagdstallung vor (siehe Zeichen).

Arten

Grafik 3 (eigene Darstellung): Systematik Jagdstallungsriße

Grafik 3 (eigene Darstellung): Systematik Jagdstallungsriße

Einzelriß

Der Einzelriss ist mit 614 von insgesamt 658 Rissen die am häufigsten vorkommende Rissart. In der Regel beinhalten diese Risse Stallungszeichen, Zeugzeichen und gegebenenfalls Flügel- sowie Nachstellzeichen. Der Hauptzweck des Einzelrisses war es, den korrekten Aufbau der Tücher zu gewährleisten, nachdem das Jagdzubehör (Zeug) per Zeugkarren vom Zeughaus zur Jagdstallung transportiert wurde.

Mehrfachriß

Mehrfachrisse sind mit lediglich 7 Exemplaren deutlich seltener. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass auf einem Riss zwei oder mehr Jagdstallungen dargestellt sind. Abgesehen von dieser Besonderheit dienten die Mehrfachrisse demselben Zweck wie die Einzelrisse, nämlich der genauen Anweisung für den Aufbau des Zeugs (Jagdutensilien).

Übersichtsriß

Von den Übersichtsrissen sind 37 Exemplare bekannt. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Navigation des Zeugtransports mit Zeugkarren vom Zeughaus bis zum ersten Zeugzeichen (Zeugzeichen I) an der Jagdstallung zu leiten (siehe Zeugzeichen). Auf den Übersichtsrissen sind Wegzeichen und Stallungszeichen abgebildet. Die Existenz einiger Einzelrisse ohne entsprechende Übersichtsrisse lässt darauf schließen, dass ursprünglich mehr Übersichtsrisse vorhanden waren. Besonders auffällig ist dies in einem Gebietsstreifen von Grünhainichen über Scharfenstein und Wolkenstein bis nach Jöhstadt, sowie in der Gegend von Zwönitz nach Geyer. Höchstwahrscheinlich existieren noch weitere Karten, die bisher nicht aufgefunden wurden.

Maßstab

Die Maßstäbe der Einzelstallungen variieren in der Regel zwischen 1:4500 und 1:5000, während die Übersichtsrisse Maßstäbe zwischen 1:13000 und 1:18000 aufweisen. Die Ausrichtung der Karten wird häufig mit den Begriffen 'Mitternacht' für Norden und 'Mittag' für Süden angegeben (siehe Seite 401), wobei diese Orientierungen anscheinend willkürlich gewählt wurden. Auf den Rissen findet sich oft der Vermerk 'Im großen Maßstab abgerissen' oder 'Im kleinen Maßstab abgerissen'. Interessanterweise wurden lediglich 6 Risse im kleineren Maßstab erstellt.

Zeichen

Die Jagdstallungsriße enthalten verschiedene Zeichen, die für die Vorbereitung der bestätigten Jagd genutzt wurden. Diese Zeichen waren besonders wichtig, da viele der damaligen Fronpflichtigen Analphabeten waren. Die Zeichen dienten als visuelle Anweisungen für die Organisation und Durchführung der Jagden.

Forschungsstand

Forstzeichen sind seit mindestens 1554 im Erzgebirge vorhanden (siehe Forstzeichenbücher). Weiterhin ist eine Anordnung zur Erneuerung durch Kurfürst August aus dem Jahr 1557 dokumentiert.

Johannes Sehm unterscheidet in seinem Aufsatz "Die Forstzeichen im Obererzgebirge um 1600" zwischen verschiedenen Arten von Zeichen (S.211-2195):

  • Wegezeichen: Diese beziehen sich auf das Forstzeichenbuch 50, allerdings geht Sehm nicht spezifisch auf die Jagdstallungsriße ein. (6)
  • Flur- oder Forstortzeichen: Basieren auf dem Verzeichnis "Des Ambts Crotendorff Wälde und Gehöltze" von 1602.
  • Jagdzeichen: Verwenden das Forstzeichenbuch 46 als Quelle. (7)

Allgemeines

Die Forstzeichen, eingeschnitten in runde oder ovale Formen an entrindeten Baumstämmen, wurden in einer Höhe von etwa 1,70 Metern angebracht. Diese Zeichen, üblicherweise 13 cm groß, waren entweder in roter oder schwarzer Farbe ausgefüllt. In den meißnischen und gebirgischen Regionen, einst Teil des albertinischen Territoriums, erfolgte die Kennzeichnung der Wege zunächst durch eine alphabetische Nummerierung. Bei umfangreicheren Wegenetzen erweiterte man dieses System um Spiegelalphabete, Doppelbuchstaben und Zahlen. Die Ursprünge dieser Zeichenstrategie werden Herzog Georg dem Bärtigen (1471–1539) zugeschrieben, obwohl konkrete Nachweise erst in den Forstzeichenbüchern von Georg Öder gefunden werden können (S. 192-1948).

In den sächsischen Wäldern sind diese Zeichen mittlerweile fast vollständig verschwunden, mit Ausnahme der Dresdner Heide. Dort engagiert sich seit 1985 ein Verein für die Rekonstruktion und den Erhalt dieser historischen Forstzeichen (9).

Zeugzeichen

Interpretation von Löscher und Fröbe

Löscher bezeichnet "alda teilet man den zeugk" als Beginn des Treiben mit Treibern und Hunden. Die gegenüberliegende Seite "alda stellet man zu" deutet er als Standort der Jäger. (S.401). Fröbe vermutet hinter "solche beide Flügel stelle zusammen" das Anbringen der Tücher. In seiner Interpretation über die Beschreibung des Forstzeichenbuches 46 und der daraus erstellten schematischen Skizze einer Treibjagd schließt er sich der Meinung Löschers an ( Eins der beiden das Treiben kennzeichnende Merkmal ").10

Neue Einschätzung der Zeugzeichen:

Nach meiner Einschätzung handelt es sich bei dem Eins der beiden das Treiben kennzeichnende Merkmal um visuelle Hinweise, der den Start- und Endpunkt bei dem Aufbau der Tücher um die Jagdstallung (Zeug) definieren sollte. Als Farbe wurde zur besseren Abgrenzung schwarz gewählt. Nachfolgend meine Begründung zu dieser Annahme (das besprochene Zeichen wird als Zeugzeichen bezeichnet):

Zeug ist in der Jägersprache eine Sammelbezeichnung für jegliche Art von Tüchern, Netzen und Lappen, mit welchen das Jagdgebiet umspannt wird. (S.11711) Ein hohes Tuch ist dabei 2,5m hoch und 120m lang. (S.10811) Der Aufbau des Zeug wird dabei als Stellen bezeichnet. (S.2004) Ein Indiz dafür, dass Löscher/ Fröbe sich bei ihrer Vermutung irren, sind die in den Einzelrißen vielfach eingezeichneten Ausläuffe. Ein Lauf bezeichnet dabei den Platz zu dem das Wild getrieben und von den Schützen erlegt wurde. (S.77 11) Die Ausläuffe auf dein Einzelrißen befinden sich dabei willkürlich an der Jagdstallung und liegen nicht zwangsläufig an den Zeugzeichen (siehe bspw. Schr 012, F 004, Nr 005 Riß 5, 7, 8, 9, 12, 18, 19, 20...). Vielmehr dürfte "alda teilet man den zeugk" den Jagdbediensteten den Start anzeigen, an welchem das Zeug von den Karren geladen wurde und der Aufbau der Tücher in gegengesetzter Richtung begann. Orientierung gaben dabei die Waldzeichen, welche die Jagdbediensteten bis zum gegenüberliegenden Zeugzeichen mit der Bezeichnung "alda stellet man zu" führten. Hier wurde das Zeug wieder vereinigt. Oftmals fehlt die Bezeichnung gänzlich und das gegenüberliegende Zeugzeichen wird einfach als das 2 schwarze Zeichen bezeichnet. Unterstützt wird diese Vermutung von dem Aufbau/ Umfang der Übersichtsriße, welche augenscheinlich den Zeugkarren vom Zeughaus über die Waldsymbole and das Jagdzeichen "alda teilet man den zeugk" führen sollten.

Alternativ zu alda wird auf den Jagdstallungsrißen doselbst verwendet, welches beides dort/hier beschreibt.12

Die Zeugzeichen werden auf den Einzelrißen und Übersichtsrißen dargestellt.

Bezeichnung Bedeutung
alda teilet man den zeugk (Zeugzeichen I) Startpunkt für den Aufbau der Tücher (Zeug) um die Jagdstallung.
alda stellet man zu (Zeugzeichen II) Endpunkt, an dem die Tücher (Zeug), beginnend vom Zeugzeichen I, um die Jagdstallung aufgebaut wurden, wieder zusammengefügt werden.

Stallungszeichen

Das Stallungszeichen wird im Forstzeichenbuch 46 als Zeichen der Stallung bezeichnet.7 Aus diesem Grund wird im fortlaufenden Text die Bezeichnung Stallungszeichen verwendet.

Die Stallungszeichen definiert die Jagdstallung, welche beginnend vom Zeugzeichen I zum Zeugzeichen II mit Tüchern umschloßen wird. Die Stallungszeichen sind in rot ausgeführt und werden auf den Einzelrißen dargestellt.

Flügelzeichen

Ein Flügel bezeichnet die linke oder rechte Seite eines mit Tüchern umgebenen Bezirkes. (S. 201)4

Von der Stallung ausgehend wurde nach/ während des Aufbau der Tücher um die Stallung meistens in Ortsrichtung auf linker und rechter Seite der Stallung jeweils zwei Tuchlinien gezogen. Der dazwischen entstandene Raum erlaubte es den Treibern (zur Jagdunterstützung verpflichtete Bauern) das Wild in die Stallung zu treiben. Der Aufbau erfolgte von der Stallung bis direkt an den nächsten Ort. Auf den Jagdstallungsrißen wird der linke Flügel in der Regel mit der erste flügel und der Rechte mit der ander flügel bezeichnet. Häufig tragen die Flügel die Bezeichnung läuft bis zum anderen flügel, was angibt, dass die Tücher wieder miteinander verbunden wurde. Des Weiteren sind Entfernungsangaben Ist der flügel x tücher lang bis and dorf häufig. Die Flügelzeichen sind in rot ausgeführt und werden auf den Einzelrißen dargestellt.

Das Treiben des Wildes erfolgte von den Dörfern zwischen den eingelappten linken und rechten Flügel mit dem Ziel das Wild in die Stallung zu scheuchen.

Nachstellzeichen/ Zustellzeichen

Sollte das Treiben des Wildes zwischen den eingelappten linken und rechten Flügel vom Ort in die Stallung aufgrund der großen Entfernung beider Flügel (und ggf. zu wenig Personen) nicht möglich sein, konnte das Treiben des Wildes etappenweise erfolgen. Um zu verhindert, dass das Wild in einem bestimmten Bereich, aus dem es herausgetrieben worden war zurückläuft, konnte die Tücher nachgestellt werden.(S. 1994) Für diesen Zweck konnte während des Treibens eine Art Zwischenflügel errichtet werden. Die Nachstellzeichen sind in rot ausgeführt und werden auf den Einzelrißen dargestellt.

Nachstellzeichen gaben den Treibern während des des Treibens des Wildes in die Stallung zwischen den linken und Rechten Flügel die Anweisung, die Tücher zu verschieben, um das Wild an dem Zurücklaufen zu hindern.

Wegzeichen

Dienen dem korrekten Antransport des Zeugs vom Zeughaus in den Dörfern/ Städten zum Zeugzeichen I an der Jagdstallung. Die Wegzeichen sind in rot ausgeführt und werden auf den Übersichtsrißen dargestellt.

Inhalt

Im Folgenden wird der Inhalt der Jagdstallungsrisse detailliert behandelt. Eine Untergliederung erfolgt in die Kategorien Jagd, Ortschaften, Gebäude und Gelände. Für jede Kategorie werden repräsentative Beispiele aufgeführt, um den Inhalt anschaulich darzustellen. Die Auswahl basiert auf meinen Erkenntnissen aus dem erstellten "Verzeichnis Jagdstallungen" in der Spalte "Hinweise".

Jagd

Im vorherigen Kapitel wurden die Zeichen der Jagdstallungsriße ausführlich beschrieben. Jedes Zeichen wird im Folgenden anhand eines charakteristischen Beispiels erläutert, wobei ähnliche Varianten existieren können. Die Jagdstallungen folgen einem standardisierten Aufbau. Im nächsten Abschnitt werden die wichtigsten Elemente einer Jagdstallung und ihre Bedeutungen kurz zusammengefasst. Die Elemente 8,9 und 10 kommen nur auf einigen wenigen Jagdstallungen vor.

Grafik 4 (eigene Darstellung): Inhalt Jagd

Grafik 4 (eigene Darstellung): Inhalt Jagd

  1. Übersichtsriß: Weg und Wegzeichen (rot) zu Zeugzeichen I (schwarz) - Schr 012, F 004, Nr 005 2
  2. Einzelriß: "alda teilet man den zeugk" mit Zeugzeichen I (schwarz) - Schr 012, F 004, Nr 005 4
  3. Einzelriß: "alda stellet man zu " mit Zeugzeichen II (schwarz) - Schr 012, F 004, Nr 005 4
  4. Einzelriß: rotes Stallungszeichen mit gepunkteten Verlauf der Jagdstallung - Schr 012, F 004, Nr 005 23
  5. Einzelriß: Flügel geht von der Jagdstallung ab "Der Flügel ist 3 Tücher lang" - Schr 012, F 004, Nr 004 5
  6. Einzelriß: Nachstellzeichen "Ein Zustellen" - Schr 001, F 003, Nr 011 2
  7. Einzelriß: Entfernungsangabe zum Ort "Vom dorf 2 lange tücher an die Stallung" - Schr 001, F 013, Nr 009 B13
  8. Einzelriß: Auslauff - Schr 012, F 004, Nr 005 26
  9. Einzelriß: eventueller Saugarten am Zeugzeichen II - Schr 012, F 005, Nr 004 57
  10. Einzelriß: Wildzaun - Schr 012, F 004, Nr 008 33

Ortschaften

Auf den Rissen lassen sich Dörfer und Städte unterscheiden.

Dörfer

Dörfer werden lediglich grob skizziert und ähneln sich sehr bei der Darstellung. Die Hofstellen werden einheitlich mit 3 Häusern dargestellt. Die Anzahl der dargestellten Hofstellen entspricht dabei nicht den tatsächlichen Gegebenheiten. Auf Einzelrißen sind Dörfer nur in kleinem Umfang angedeutet und fallen bei Übersichtsrißen größer aus. Auf Übersichtsrißen wird dahingehend auch versucht, den tatsächlichen Verlauf und Größe eines Dorfes korrekt darzustellen.

Innerhalb der Dörfer fallen die Kirchen besonders auf. Es wurde versucht die Kirchen möglichst lagegetreu einzuzeichnen. Die Kirchen werden auf eine einheitliche Weise dargestellt, charakterisiert durch eine Ringmauer und ein Tor auf der Unterseite. Diese Darstellungsweise ist sowohl in den Einzelrissen als auch in den Übersichtsrissen konsistent. Daher sind die Karten nicht darauf ausgelegt, spezifische Informationen über das tatsächliche Aussehen der Kirchen zu jener Zeit zu liefern. Selten werden weitere Gebäude hervorgehoben.

Grafik 5 (eigene Darstellung): Inhalt Dörfer

Grafik 5 (eigene Darstellung): Inhalt Dörfer

  • Dorf Klaffenbach - (Einzelriß ohne Kirche) Schr 012, F004, Nr 008 17
  • Dorf Burkhardtsdorf - (Übersichtsriß - sehr umfangreich) Schr 012, F 004, Nr 005 2
  • Dorf Grumbach - (Einzelriß mit Kirche) Schr 001, F 011, Nr 001 25
  • Dorf Brünlos - (Einzelriß mit Kirche) Schr 012, F 004, Nr 005 29
Städte

Städte unterscheiden sich in ihrer Darstellung deutlich von den Dörfern und sind insgesamt sehr individuell dargestellt. Im Gegensatz zu Dörfern, welche meistens länglich dargestellt werden, sind Städte oft rund oder viereckig skizziert. Typische dargestellte Elemente einer Stadt sind die Stadtmauer mit Toren, Kirche, Marktplatz und andere bedeutende Gebäude. In den Einzelrissen werden Städte meist in einer vereinfachten, eher bildhaften Weise dargestellt. Im Gegensatz dazu zeigen die Übersichtsrisse Städte in einer detaillierteren, kartografisch genaueren Darstellungsweise. Es ist zu beachten, dass dieselben Städte auf verschiedenen Rissen deutliche Unterschiede in ihrer Darstellung aufweisen können.

Grafik 6 (eigene Darstellung): Inhalt Städte

Grafik 6 (eigene Darstellung): Inhalt Städte

  • Thum - (Übersichtsriß) Schr 012, F004, Nr 008 94
  • Frankenberg - (Übersichtsriß) Schr 012, F004, Nr 008 95
  • Zschopau - (Übersichtsriß) Schr 012, F004, Nr 008 96
  • Zöblitz - (Mehrfachriß) Schr 012, F 005, Nr 004 80
  • Marienberg - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 7
  • Sayda - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 007 58
  • Stollberg - (Übersichtsriß) Schr 012, F 004, Nr 005 57
  • Aue (Einzelriß- noch kein Stadtrecht, aber Stadtstruktur) - Schr 012, F 004, Nr 004 - 4
  • Schwarzenberg - (Übersichtsriß) Schr 012, F 004, Nr 004 - 20
  • Chemnitz - (Übersichtsriß) Schr 003, F 037, Nr 009 - 1
  • Lößnitz - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 003 1
  • Elterlein - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 008 1
  • Grünhain - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 008 1
  • Schlettau - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 004 1
  • Scheibenberg - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 004 1
  • Frauenstein - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 C
  • Ehrenfriedersdorf (Einzelriß) - Schr 001, F 011, Nr 001 49
  • Zwönitz - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 501-552 16
  • Lengefeld - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 5
  • Jöhstadt - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 21
  • Wolkenstein - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 52
  • Scharfenstein - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 62
  • Geyer - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 81
  • Annaberg - (Übersichtsriß) Schr 001, F 003, Nr 002 1

Gebäude

Die am häufigsten dargestellten Gebäude in den Jagdstallungsrißen sind die Hofstellen (z.B. Element 6) in den Dörfern sowie die oft abgebildeten Dorfkirchen. Darüber hinaus finden sich zahlreiche andere Gebäudearten, die im Folgenden übersichtlich kategorisiert werden.

Unter der Kategorie 'Allgemeine Gebäude' werden von 1 bis 5 Gebäude aufgeführt, die als 'Häuser' bezeichnet sind. Die Ziffern 7 bis 10 repräsentieren spezielle Gebäude, die keiner eigenen Kategorie zugeordnet sind. Die weiteren Gebäude lassen sich in die Gruppen Burgen und Schlösser, Hammerschmieden, Mühlen sowie Vorwerke einteilen.

Allgemein (Häuser, Hof, Kirche und sonstige)
Grafik 7 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Allgemein

Grafik 7 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Allgemein

  1. Wolff Klingers Neue Haus - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 107
  2. Hans Meners hauß uffn borgkstedel - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 107
  3. Hunts Haus - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 006 1
  4. Thomas Hirn Haus - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 005 25
  5. Wolff hunnerkopfs Haus (Schloss Klaffenbach) - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 008 54
  6. Hof - (Einzelriß) Schr 012, F 005, Nr 004 42
  7. Schäferei - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 79
  8. Sant Oswaldkirche (Dudelskirche) Waschleithe - (Einzelriß) Schr 001, F 003, Nr 011 4
  9. Eine wüste Kirch heißt zum hayligen Creuz - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 006 10
  10. Kloster Grünhain - (Einzelriß) Schr 001, F 003, Nr 011 1
Burgen und Schlösser

Burgen und Schlösser sind oft als Standort der Zeughäuser auf den Übersichtsrißen dargestellt. Ihr Größe und Detailliertheit unterscheidet sie klar von den anderen Gebäuden.

Grafik 8 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Burgen und Schlösser

Grafik 8 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Burgen und Schlösser

  • Schloss Rabenstein - (Übersichtsriß) Schr 012, F004, Nr 008 1
  • Schloss Schlettau - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 004 1
  • Schloss Lichtenwalde - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 003 2
  • Wasserschloss Klaffenbach - (Einzelriß) Schr 012, F004, Nr 008 87
  • Schellenburg - (Übersichtsriß) Schr 012, F004, Nr 008 87 96
  • Burg Rauenstein - (Einzelriß) Schr 012, F 005, Nr 004 68
  • Burg Lauterstein - (Einzelriß) Schr 012, F 005, Nr 004 72
  • Burg Purschenstein - (Übersichtsriß) Schr 012, F 004, Nr 007 61
  • Schloss Pfaffroda - (Übersichtsriß) Schr 012, F 004, Nr 007 64
  • Schloss Stollberg - (Übersichtsriß) Schr 012, F 004, Nr 005 57
  • Schloss Schwarzenberg - (Übersichtsriß) Schr 012, F 004, Nr 004 21
  • Rittergut Sachsenfeld - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 008 1
  • Schloss Chemnitz - (Übersichtsriß) Schr 003, F 037, Nr 009 1
  • Burg Rechenberg - (Übersichtsriß) Schr 001, F 013, Nr 009 B
  • Schloss Frauenstein - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 D1
  • Burg Scharfenstein - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 121
  • Schloss Wildeck - (Übersichtsriß) Schr 012, F004, Nr 008 96
Hammerschmieden

Hammerschmieden werden als umfangreiche Hofstellen an einem Gewässer mit mehreren Gebäuden dargestellt. Gelegentlich liegen in der Nähe der Hammerschmieden Teiche (siehe Ansicht 7). Hammerschmieden werden normalerweise als "Hammer" bezeichnet. Einige Arten sind:

  • Blechhammer
  • Eisenhammer
Grafik 9 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Hammerschmieden

Grafik 9 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Hammerschmieden

  1. Blechhammer - (Einzelriß) Schr 001, F 003, Nr 011 11
  2. Eisenhammer - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 004 9
  3. Eisenhammer - (Einzelriß - Die Hamer Leythe) Schr 012, F 004, Nr 004 11
  4. Hammer - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 23
  5. Hammer - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 23
  6. Hammer - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 22
  7. Hammer mit Teichen - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 22
  8. Hammer - (Einzelriß) Schr 001, F 003, Nr 011 27
  9. Hammer - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 34
  10. Hammer - (Einzelriß) Schr 001, F 003, Nr 011 5
Mühlen

Mühlen werden i.d.R. an einem Fluss-/ oder Bachlauf dargestellt. Die Darstellung schwankt von einfach bis zu detailliert mit Wasserrad. Die Mühlen werden am häufigsten mit "Mühle" bezeichnet. Gelegentlich wird auch die Art oder der Besitzer genannt (Bsp.: Mortel Mühle, Nennigmühle, Rathsmühle, Ehrenfriedersdorfer Mühle...) Einige Arten sind:

  • Brettmühle
  • Bruchmühle
  • Mahlmühle

Bei Ansicht 4/5 und 7/8 handelt es sich jeweils um die gleiche Jagdstallung auf zwei unterschiedlichen Rißen (klassischer Entwurf, künstlerische Kopie).

Grafik 10 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Mühlen

Grafik 10 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Mühlen

  1. Brettmühle - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 005 15
  2. Brettmühle - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 E3a
  3. Bruchmühle - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 127
  4. Mahlmühle - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 E6
  5. Mahlmühle - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 E6a
  6. Mahlmühle - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 49
  7. Mühle - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 E4
  8. Mühle - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 E4a
  9. Mühle - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 22
  10. Ratsmühle - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 C2
Vorwerke

Ein Vorwerk ist eine Art landwirtschaftlicher Nebenbetrieb oder eine kleinere Außenstelle eines größeren landwirtschaftlichen Gutes, oft eines Guts- oder Herrenhofes. Die Vorwerke ähneln sich sehr stark in der Darstellung und werden oft als umfriedete Hofstellen mit 3 Gebäuden dargestellt.

Grafik 11 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Vorwerke

Grafik 11 (eigene Darstellung): Inhalt Gebäude Vorwerke

  1. Vorwerk Niederlauterstein - (Mehfachriß) Schr 012, F 005, Nr 004 79
  2. Vorwerk Geiselroda - (Mehfachriß) Schr 012, F 005, Nr 004 80
  3. Purschensteiner Vorwerk - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 007 7
  4. Bernsteiner Vorwerk - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 E5b
  5. Das Forwergk heist die hütstadt? - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 007 31
  6. Vorwerk Neudeck - (Einzelriß) Schr 012, F 005, Nr 004 13
  7. Vorwerk - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 12
  8. Vorwerk - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 007 1
  9. Benedix Mulditzschen Vorwerk - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 9
  10. Martens Klugen Vorwerk - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 13

Gelände

Allgemein

Im Gelände werden folgende allgemeine Gegebenheiten dargestellt:

  • Berge
  • Wiesen
  • Felder
  • Straßen (selten)
  • Flüsse
  • Bäche
  • Teiche

Flüße und Straßen werden als einfache Linie dargestellt. Wiesen und Felder sind oft mit einer gepunkteten Linie eingezeichnet.

Grafik 12 (eigene Darstellung): Inhalt Gelände Allgemein

Grafik 12 (eigene Darstellung): Inhalt Gelände Allgemein

  1. Bernstein - (Einzelriß) Schr 001, F 002, Nr 015 8
  2. Pöhlberg - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 36b
  3. Wiese - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 004 5
  4. Feld - (Einzelriß) Schr 012, F 005, Nr 004 14
  5. Straße - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 008 5
  6. Teich - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 79
  7. mehrere Teiche - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 005 14
  8. Fluss Mulde - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 B4
  9. Flussmündung - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 123
  10. Oswaldbach - (Einzelriß) Schr 001, F 003, Nr 011 8
Wald

Die Beschaffenheit des Baumbestandes im Wald wird auf vielen Jagdstallungen vermerkt. Ein Großteil der Bezeichnungen weist auf ein spärliches Unterholz hin (dün gestrüp, dün holz, dün strauch...). Blöß ist oft mit einer gepunkteten Linie eingezeichnet und bedeutet "kahle, entwaldete Fläche".

Grafik 13 (eigene Darstellung): Inhalt Gelände Wald

Grafik 13 (eigene Darstellung): Inhalt Gelände Wald

  1. blöß - (Einzelriß) Schr 012, F 005, Nr 004 2
  2. dün gestrüp - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 43
  3. dün holz - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 001 43
  4. dün strauch - (Einzelriß) Schr 001, F 013, Nr 009 B9
  5. ettliche sträuch - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 005 34
  6. gestrüp - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 005 48
  7. Jungk Gestrüp - (Einzelriß) Schr 001, F 011, Nr 005 1
  8. klein dünholz - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 006 3
  9. klein holz - (Einzelriß) Schr 012, F 004, Nr 005 49
  10. holz - Schr 012, F 004, Nr 005 29
Bergbau

Typische Darstellung für den Bergbau ist eine Kaue (Grubenkaue) mit Haldenmaterial. Bild 9 und 10 zeigen eine Schmelzhütte mit aufsteigendem Rauch.

Grafik 14 (eigene Darstellung): Inhalt Gelände Bergbau

Grafik 14 (eigene Darstellung): Inhalt Gelände Bergbau

  1. Bergbaulandschaft - "Das Bergkwergk uffm Eissenstein" - (Übersichtsriß) Schr 001, F003, Nr 004 1
  2. Grubenkaue - (Einzelriss) Schr 012, F 005, Nr 004 78 Uffn Rittersbergk
  3. Grubenkaue - (Einzelriss) Schr 001, F 011, Nr 001 75 uff Siemon Baslers
  4. Grubenkaue - (Einzelriss) Schr 012, F 005, Nr 004 15 Im Rabenbergk
  5. Grubenkaue - (Einzelriss) Schr 001, F 011, Nr 001 63 ufs Stangem zu Drettbach holz unterm Zencker
  6. Grubenkaue - (Einzelriss) Schr 012, F 005, Nr 004 10 Ann Davits Heydte zur Laudtenn
  7. Grubenkaue -(Einzelriss) Schr 001, F 011, Nr 001 64 uff Stangen Oberholz
  8. Grubenkaue - (Einzelriss) Schr 001, F 003, Nr 011 22 am Schmidwaldt
  9. Schmelzhütte - (Einzelriss) Schr 001, F 013, Nr 009 B5a An der Jungen Nickel Füllers leythe zur Nassa
  10. Schmelzhütte - (Einzelriss) Schr 001, F 003, Nr 011 4

Stallungsnamen

Die Bezeichnungen der Stallungen sind in dem markierten Bereich der Jagdstallungen, umgeben von Stallungs- und Zeugzeichen, zu finden. Diese beginnen typischerweise mit "Stallung an/im/in/uff...". Die Benennungen der Jagdstallungen beinhalten einzigartige Flurnamen, die eine wichtige Quelle für die Flurnamenforschung im Erzgebirge darstellen. Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die Stallungsnamen gegeben. Hierzu wurden die Stallungsnamen von den 631 Einzelrißen analysiert.

Flurnamenbestandteile mit Beispielen ohne Personen- oder Ortsbezug

holz (220)

  • Bauern- (20), Binn-, Birners-, Buch-, Dun-, Eulen-, Frauen-, Gemein- (18), Glocken-, Heintzen-, Hell-, Heyden-, Heyling-, Hoff-, Huffen-, Jäger-, Jungem- (4), Kieffern-, Kies-, Köhler-, Lehm-, Mühl- (5), Ober-, Pfaffen-, Pfarr- (5), Pienn-, Raben-, Rats-, Richters- (14), Roll-, Rosen-, Schulzen-, Seyden-, Spiegels-, Stegen-, Under-, Weiden, Wirts- und Zellerholz

berg (47)

  • Bessen-, Buch- , Burck-, Butter-, Buttners-, Dörnn-, Eltz-, Försten-, Gunbs-, Habichs-, Hartz-, Hauen-, Heidel-, Helffen-, Henne-, Hesel-, Hirsch-, Hutten-, Krems-, Loß-, Marders-, Milchen-, Mücken-, Mul-, Münster-, Oberles-, Puchels-, Raben-, Rentten-, Ritters-, Rochels-, Rothen-, Schaff-, Schieffer-, Schindels-, Seyden-, Stein-, Thal-, Wisen- und Ziegenberg

Leite (32) = Berghang

  • Dachs-, Fuchs-, Grun-, Hammer-, Hartt-, Hasen-, Hopp-, Kyffer-, Mull-, Pfar-, Putter-, Schaff- und Winderleite

Knochen (31) = Berg

  • Behren-, Bircken-, Eysensteiner-, Hassen-, Stein- und Vieknochen

Wald (26)

  • Burckertz-, Creutz-, Drachen-, Gemein-, Hartt-, Küch-, Ritz-, Schmid-, Sew-, Streitt- und Zeyssigwald

Stein (22) =Erhebung

  • Blosen-, Grossen-, Hauen-, Heidel-, Hochen-, Hohn-, Hudt-, Lauder-, Lieben-, Otten-, Sachsen-, Schatzen-, Scheuben-, Sommer-, Thannen-, Wolfs-, Zeisig- und Ziegenstein

Busch (21)

  • Bauern-, Behren-, Burger-, Dennen-, Eschen-, Feld-, Fuchs-, Galgen-, Hochen-, Hütten-, Räcken-, Rödt-, Rosen-, Scheuben-, Stein-, Than- und Ziegenbusch

Heide (19)

  • Bauern-, Behren-, Churfursten-, Kyn-, Mos-, Ober-, Richter- und Underheide

Hain (14)

  • Gersten-, -Rücken, Hancken-, Heiligen-, Hohen-, (Hehne), Mücken-, Reyßig- und Schutzenhain

Grund (12)

  • Drew-, Erbes-, Hell-, Hütten-, Mertzen- und Tiefen Grund

Bach (11)

  • Brücken-, Fichtel-, Gryser-, Heydel-, Holz-, Kalkofen-, Lauder-, Lump-, Rosen-, Schindel- und Wolfsbach

Tennicht, Kiefricht, Bürkicht, Fichtig (11) = Baumbestand

Loch (7)

  • Bern-, Breme-, Dachs-, Hunner- und Wetzloch

Graben (6)

  • Klemens-, Kroen-, Leusen-, Thon- und Wechlersgraben (größtenteils wahrscheinlich abgeleitet von Personennamen)

Hau (6)

  • Alten-, Lauten-, Müll-, Ober- und Underhau

Brunnen (4)

  • Faulen-, Mittags- und Pernbrunnen

Brand (5)

  • Brand, Brandpfütze und Hohenbrand

Weitere

  • 3x Kohlung (Kohlung und Bauernkohlung), 3x Erbe (Erb, Hinter- und Nider Erbe), 3x Weg (Erlen- und hohen Weg), 3x Bergbau (Eysengrube, kupfer Zeche, uff der uberschar?), 2x Feld (Richtersfeld), 2x Gemein (Ortsbezug) , 2x Höhe (Ortsbezug), 2x Stallung (Bärenstallung), 2x Steig (Kne- und Pleulersteig), 2x Straße (Ortsbezug), 2x Wiese (Ampfer Wiese), 2x Raum (Personen- oder Ortsbezug), 2x Vorwerk (alten Vorwerg), 2x Bruch (Ros- und Underbruch), 2x Pfütze (Brand- und Rodtenpfütze), 2x Mühle (sant- und windtmuhl) 1x Forst (Ortsbezug), 1x Freiheit (Ortsbezug), 1x Lehen (halben Lehen), 1x Meile (halben Meile), 1x Teich (grüner Deich), 1x Acker (Hofacker), 1x Stall (Ochssenstall), 1x Ofen (Kalkofenn), 1x Brücke (faulen Brücken), 1x Haus (Berckheusel), 1x Gehege (neues Gehe), 1x Folgung (Ortsbezug)

nicht zuordenbare Flurnamen

  • Am Pflock, Am Unglück, Ann der Arls, die Rennicke, uffn Einsidel, Am Esthigk, Am Fischer, ann der Gossen, An der Heinzin, an/in der Hell, im Heydigenn, Am Hohe Rodth, Im Hütten Flos, am Imler (Emmler) u. Driebel, Im Keublers gebrech, die Klinge, Am Kontopel an der Bhomischen Reinung, Uff der Krihne, Uff der Loh, Oben ann der Luckenn, An der meysenn Spitzenn, bey der hohe Dannen uf der Pier, Bey Platz stork (Person?), Im puch Schechtell, Am Reichenspott, uff der Reuthe, an der Rotte, Am Schlage, am schnell Marck, Inn Stein geruhll, Am Topper, An kleinn Toppers, der Zencker genandt, Am Zugen Ruck

Personen

Allgemeine Bezeichnungen (97)

  • Richter (31), Gemein (28), Bauern (24), Pfarrer (8), Rat (4), Wirt (2)

Personennennungen mit Vor- und Nachname (190)

  • Mertten Alexen, Georg Anelis, Wolff Arolts, Hans Asmus, Siemon Basler, Thomas Baul, Hanß Behmen, Christoff Berbisdorff, Caspar Bergkman, Lorenz Beutler, Bardel Beyer, Michel Beyer, Valten Beyer, Caspar Bolmer, Wolff Bolmerin, Hans Braun, Michell Breuer, Thomas Breuer, Bartel Brosius, Christoph Büttner, Matthes Büttner, Simon Dittmann, Merten Dorfer, Georg Drechsler, Simon Drechsler, Michell Drius, Wolf Durn, Brosius Erler, Wolff Escher, Jacop Feudtel, Enders Fidler, Caspar Fietler, Hans Fleischer, Urban Fodel, Lazarus Franken, Petter Friderich, Brosius Friedrich, Bartell Fritzsch, Hans Fritzsch, Merthen Fritzsch, Baull Fritzschen, Elias Fritzschen, Nickel Füller, Steffan Geler, Georg Gerner, Georg Gerstman, Hans Gerttner, Nickel Glentzel, Caspar Golthanssen, Georg Graf, Jacops Grauben, Michel Grauben, Bastian Grebner, Caspar Grispach, Thomas Gros, Mertten Grünpflück, Jäg Hancken, Oswalt Hecker, Wolff Hecker, Jacob Hehrklotz, Steffan Heiman, Bardel Helbich, Simon Helwig, Adams Helwing, Urban Helwing, Michel Herdewig, Beder Herman, Hans Herman, Wolff Herrgott, Georg Hessel, Davits Heydte, Hans Horns, Andreas Hubber, Merten Hut, Frantz Jeger, Leonhart Jehger, Georg Kaden, Merten Kaden, Enders Kaltoffen, Thomas Kandler, Christoffell Kempen, Thomas Killinge, Greger Kitner, Georg Klauss, Voits Knöcheim, Nickel Kolreutter, Thomas Kretzschmar, Georg Kreusigk, Wolff Kreussig, Anders Kröner, Michel Kröner, Urban Kummer, Barttel Landtgraffen, Urban Langer, Jacob Lebschen, Oswald Lefler, Caspar Lehm, Donat Lehman, Lorenz Lehmann, Anthonius Lieb, Caspar Link, Melcher Lohsenn, Mertten Lösner, Brosius Lossen, Jacob Mauersberger, Merten Mehner, Thomas Mehnig, Wolff Meiner, Valten Melzer, Hans Mertten, Valten Meurer, Caspar Mittelbach, Matthes Möller, Benedix Mulditzschen, Brosius Müller, Paul Müller, Unders Müller, Veit Müller, Hensell Muller, Hans Nötzel, Grrger Ofw, Nickel Örtel, Partel Otten, Hans Pautzschen, Enders Pecker, Hans Pehmen, Hans Pelman, Georg Peschman, Sebalt Pflulech, Erhart Pultzen, Michel Pürckner, Matz Reunelt, Caspar Richter, Matz Richter, Michel Richter, Paul Richter, Abraham Riesrun, Hans Roscher, Valdtenn Rudtloff, Hans Ruligk, Melcher Scharsem, Thomas Schelberger, Melcher Schersen, Caspar Schieckel, Georg Schneider, Caspar Schneyder, Endreas Schneyder, Enders Schneydere, Joachim Schönberg, Caspar Schonbergk, Wolf Schonhern, Hans Schreitter, Enders Schueffner, Mattes Schuldesch, Peter Sebalt, Caspar Seler, Michel Seybert, Brosius Siemonis, Hans Steyger, Caspar Stölpner, Oswalt Stoppen, Brosius Storzel, Brosius Tauttenschlager, Thomas Thirfelder, Paul Thomas, Peter Törpen, Caspars Ulm, Georg Ulman, Jacob Ulman, Mertenn Ulman, Gallus Ulmann, Hans Ulnn, Paul Vettermann, Donat Vlus, Wolff Walter, Franz Weber, Simonn Weber, Oswalt Wechel, Paul Wedtlich, Nickel Weisbach, Richter Weltigen, Kuntz Wenigel, Hant Wentzel, Nickel Wetzel, Paul Weygel, Steffann Wiesener, Wolfs Winckell, Anders Wolffen, Hans Wolffen, Melcher Zencker

Personennennungen mit Nachname (28)

  • Ampfer, Bredtschneyder, Burckert, Drechsel, Drencker, Friderich, Guntzel, Hinckelman, Hünnerkopf, Kempf, Kirsten, Klemens, Lauchner, Leuse, Lutewig, Möller, Morgenstern, Neuber, Newman, Pelman, Reicher, Scheubeck, Schindler, Schubert, Schuffner, Spindler, Viehweg, Wechler

Beispielhafter Ablauf eines Vorbereitens für ein eingestelltes Jagen am Beispiel der Beschreibung aus dem Forstzeichenbuch 46 für die Stallung "An der langen leiten und Burgstadel"

Beschreibung bedeutung
eines stehet am grossen haw Das Zeugzeichen I, welches den Startpunkt für den Aufbau der Tücher (Zeug) festlegt, steht am grossen haw
doeselbst teile den Zeug Fange hier mit dem Aufbau der Tücher (Zeug) an.
und stelle bis zum andern an Hans Meuerers Baue die Tücher (Zeug) bis zum Zeugzeichen II auf Hans Meuerers Grundstück auf.
Zeichen der Stallung siehe Stallungszeichen
18 Hohe tücher bedarff man zu dieser Jagt Gesamtanzahl an Tüchern (rechter Flügel + linker Flügel + Tücher für Zwischenflügel beim nachstellen), welche vom Zeughaus über die definierten Wege auf den Übersichtsrißen (Wegzeichen) zur Stallung ans Zeugzeichen I transportiert werden müssen.
Zeichen beider Flügel siehe Flügelzeichen
6 Lange tücher zum rechten flügel / den stelle bis an die Pappiermühle Für den Aufbau des rechten Flügels (siehe Flügelzeichen) werden 6 lange Tücher (ungefähr 720m) benötigt. Diese werden von der Stallung bis an die Pappiermühle aufgebaut.
6 Lange tücher zum lincken flügel / den stelle bis an das dorff Kinheyde zu Bastien Hanes Haus Für den Aufbau des linken Flügels (siehe Flügelzeichen) werden 6 lange Tücher (ungefähr 720m) benötigt. Diese werden von der Stallung bis zu Bastien Hanes Haus in Kühnhaide aufgebaut.
Zu solchen haus und ort des Flügels bescheide frue die leute / treibe an dem Flügel der Kinheyde und Zwenitzer feldhölzer hinauff bis zur stallung und diesem Zeichen Der entstandene Raum zwischen den beiden Flügeln wird von den Bediensteten genutzt, um das Wild vom Dorf Kühnhaide bis an die Stallung zu treiben (scheuchen). Der einzige Fluchtweg für das Wild ist in die eingelappte Stallung.
Stelle mit hohen tüchern bis zu Hans Meuerers (Zeugzeichen II) Die Bediensteten sollen die noch nicht verwendeten Tücher beginnend beim Zeugzeichen II entlang der Nachstellzeichen aufbauen und mit dem rechten Flügel verbinden. Der Flügel wurde somit von Kühnhaide in Richtung Zwönitz verschoben. (siehe Nachstellzeichen)
Hebe 4. lange tücher von der Kinheyden hernach auff Der Raum zwischen linken Flügel und dem neugestellten Flügel ist nun wild frei. Die Tücher können abgebaut und erneut verwendet werden.
stelle die von Hans Meuers diesem zeichen nach bis an den Flügel zur rechten Hand bereits oben erklärt
Als dann stelle die leute an bereits oben erklärt
treibe die zwölff Lehen bis zur Stallung Innerhalb des neu entstandenen Raums zwischen dem neuen Flügel und dem rechten Flügel wird das Wild in die Stallung getrieben.
2. Jäger zur fürsuch "fürsuch" = erkunden, erforschen13
150. Mann zum stellen und treiben Unterstützung beim Aufbau des Zeug und "scheuchen"des Wildes (siehe Zeichen)
72. Jagthunde selbsterklärend
18. Hundszieher Hundeführer mit jeweils 4 Hunden
6. Mann zum Pirschhunden pirschen = Erlegen des Wildes mit einer Schußwaffe, evtl. für das treiben des Wildes in das Zeug, zu den Schützen?
Der zeugk stehet zum Grunhain beim Kloster Standort des Zeughauses (fachgerechte Lagerung von Netzen, Lappen Tücher etc.). Transport des Zeug mit Zeugwagen vom Zeughaus zum jagdausübenden Ort. (S. 1984)
Dohin bescheide die Jeger nach der fürsuch Nach den Erkundungstätigkeiten der Jäger sollen diese sich zum Kloster begeben (um die Jagdbediensteten für das weitere Vorgehen zu unterrichten?)
Die Hunde ligen auch doselbst Der Standort der Jagdhunde befindet sich ebenfalls am Kloster.

Forstzeichenbücher

Eine genaue Untersuchung meinerseits steht für die Forstzeichenbücher noch aus. Bis auf Buch 46 und Buch 55 konnte der Inhalt aufgrund von Restriktionen bei der Einsichtnahme nicht weiter untersucht werden. Nachfolgend wird auf den Inhalt daher nur kurz eingegangen.

46 Jagden von Schwarzenberg und Grunhain [Grünhain] aus

Der Inhalt des Forstzeichenbuches 46 wurde komplett in das Verzeichnis Jagdstallungen integriert und die betroffenen Jagdstallungen um den Inhalt erweitert (siehe ab Spalte Hauptzeichen). Eine Erläuterung des Inhalts befindet sich im vorgenannten Kapitel Beispielhafter Ablauf eines Vorbereitens für ein eingestelltes Jagen am Beispiel der Beschreibung aus dem Forstzeichenbuch 46 für die Stallung "An der langen leiten und Burgstadel.

Grafik 15 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch 46

Grafik 15 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch 46

50 Gebirgischer Kreis

Allgemeiner Inhalt

  • vergoldetes Buch

Beschreibung

Verzeichnis der zweter langem Wege. Welcher einer an der reinung der andere aber die lenge mitten durch die schwsrzennbürgische krottendorfische wolkensteinische wilttfhuren und bernsdorfer holzern laufen

Inhaltsverzeichnis (gekürzt)

  • Verieichnis der wege und strassen im ampt schwarzenbergk
  • Crottendorfische weelde und ampt grünhain
  • Amt wolkenstein
  • Bernsdorfer hölzer
  • Ampt schellenberg
  • Rabensteinner waldt
  • Zellische wald
  • Coldetzer wald cimliczer waldt

am Ende jedes Kapitels

Register so man der wege im ampt wolkenstein plotzliche bedarffe wo dieselben zu suchen und zufinfen sein

Grafik 16 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch 50

Grafik 16 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch 50

53 Schellenbergische Pirschsteige, Wege und Namenzeichen, 1. Teil [Einbandtitel]

Allgemeiner Inhalt

  • extrem umfangreich mit mehreren hundert Seiten

Beschreibung

Erste teil der Schellenbergischen pirschsteige wege und namenzeichenn

In der schellenbergischen fluhr und wiltpane. Die pirschsteige und wegezeichen. Sampt den schwarzen zeichen und namen uff denen höltzeren. Auch die stedte dörffer forwerke und mühlen. In dieser fluhr und wildpane. Davon die orttungen aufm compas abgenohmen und aufgezeichnet. Erstlichen:

Von der augustusburg aus. Auff alle stedte dörffer forwerke und mühlen.

Dergleichen von einer jeden stadt und dorff zu dem andern. Und auch auff alle schwarze zeichen und namen. Auf denen steigen. So in dieser fluhr und wildpahne gelegen. Durch Georg oder Iunior, marchscheider. M. D. LXXIII.

Inhaltsverzeichnis (gekürzt)

Register.

Name der steige

Erstlichen

Diese so von der augustusburgk auss lauffen

  1. Eppendorfer steig
  2. Eppendorfer mittelsteig.
  3. Wischendorffer steig.
  4. Winschdorffer mittelsteig.
  5. Altenhainer steig.
  6. Altenhainer mittelsteig.
  7. Wieser steig.
  8. Wieser mittelsteig.
  9. Oderische steig
  10. Oderische mittelsteig

Die andern steige von den hernach ernanten örtern aus lauffende.

  1. Von eppendorf nachn freien.
  2. Der mittelsteig nachm freien.
  3. Vo winschendorff nach forchheim.
  4. Der mittelsteig nach forchheim.
  5. Von der zschopa nach wolkenstein
  6. Der mittelsteig nach wolkenstein
  7. Von altenhain nach borckersdorff
  8. Der mittelsteig nach borckersdorff
  9. Von der wiesen nach chemnitz
  10. Der mittelsteig nach kemnitz
  11. Von odern nach bockendorff
  12. Der mittelsteig nach bockendorff

Folgen die pirschsteige in der schellenbergischen wiltbahne

… 1 / 6 inhalt buch

Folget die compas ortung. Von jeder stadt, dorff, fowerk und mühlen, zu dem andern, so in dieser flur und wiltpan gelegen.

5 / 6 inhalt buch

NN, VN, VT

55 Gebirgischer Kreis [Einbandtitel]

Allgemeiner Inhalt

  • vergoldet
  • in Holzschachtel gelagert
  • Blätter nur zu 1/5 befüllt

Beschreibung

Vorzeichnis wie in einer iden in des churfurstenn zu sachssenn u Unnsers gnedigsten herren wildfuhrenn in cornelien von ruxlobenns jagermeistern des gebirgischenn kreis Die Jagtenn zubesuchenn uund anzustellem auch an welche orter der zeug uund die jäger zukamen zubescheidem uund die jäger zusamen zubescheidenn uund mit wieviel jägerrn eine ide refier kann belehn werden

Inhaltsverzeichnis (gekürzt)

Register der Jagt holzer unnd lager

  • Tetzschner heide – Folio 1
  • Vonn Reinersdorf und Rosental 1
  • Konigssteiner Wiltfuhre 2
  • Vonn Reinersdorff aus 2
  • Vonn Kunersdorff aus 2
  • Vonn Risenthal aus 3
  • Von Konigstein aus 4
  • Kottnerholzer 5
  • Von Kotta aus 5
  • Von Tzuschendorf oder Donen 6
  • Libstatische Hölzer 7
  • Vonn der Libstat oder oder Civversdorf 7
  • Lauensteinische gehölz 7
  • Vonn der Gotleben aus 7
  • Vom Lauenstein aus 7
  • Aldenbergisch gehölz 8
  • Vonn Aldenberg aus 8
  • Kolbelsholz 10
  • Vonn Lucha aus 10
  • Dippolswaldische geholze sampt der daran stossenden und umbligenden Juncken als Hanns Christoff vom Bernnsteins Heinrichen von Miltiz Bareutische unnd Theless wälde leiten unnd furpusche 10
  • Vonn Dippolswalde oder Bareut 10
  • Borschensteins underthanen unnd hannsen Hartischs holzer 13
  • Von der Mulde aus 13
  • Vonn freiberg aus 14
  • Ampt Schellenberg 16
  • Vonn Eppendorff aus 16
  • Vonn der Gablenz aus 16
  • Vonn Grunberg aus 17
  • Vonn Bornichen aus 17
  • Vonn Awerbach aus 19
  • Von Stolberg aus 20
  • Von burckersdorff aus 21
  • Von rabenstein aus 21
  • Von hermsdorfdorff aus 21
  • Von der eiben aus 23
  • Von ebersdorff aus 24
  • Von bockendorff Aus 24
  • Von braumsdorf aus 24
  • Von pappendorf aus 25
  • Von greiffensdorf aus26
  • Von etsdorff aus 26
  • Von grossen voitsberg aus 27
  • Vonn hirschfeld aus 28
  • Von tanneberg aus 28
Grafik 17 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch 55

Grafik 17 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch 55

57a Register der Schellenbergischen Mappen, Dresden 1571 [handschriftlicher Einbandtitel - Schellenbergisches Revier in 32 Flügeln nach dem Seekompaß]

Allgemeiner Inhalt

  • kleines braunes Buch
  • enthält keine Zeichen
  • bsp. das Dorf wusten waltersdorf, jacob müllers holz...
  • enthält Gewässer, Dörfer, Städte, Mühlen...
  • hauptsächlich Hölzer

Beschreibung

Kurze beschreibung der mappen im ampt schellenberg und ist schellenberg das centrum, was vor empter dörffer höltzer und bawergütter zwischen den 32. Flügeln gelegen und ist erstlich der flügel zwischen 8 und 1 nach mittage vorgenommen

Inhaltsverzeichnis (gekürzt)

Zwischen 8. Und 1. Nach mittag

  • Leuppersdorf,eppendorf, waltersdorf, zetha
  • 1 bis 61

Zwischen 1 und 2 nach mittag

  • Schellenberg, borstendorff, lippersdorf,
  • 1 bis 68

Zwischen 2 und 3 nach mittag

  • Schellenberg, lippersdorf, berbisdorf, gersdorf, , pfaffroda
  • 1 bis 60

Zwischen 3 und 4 nach mittag

  • Schellenberg, gersdorf,
  • 1 bis 60

Zwischen 4 und 5 nach mittag

  • Grünhaiichen, newdeckzöbelts, bocka
  • 1 bis 60

Zwischen 5 und 6 nach mittag

  • Waltkirch, lauterbach, mariaber,
  • 1 bis 35

Zwischen 6 und 7 nach mittag

  • Waldkirch, bertelsdorf, mariaberg,
  • 1 bis 46

Zwischen 7 und 8 mittag

  • Zschopau, hiendorf, grunaw, wolkenstein, rückerswalde, warmbad, marienberg
  • 1 bis 48

Zwischen 8 und 1 vor mitternacht

  • Merbitz, witzschdorf,griesbach, schönborn, schönfeld, annaberg
  • 1 bis 52

Zwischen 1 und 2 vor mitternacht

  • Gornnaw, weißbach, grießbach, venusberg, gelenauehrenfriedersdorf,, schönfeld
  • 1 bis 53

Zwischen 2 und 3 vor mitternacht

  • Heinersdorf, corbitz, gorna, weißbach, kemtau, einsiedel, auerbachgexer, hormersdorf
  • 1 bis 38

Zwischen 3 und 4 vor mitternacht

  • Einsiedel, kemptau, dietersdorf, burkhardtsdorf, gelenau, gornsdoprf, meinersdorf, dholung (thalheim), hormersdorf
  • 1 bis 44

Zwischen 4 und 5 vor mitternacht

  • Altenhain, berbisdorf, kemptau, klaffenbach, burkhardtsdorf, adorf, jahnsdorf, pfaffenhain, niederdorf, stollberg
  • 1 bis 52

Zwischen 5 und 6 vor mitternacht

  • Kunersdorf, kleinolbersdorf, adelsberg, erfenschlag, altendorf, hartau, chemnitz, klaffenbach, neukirchen, seifersdorf
  • 1 bis 46

Zwischen 6 und 7 vor mitternacht

  • Kleinolbersdorf, reichenhein, bernsorf, erfenschlag, markersdorf, reichenbrandt, gruna, mittelbach, leukersdorf, mittelbach
  • 1 bis 52

Zwischen 7 und 8 vor mitternacht

  • Adelsberg, bernsdorf, kappel, altendorf, siegmar, reichenbrand, rabenstein, pleisa
  • 1 bis 39

Zwischen 8 und 1 nach mitternacht

  • Euba, adelsber, gablenz, witzschendorf, röhrsdorf, hardmannsdorf,
  • 1 bis 37

Zwischen 1 und 2 nach mitternacht

  • Obersteud, hilmersdorf, glösa, lichtenwalde, auerswalde, röhrsdorf, , hartmannsdorf
  • 1 bis 34

Zwischen 2 und 3 nach mitternacht

  • Ebersdorf, röhrsdorf, garlesdorf, clausnitz,
  • 1 bis 39

Zwischen 3 und 4 nach mitternacht

  • Braunsdorf, lichtewalde, niederlichtenau, ottendorf,
  • 1 bis 39

Zwischen 4 und 5 nach mitternacht

  • Altenhain, grunersdorf, frankenburg, mittweida
  • 1 bis 49

Zwischen 5 und 6 nach mitternacht

  • Schönborn, schweinitz, mittweida
  • 1 bis 39

Zwischen 6 und 7 nach mitternacht

  • Sickelsberg, hausdorf, mühlbach, dittersbach, neuendorf
  • 1 bis 29

Zwischen 7 und 8 nach mitternacht

  • Hausdorf, strigis, grumbach, schlegel
  • 1 bis 32

Zwischen 8 und 1 vor mittag

  • Falkenau, kunnersdorf, waldheim
  • Mondorff, bappendorf
  • 1 bis 41

Zwischen 1 und 2 vor mittag

  • Hetzdorf, börnnischen, richberg, breunsdorf
  • 1 bis 46

Zwischen 2 und 3 vor mittag

  • Odern, frankenstein, langen heinersdorff
  • 1 bis 28

Zwischen 3 und 4 vor mittag

  • Diendorf, breitenhain, memmendorf, schöna, röthenbach, waltersdorf, freiberg
  • 1 bis 44

Zwischen 4 und 5 vor mittage

  • Girbsdorf, reichenbach, linda, freiberg,
  • 1 bis 44

Zwischen 5 und 6 vor mittage

  • Metzdorf, reichenbach, langenau, bertelsdorf,
  • 1 bis 53

Zwischen 6 und 7 vor mittag

  • Galenz, hartensdorf, helmsdorf, weickendorff
  • 1 bis 65

Zwischen 7 und 8 vor mittag

  • Eppendorf, harttensdorf, weosdorfers, zetha, randeck
  • 1 bis 58

57b Augustusburg als das Zentrum samt den Ämtern, Städten, Dörfern, Gehölzen und Gütern, so in desselben zweiunddreißig Flügeln begriffen und gelegen sind, nach dem Seekompaß gerichtet, Dresden 1570 [handschriftlicher Einbandtitel - Schellenbergisches Revier nach dem Alphabet eines jeden Namens zwischen den 32 Flügeln nach dem Seekompaß]

Ich hatte bisher keine Möglichkeit das Forstzeichenbuch 57b zu besichtigen.

Forstzeichenbuch Ambt Grünhain, Schlettau, Crottendorf 12884, Schr 012 F 004 Nr 024c

Ein Zufallsfund bei der Recherche nach weiteren Karten für die erste kursächsische Landesaufnahme war das "Forstzeichenbuch Ambt Grünhain, Schlettau, Crottendorf". Es ist nicht wie die anderen Forstzeichenbücher dem Bestand 1.26.01.02 "Forstzeichenbücher" (12884) untergeordnet, sondern befindet sich unter 1.50.02 "Eizelne Orte A-Z" im Bestand Schr 012, F 004, Nr. 024bc mit dem Titel "Plan der Gegend bei Eibenstock" und ist einer Gewässerkarte der Zwickauer Mulde um Eibenstock beigegeben.

Die Verbindung zwischen Karte und Forstzeichenbuch erscheint willkürlich. Das Forstzeichenbuch enthält insgesamt 96 Gehölze mit Zeichen, 10 Wege mit Zeichen und 7 namentlich genannte Forstknechte. 28 Gehölze konnten eindeutig bestimmten Jagdstallungen zugeordnet werden, wobei die Zeichen aus dem Forstzeichenbuch bis auf wenige Ausnahmen mit den Stallungszeichen identisch sind. Dies belegt, dass die Jagdstallungszeichen mindestens seit 1554 in den Wäldern des Erzgebirges vorhanden sind. Wahrscheinlich wurden sie unmittelbar bei der Einrichtung der kursächsischen Ämter eingeführt. Einige der 10 genannten Wege lassen sich noch auf den Karten der ersten kursächsischen Landesaufnahme nachweisen (z.B. Riß E - Gebiet zwischen Schlettau, Grünhain, Stollberg und Thum - Schr 001, F 003, Nr. 012) und haben sich teilweise als Flurnamen bis heute erhalten (O Weg - Grünhain/ Geyer). Wichtige Wege im Amt wurden von Nord nach Süd mit den Buchstaben A bis P durchnummeriert. Die letztgenannten Flügel/Runden lassen sich auf einer weiteren Öderkarte am Pfahlberg bei Oberwiesenthal nachweisen (Ur Öder Schwarzenberg - Oberwiesenthal Schr R, F003, Bl 1+4+7,2+5,3a,3b,6a,8+11,9a+12 und Schr 026, F 100, Nr. 005). Eine genaue Untersuchung meinerseits steht noch aus.

Deckblatt

Des Ambts Grünhain und Schleta Eigenthümliche Wälder u. Gehöltze sind nachfolgend zu befinden, Ingleichen Des Amts Crotendorff, Gebirge und Gehöltze. Anno 1554

Seite 1

Und hat Jobst Godeiler Forst Knecht die zu bereiten

Am Gehege (x) Am Spiegelwalda (x) am Einsiedel (x) An der Most Heyde (x) am Mühlbergl (x) an Viehknochen (x) an der Hopffleitten (x) am Fürstenberg 8X) Auf der Heyde (x) am Henneberge (x) Am Förstel am Schindel Waldt (x) am Ober untern Satzenstein (x) an der Leithen (x) am Jungen Holzen (x)

am Brandter (x) an der Leimstadt an der Winter leitten (x) an der Sack fhlrisse an der Grüne in den oben, untern und Mittlern zwölif Lehen

Seite 2

Folgende rothe gezeichnete Wege lauffen, alles un Grünhayn aus, srie hernach vermercket, und seynd nicht zu entrathen, werden auch wesentlich erhalten:

Dieses Zeichen läuft von Grünhayn durch den Wald nachm Geier dieser Weg laufftn von Grünhayn durch den Wald nach der zweniz dieses Zeichen weiset Weg von Grünhayn nach Schneberge

dieses Zeichen führet zu Weg nach Crotendorff dieser Weg laufft vor Grünhayn nach Schwartzenbrgk dieses Zeichen weiset den Weg von Grunhayn durchs Holtz in die Lesnitz

Nachbenanndte Geholtze ins Ambt Grünhayn gehee de werden durch den Forst Knecht zu Hermißdorf Melchior Langen beritten

der Bultz die Winter leitte am Hunds Rück am großen und kleinen Fuchsstein am Schlegel am Tannenberge

am Grapfenstein an Gerich Waldt am Stock holtz an der Hohen Tannen am Hofe Burch an der Warsage

Seite 3

Folgen des Ambty Crobendorff Gebürge Walde und Gehöltze

Understlich des Oberknechte Simon Oberweins beritten:

an Eissen Gruben auf Churfürsten Heyde (x) an der Puchenleitte an der Vogel Heyde auf Jägers Brunn am Görder Fichtels Berge am hintern Patz am zschoppen gesprenge am Croll Stenglein

an der großen Mittiht an der Char Wiesen am tauben fichtigk am geräderten Manne am Teuffels Brunnen an der kleinen Mitweyde am großen Heimberge am Steinberge am klenen Heimberge

Seite 4

am Kachels Berge an der Erbes leitten

Folgen etzliche wege

dieses Zeichen führet den Weg von Crotendorff in Wiesenthal dieser Weg lauffen vonn Crotendorff durch die Walde zwichen dem durren berge und Fichtelsberge hindurch nach Wiesenthal dieser Wegk gehet von Crotendorff in Cranzahl dieser Wegk lauff von Crotendorff durch die Walde nach der Gotts Gabe

Nachbeschriebene Holtze bereitet der Forst Knecht im Wiesen thal Jacob Friedrich

am neuen Cretzschmar an der großen kleinen an der klenen weisen Sehma am Stumpfiel am Tischen berge an der großen weißen Sehma

Seite 5

am forder und hindern Fichtels berge am Hirschpaltz an der großen MtRegnde?

Matz Kluge Forst Knecht zu Mitweyde bereitet nach folgende Walde und Geburge dem Ambt Crotemoriff verwandt

am Ziegenstein (x) am Hinder und forder Gleisusten am Roßbach an den drey hohen Dannen an der Hhundsmarter am Selber plan

am Aruerhahn platen am Huschschacht an der Burck hards Leitten in der Hölle an der guldenen Hhöhe am Münzers Berge (x)

George Luntze Fuß knecht in der Pehla bekauffn volgende gehöltzer dem Ambt Crotendorffn verwanndt

am Hummerling am Unglück (x) am Hohen Brandt (x)

Seite 6

am Hohen Wege (x) an Commers Born an Zuckmantel am forder Ro am Hindern und fordern Hauausen am roten Berge am Thier gartten am Heusels Berge am Loben stein an der Wonleithen an der durran Leitten

Jacob Hurich ein Fußknecht im Cranzahl, hat hernach benandte Gehöltige Wälde und Gebirge zu belauffen welche auch ins Ambt Crotendorff gehörig

am Kupbach am Stahlbergk (x) an Weinberger Heyde (x) am Lampersbach (x) am Herenstein am Bergk Häusel (x) am Lobenstein (x) an kleinen Wolf stein (x)

Seite 7

Die Acht Flegel

1.2.3.4.5.6.7.8

Die acht Rundungen

1.2.3.4.5.6.7.8

Diese Acht Flügel und so viel Rundungen kan man von Wegen der Jagten nicht entrathen, und ebernen also beweglichen und beständig erhaltenn.

Grafik 18 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch Ambt Grünhain, Schlettau, Crottendorf

Grafik 18 (eigene Darstellung): Forstzeichenbuch Ambt Grünhain, Schlettau, Crottendorf

Schlussbetrachtung

Die Analyse der Jagdstallungsriße offenbart ein komplexes und zusammenhängendes Kartenwerk, das weit über die reine Darstellung von Jagdgebieten hinausgeht. Die Karten enthalten wertvolle Informationen über eine Vielzahl von Gebäuden wie Burgen, Schlösser, Hammerschmieden und Mühlen sowie Vorwerke. Zudem bieten sie detaillierte Einblicke in die Beschaffenheit der Wälder im 16. Jahrhundert, wie etwa das Vorkommen von dünnem Unterholz, Feldern und Wiesen, und weisen auf Bergbauaktivitäten hin. Damit sind sie eine wichtige Quelle zur Erforschung der historischen Landschaft und Wirtschaft des Erzgebirges.

Es wird davon ausgegangen, dass die Übersichtsriße flächendeckend im untersuchten Gebiet vorhanden waren, obwohl einige heute nicht mehr auffindbar sind.

Der Sinn und Zweck der Jagdstallungsriße konnte erfolgreich rekonstruiert werden. Viele Punkte konnten in der aktuellen Ausarbeitung jedoch nicht berücksichtigt werden. Die zukünftige Forschung könnte sich mit folgenden Themen beschäftigen:

  • genaue Analyse der Forstzeichenbücher
  • detaillierte Flurnamenforschung
  • Vergleich der Jagdstallungsriße mit der ersten kursächsischen Landesaufname (einige Symbole der Jagdstallungsriße lassen sich noch auf den Rißen der ersten kursächsischen Landesaufnahme nachweisen).

Ich hoffe mit der vorliegenden Arbeit einen groben Überblick über die Jagdstallungsriße im Erzgebirge geben zu können!

Anhang

Verzeichnis Jagdstallungsriße

Verzeichnis auf fergunna.de (Das vollständige Verzeichnis kann per PDF gedownloadet werden)

Das Verzeichnis der Jagdstallungsriße ist ein von mir erstellter Katalog, der alle im Staatsarchiv Dresden gefundenen Risse des Untersuchungsgebiets umfasst. Dieser Katalog bildet den Kern meiner Arbeit. Er bietet umfassende Informationen zu den Jagdstallungen, einschließlich Einzel- und Mehrfachrissen, sowie die wesentlichen Details zu den Übersichtsrissen. Jeder Eintrag im Verzeichnis ist in der Spalte 'Jagdstallung' direkt mit einem digitalen Abbild in der Galerie verlinkt. Als Informationsquelle für die Erstellung des Katalogs diente die öffentliche Suche auf der Webseite 'www.archiv.sachsen.de'.

Nachfolgend eine Erläuterung zu den Spalten:

Spalte Bedeutung
Signatur Enhält die Archivaliensignatur zur Archivale im Sächsischen Staatsarchiv. Alle Riße befinden sich im Bestand 12884 Karten, Risse, Bilder
Signaturname Verkürzter Signaturname des Staatsarchives. Quelle: Archivale Staatsarchiv
Registratursignatur Quelle: Archivale Staatsarchiv
Größe Quelle: Archivale Staatsarchiv
Nummer neu Ist die entscheide Nummerierung und Grundlage für die Benamung der Riße
Nummer alt Einige Riße enthalten neben der neuen Nummer noch eine alte, nicht mehr gültige Nummerierung
Jagdstallung Enthält den Namen der Jagdstallung und ist verlinkt mit dem Digitalisat in der Galerie
Rißart E = Einzelriß, M = Mehfachriß, Ü = Übersichtsriß
Ortschaften Enthält alle abgebildeten Ortschaften
Entfernung Ortschaft Gibt die Entfernung zum genannten Ort unter "Ortschaften" in der Einheit "Tücher" an
Tuch Gibt an ob es sich um lange oder mittlere Tücher handelt
Maßstab g = Im großen Maßstab abgerissen, k = Im kleinen Maßstab abgerissen
Wegzeichen Wegzeichen der Jagdstallung
Stallungszeichen Stallungszeichen der Jagdstallung
Zeugzeichen Zeugzeichen der Jagdstallung
Flügelzeichen Flügelzeichen der Jagdstallung
Zustellzeichen Zustellzeichen der Jagdstallung
Hinweis Enthält die vorgefundenen Besonderheiten
Hauptzeichen Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Anzahl Hohe Tücher Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Tücher rechter Flügel Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Tücher linker Flügel Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Jäger fürsuch Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Mann stellen treiben Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Jagdhunde Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Hundziher Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Man Pirschhunden Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Standort Zeug/ Jäger fürsuch Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Standort Hunde Zusätzliche Informationen zur Jagdstallung aus dem Forstzeichenbuch 46
Forstzeichenbuch 1554 enthält das (i.d.R. Stallungs-) Zeichen aus dem Forstbuch Schr 012 F 004 Nr 024c
Grafik 19 (eigene Darstellung): Ausschnitt Verzeichnis Jagdstallungsriße

Grafik 19 (eigene Darstellung): Ausschnitt Verzeichnis Jagdstallungsriße

Galerie

Sie finden die Galerie mit allen Rissen aus dem Verzeichnis unter https://fergunna.de/extra/gallery/album/jagdstallungen. Die Risse sind dort entsprechend ihrer Signatur sortiert und nach der neuen Nummerierung benannt. Durch einen Doppelklick auf ein Bild im Viewer können Sie näher heranzoomen. Zudem ist im Verzeichnis bei jedem Eintrag zur Jagdstallung ein Direktlink zum entsprechenden Riss hinterlegt.

Grafik 20 (eigene Darstellung): Ausschnitt Gallerie Jagdstallungen

Grafik 20 (eigene Darstellung): Ausschnitt Gallerie Jagdstallungen

georeferenzierte Übersichtsriße

Ich habe alle digitalisierten Übersichtsrisse mittels der Software Maptiler georeferenziert und anschließend in QGIS zusammengesetzt. Das fertige Ergebnis ist auf zwei Arten zugänglich: Sie können es als JPG-Datei herunterladen oder direkt über das Geoportal Fergunna besichtigen.

Grafik 21 (eigene Darstellung): Geoportal Fergunna Jagdstallungen


  1. Heimatgeschichte der Pflege Stollberg i. E (2005). Unter Mitarbeit von Friedrich Hermann Löscher und Johannes Voigt. Reprint mit erg. Text der [Ausg.] Stollberg i.E., Keller, 1932 - 1940. Chemnitz: Verl. Heimatland Sachsen. 

  2. Zeitschriftenaufsatz FRANK REICHERT (2014): Die kurfürstlich-sächsischen Markscheider Georg Öder die Jüngeren sen. und jun. In: SCHRIFTEN ZUR SÄCHSISCHEN GESCHICHTE UND VOLKSKUNDE (Band 46). 

  3. Locat 7503, No. 261, Fol. 1299 

  4. Roosen, Rolf (1995): Jagdsprachlicher Sachwortschatz in gedruckten Landes-, Polizei-, Jagd- und Forstverordnungen des 15. und 16. Jahrhunderts. Eine bibliographische, philologische und jagdhistorische Studie. Frankfurt am Main: Lang (Europäische Hochschulschriften Reihe 21, Linguistik, 150). 

  5. Zeitschriftenaufsatz Johannes Sehm (1932): Die Forstzeichen im Obererzgebirge um 1600. In: Glückauf! 52. 

  6. Sächsisches Staatsarchiv, 12884 Karten, Risse, Bilder, Nr. Forstzeichenbuch 50 

  7. Sächsisches Staatsarchiv, 12884 Karten, Risse, Bilder, Nr. Forstzeichenbuch 46 

  8. Buch (Monographie) Both, Sigrid (2006): Dresdner Heide. Geschichte, Natur, Kultur. Dresden: Berg- & Naturverl. Rölke. 

  9. Manfred Ruttkowski (1987): Historische Zeichen und Wege der Dresdner Heide. Herausgegeben vom Kulturbund der DDR Gesellschaft für Natur und Umwelt Interessengemeinschaft Dresdner Heide. Dresden. 

  10. Dr. Walter Fröbe (1930): Herrschaft und Stadt Schwarzenberg bis zum 16. Jahrhundert. Schwarzenberg: Geschichtsverein Schwarzenberg. 

  11. Ernst Ritter von Donbrowski (1892): Deutsche Waidmannspsrache. Mit Zugrundelegung des gesamten Qellenmaterials für den praktischen Jäger bearbeitet. Neudamm: J. Neumann. 

  12. http://fwb-online.de/go/daselbst.s.4adv_1668689215 

  13. http://fwb-online.de/go/erdauern.s.3v_1669818376