Kloster Grünhain - Mscr.Dresd.a.36 (Band 7) Seite 176 – 207

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Diplomatische Geschichte derer Stifter und Clöster, welche in dem ehemaligen Alten Sachßenlande und nunmehrigen Ober- und Nieder- Sächßischen- auch Westphälischen Reichs-Creyßen Deutschlandes, sowohl denen Marckgrafthümern Ober- und Nieder-Lausiz, als der gefürsteten Grafschaft Henneberg, in den älteren und mittleren Zeiten entstanden sind, nach alphabetischer Ordnung von A. bis Z. aus bewährten Urkunden und Schriftstellern auch anderen glaubwürdigen Nachrichten mit Fleiß zusammen getragen von Johann Heinrich Süßen, Chur Fürstl. Sächß. Münzschreiber zu Dreßden (mit einer Übersichtskarte). Vol. I--XXIII, Litt. A--Z. (Vorbericht dat. Dreßden, am 31. Aug. 1784.) Eigenhändig.

KLOSTER GRÜNHAIN

Johann Heinrich Süßen (eigenhändig)

Mscr.Dresd.a.36 (Band 7) Seite 176 – 207

1786 für die Bibliothek erworben. Vgl. Bibl.-Archiv vol. 2d, Nr. 68.

Eigenhändig. 10 HLdrbde. fol.

Ebert, Gesch. d. kgl. Bibl. S. 106. Falkenstein S. 44. v. Zehmen, die Reihenfolge der Aebte des eh. Cistercienser-Klosters Alten-Zelle (Dresden 1845) S. 14. Gervais, Polit. Geschichte Deutschlands unter ... Heinrich V. und Lothar III.; T. I (Leipzig 1841) S. 223 N. 2. Berthold Schmidt im Neuen Archiv für sächs. Geschichte XV (1894) S. 29 N. 5. Ludwig Schmidt ebenda XX (1899) S. 8.

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Grienhayn Weyland eine ansehnlich gewesene Lißeroienser Manns, Abtey im meistnischen Ober - Erzgebürge des Churfür¬ senthums Sachsen, su mit dem offenen und gleichen Nahmen führenden Städtgen und Amte, in einer raichen kalten und unfreundlichen, mit vielen beorigten und zu¬ gleich moräßigen Waldern ungefüllten Gegend gelegen, an¬ nächst aber eine Stunde von Schwarzenberg, 3. Stunden von Anmberg eben so weit von Schneeberg, und 3. 2. Merer von Zwnken entsternet ist, S. Oesstelds Beschreibung einiger Städte im Erzgebürge, 2ten 29. p. 65. und Büschings 3ten Rh. seiner Ersbeschreib. p. 2031. ingl. Peter Scheints. Land- Charte über die Aemter Schwarzenberg Volcken¬ stenn Grünhayn und Wiesenburg. Von dieser, an Güthern und Einkünften ziemlich reich gewesenen, auch sonst beträchtlich Vorzüge gehab¬ ten Abtey Grünzage stehlet noch zur Zeit eine vollsten¬ dige und zusammen hangende Beschreibung. Es gut zwar am ehemahliger grünhaynischen Mönch, Nahmens Canrad Feyner eine sehr rare Schrift sub Pubr: Glo¬ ria quae aestumat ciaustram S. Nicolai in Grun¬ ham, mit gur guten Nachrichten in Mocr. hinterlaßen, wovon das Original beym Claser Oßegk in Böhmen die Abschrift aber bey der iherfünfl. sächstl. Biblio¬ theik in dreißden befindlich iß; hiernächst Herr M. Gottgelst Friedrich Oesstelt, Pastor und Kwehen, auch Schulen -Inspector zu läßung, im 2ten Theile sei¬ ner histarischen Beschreibung einiger mercwürdi¬ gen Städte im Erzgeburgen Halle 1777. 4to p. 65.

7l. etwas auszugsweise von solchem Claster gelie¬ stert, das leztere auch der sich dabey bestließenen Kürze ohngeachtet, wie jenes, seinen Werth behalten und wodurch Her Oesfeld sich um die Geschihts¬ kunde, besonders des mittlere Zeit eltens, zu de¬ ren Aufklärung sehr verdient gemacht; über die¬ ses Herr Johann Gottlob Harn in seinen Sammlungen zu einer hisarischen Hand= Bibliotheck von Sachch¬ sen, P. 11. Leipzig 1779. 4. No. 535. p. 304. - 319. einen summarischen Extract eines, meistentheils von Johanne Pratiolariense, S. Theol. Prof. aus dem Katein ins Teutsche übersezten Diplomatarie Mser¬ von so thanen laßer, aus den verborgenen Her¬ vor gezogen, und aus Licht gestellet, endlich auch die Herren Schöttzen und Kreysig Tom. 11. Scriptor. Fist, German. med. aevo p. 526. ab anno 1236. 1536. ein, viel alte Urkunden in sich staßendes diplomatarium von angeregten Closter bekannt ge¬ macht, denen insgesamt mit Herr Oesselden gleg¬ cher Bruhm gebühret, zu geschweigen, was sich soniß

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hin und wieder bey anderen Geschichtschreiberen eine zeln und Stückweise zerßreuet findet. Es gehet aber doch solchem allen der zusammengang und die auf einander folgende ihrano lapische Oet¬nung überhaupt ab; Dahern man sich alle Mer¬nung überhaupt ab; he gegeben hat, die, von so thagem Claster da und, dort außgefundene Nachrichten zu sammlen, uit davon ein ganzes zuliesern, Um nun zur Sache selbst zu schreiten, so war der Ort Grünhage nach der wenden Bekehrung, wi obgedachter Manch, Conrad seiner, berichtet, au stänglich ein geringes Städtgen oder Marckt- Fletten und die ersteren Beiszere deßelben die von Grünhagi so es von denen Herren von Harten¬stein zu Lehn trugen. Von diesen Herren von Gremhäyn kam solches Lehn an die von Wenhof, eine walte adliche Familie in Thüringen und Voch lande, s. Ganans Adels -Levicon, 2ten Theil, p. 21. Hedoch übergab Anno 1238. Renricus de Utenho sothanes Lehn seinem Lehnherrn, dem Brunggraf Meinher zu Menßen, als Herrn zu Gartenstein, Hinwieder, S. Lonrad Seiners Moer. Zu damahliger Zeit, und noch vor Gründung des Clasers bestande sich zu Grünzage eine, dem G. Nicles gewidmete Kiache, wohin viele Wollsaht ten geschahzen, und wadurch nur ernannter urge ginß Meucher, als ein srammer, andächtiger und schazbarer Hern, bewogen worden, ein b ster daselbst zu steßten, auch daßelbe mit dem, obgedachter maßen von Heinruhen von Utenhof Aa. 1438. resignirten Lehn Grünzage zu dotiren, worzu der Stiftungs-Brief in dem nemlichen Jahre 1238, Dienstags nach Ostern ausgestertgt worden, nach dem Zeugniß folgender, in Feinea Mser enthaltener Worte: Pancta itmeraria " poenitentium ad ecclesiam S. Nicolai in Gruenhan Burggravium Myvensem Minardum virum pre cia¬ urum, pium, devotum et valde estimabilem ad fundu¬ ationem nostri cenobii maxime concitarunt. Ecu 00 a0, MocCXaaVSS post paschale secunou feria confecit fundatoriam chartulam et dotari illud feodo Gruenhain ab Henrico de Usenhof an resignati. Hongelinus in der Notitia Abbatiarum Ordink Cisterciendis L. 3. p. 66. will zwar die Stiftung de Claßers Grünhage in das Jahr 1236. sezen, wenn schreibet: "Grünhaimium Frunhaim, aliis Grünen hagen, coenobium, assumptis ex Sichem Monacher,

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i fundatur A. D. 1236. "Bucellinus aber P. 1V. Germ, p. 24. nimmet deße richtiger das Jahr 1238, vor die Stif¬ tungs - Zeit an, wie wohl mit dem stehlerhaften zu sa¬ ze, daß es von Stenrico, Marggraßen zu Meißen und käufig, auch ersten Marggrafen in Thürungen, jundiret worden sey. Der Herr Superintendent Weller zu zwicken hingegen will nach dem 1ten Theil seines Alten aus allen Theilen der Geschichte, p. 420. die Nachricht in einer Schrift, gestunden haben, so in der Mitten des vorigen Jahr hunderts auh gesezet worden seyn mag, gestunden haben, daß dieses Closter ohngesehr um das Jahr 1239. von Memnhe ro Seniore, Burggrasio Misniae angeleget, und mit Bißeroeucher Ordens =Mänchen aus Sitti¬ chenbach besezet worden sey, welches dem Be¬ richte Feiners und Bucellini ziemlich nähe kämmert. Den größten und so start in die Augen fallenden Herthum hat der in der Ge¬ erhichts - Erzehlung und Thromologie ohne dem nicht allzu tacktsteste pirnnische Mönch, Johann Kindnrr, in Ansehung der TtiftungsZeit, dadurch be¬ gnügen, wenn er, wie Schöttgen im 1ten Theil der diplamatischen Nachlese von Ober Sachßen, p. 155. anmercket, ohne den mindesen Seheingrund uns bereden will, als ob die Abtey Grünzage schon vor Erbauung der Stadt zwocken ihr Da¬ seyn gehabt, das Gegentheil hiervon und daß zwickan ihren Anbau dem Kayser Heinrah dem Vaglen /: der von Amo 919. bis 936. das teutsche Reich beherrschet:) zu verdanken haben erweiset sich aus Schuidts zweikauischen Thran¬ cke 1.ten Theils p. 125. Folglich hat Zwicken gchan gestanden, ehe vielleicht von den Nahmen Grünhage iemandetwas gewußt, und ehe noch an die Vollfahrten nach diesen Orte ge¬ dacht werden können, welche iedoch den ersten Stast zu Anlegung einer Abteg gegeben. Sa denn ist die erste Colonie des Clasers Grün¬ Gäge aus dem Rittichenbacher Claster genom¬ men worden. Da nun das Closter Sittigen¬ bach aller erst Anno 1141. entstanden, s. Leut¬ stelds Antiquitat. Walckenred. P. 1. p. 61. und Scha¬ melii Nachricht vom Cloßer Sitlechenburg, p. 59. über dieses der Lüßeroeiser Orden selbst, nach dem Zeugniß Stospiniani, de Origine et Pro¬

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gressu Monachatus c. 9. Fol. 178. §. 1. accro erst Anno 1098, seinen Anstang genommen, aus welchen das grün¬ hagnische Claster unfänglich besaget worden; So stließet daraus von selbst, daß die grüngäynische Abtey ohnmag- lich so alt seyn kan, als Zwerkan und Sittichenbach, oder der Orden selbst, Feiners obangezogene Nachricht be¬nunmet demnach allen Zweifel, daß die Abtey Grünzige Anno 1738. gestißtet worden, und sezt zugleich in völ¬ lige Gewußhart, daß der Sifter deßelben Cnoggraf Meinhardt zu Meißen, und nicht Marggrest Henricur Qlustris, wi Bucellinus vorher allegirter maßen woll, gewesen. Nur muß man bedeuern, daß der würckliche Fundations- und dotations -Beist nicht mehr zu stinden ißt, welcher vermuthlich, nebst änderen vielen Urkunden mehr in der Kirchen = Resormations¬ Zeit, von denen nach Böhmen sich gewendeten ManHeu¬ zugleich mit weg- und dahin genommen worden seyn mag. Nachdem die neuen Clostern Gebäude so weit auf¬ geführet gewesen, daß sie bezogen werden könnten, So bath sich der Ttifter Meinhandt, durch Vermittelung des Bischafts Engebhardts zu Raumburg, als Dioecesam von dem Abte Heinruhen des Lisereinser Klaßers Suchen oder Sittichenbach, Acht Manche, und den desigen Prie Brdnung zum Alte aus, welches im Jahre 1239. geschehen, womit denn derselbe das neue Claser besezte, und nach in diesem Jahre deßelbe durch nur erwehnten Raumburgischen Bischost Engelhardt, in deßen Kerchen spranges Grünzage lag, in Beyseyn des Abtes Hei rugs in Sittichenbach, des Abtes Conracls zu Pforte, des Abtes Bertholdts zu Georgenthal, seiner, des Stifters, des Marggrasen Heinrichs 6 des Erlauchteten / 3 Micß de und derer beyden Burggrasen zu dohne, Ottens un Es Albrechts, Vaters und Sohnes, einweghen liese wurden auch nach besagten Abtes Brunungs und se ner Mänche erfolgten Einführung, von jenem noch 17. neue Ordens Bruder aufgenommen, worunter Albero de Gruenhain sich befand, der 10. Talente, als einen dotem dem Closter zu brachte. Jedoch sterb di¬ ser erste Abt in Jahr und Tag nach Einsezung seiner Vermöge der alten Urkunder war außer der Vit¬ ter Gottes der Hoch- Nieles Schuz- Petron der Abteg Grünheyn, woher denn auch solche der Conventus Nicolai genennet, und deßen Bildniß im Claßere Sach geführet worden.

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Von Retigsien und so genannten Heiligthümern hat so thanes Cloßer Test. Monach. Grünhayn, folgen¬ de befeßen: 1.) Den rechten Arm des H. Riclas. 2.) Ein Fläugen mit Milch von der H. Zungstrau Maria. 3.) Ein Stück vom Crenz Christi¬ 4.) Ein Stück vom Speer, womit Christi Seite eröft¬ net worden 5.) Ein Fuß von der H. Dorothen, 6.) Ein Stückgen von dem Neze, so Petrus auf Christi¬ Befehl ausgeworfen, und womit er den aus der Herl. Schrift bekannten so reichen Fischzug gethan. 7.) Den Rark des H. Bernhardi. 8.) Ein kleines Küßgen, mit Spezereyen, womit Chri¬ se Leichnam balsamiret worden, und noch übrig geblieben sind, samt noch anderen im Grunde unerheblichen Sachen mehr. An Büthern und Sinkünsten, welche das Closter von der Fundation an bis zu deßen Secularivation nach und nach an sich gebracht, war daßelbe sehr reich, und beßenden hauptsächlich in folgenden, als: iin Städten: das Städtgen Grüngage Zwanz Elerlein Schlettau, " Buchholz, eder Catharinberg in Buch¬ Holz, und der Slecken Bürenßein An Dörfern Beyersteld, zwischen Grünzägn und Schwarzenberg, Sachsenfeld, nahe bey Schwarzenberg und Beyersteld, Graschau, Neuhausen, Schwarzbach, nahe beym Städtgen Elter lein Wernhardtsbach, hodie Bernsbach, Weßen steld, Ditters dorf,

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Wildenau, zwischen Schwarzenberg und Grünzagen Troßen bey Zwickau Hartmannsdorf bey Königswalden Königswalde bey Zwiskun Königswalde unter den Bülberge bey Anneberg, cauenhayn mit Gersdorf, Oberhohendorf, Schoteerig, Reinsdorf, Ein theil von Vielau mit zinnßen, Einige Güther in Weißenbarm Oelßinz, zehocken Wernhardsdorf, Wißeig, im Ladenschen Bezircke, Brauect, rußung, Präsiden, in Böhnen Golation Rebraniez Denetien, in der Saager Chudersma, Gegend Schwung Ein Hast im Dorfe Melchen Cranzahl, Sehma, Waschleite, Augendorf bey Altenburg, rücke auch bey Altenburg Der Closerhaft in Zwickau Conradsdorf, Walters dorf, Marquartisbach, iezt Märckersbach, Barten bey Zwicken, Gaun unter Wildenstelß an der Mulder Saßa Pezig. herhardtsdorf, Auschuck ist auch ehedem zum Closter gehörige gewesen, iedoch gegen andere Oerter ver¬ tanschet worden. Oster er in bey zwicken, so aber heutigen Tagt nicht mehr existiret. Von welchen Ortschafften unten ein mehreres,

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Außer dem hat auch noch das Claser die Psarr-Kirche in Grünzagen die Peter Paul = Kirche in Marckersbach die Kirche in Schlettan, die Kirche in Orlßung, die Kirche in Zschacken die Kirche zu weißern, in Höhmen die Kirche zu Lußun, e des Sus patronatus über die S. Jacobs Capelle zu Ehrenfieders dorst, die Capelle in Tronau, und die S. Oswalds = Kirche in Washleite Ob aber aus der leztern Kirche ehemahls beseßen. ein unterwrdischer Gang in das grnnzäynische Closer gegangen, wie die gemeine Rede gehet, ist noch nicht untersuchet worden. Nicht weniger konnte das Claster Grünzage in sei¬ nen weitläuftigen Wäldern und Geheegen die Hohl. Mittel und Niever. Tage nebst dem Forst-Rerht carr ciren, und nuzte nicht nur das, was über der Ende, sondern auch, was unter der Erde zu bauen war, nem¬ lich alle und jede Bergeircke von edlen und gemei¬ nen Metellen, als fürfliche Regalia, und war be¬ rechtiget Dörfer auf dem Eigenthume nach Gestal¬ len anzulegen, so viel es deren wollte, Die Aebte des Clasers zehlete man unter die gan߬ lichen Prälaten, erschienen auf Lande und Ausschu߬ Tagen, und halsten allgemeine Landes = Geseze, Anla¬ gen und andere Anordnungen mit machen, wie in Herr D. Schrebers Nachricht von ihne sächstl. Land¬ und Ausschuß Tagen weitläuftig nach zulesen. Gleuhwie der Kißereienser Orden mit seinen Aebten überhaupt jure privilegiato unter dem ro¬ mischen Stühl stand, und solchen vor seine einzige Zustanz hielte; Also gehörete auch die Abtey Grüngage unmittelbar unter den Kayser und das Reuh, und denen dasigen Aebten hätte außer dem Reiche und dem Pabst, niemand etwas zu besehlen, dieselben behaupteten auch aus solchem Grunde, bey öffentlichen Versammlungen ihren Kang über alle Grasen und Herren. Solchergestalt waren die Acbte in Grünzage ex emt von allen beschäftlichen Gerichtsbarkeit, und die Bi¬ schöffe zu Raumburg dürften dieselben in keinem Falle

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coram epuscopali audientia laden, wenn sie vom Pabste nicht ausdrückliche Commission darzu hatten, Von welchen allen, und von denen Fatis des Clo¬ sters, auch anderen mehr, ingleichen, auf was Art und weise die grünzagnische Abtey nach und nach zu ihren weitschichtigen Güthern und Ue¬ rennen gelanget, aus denen vorhandenen alten Urkunden nachfolgender maßen ein mehreres zu vornehmen ist. Und zwar, so hat wie der grünhagnische Mönch seiner berichter wegen des unstruchtbaren Bodens, woraus die dem Claßer in dotem gegebene Grundstücken bestam¬ den, Anno 1240. Burggruß Meinhard 6 Maicher) zu Meißen dem Gottes Hause und der Kirche zu Grun¬ hain, in die Ehre S. Nicolae, die Dörfer Beyer , Sachstinelt Raschan, Margrartisbach, Neienhußin, Schwarzpach Vernhardispach Wstervelt, Ditterstorff und Wihrenar, mit allen zugehörungen Wildbahnem Ge¬ rechtigkeitem Gerichtem Freyheiten, nichts ausgeschloßen, ewiglich geeignet und strey gelieben. Gezeugen sind ge¬ wesen Theodricus, Probiß zu Rumburg, Heinrich sein Bruder, Paulus ein Mönch zum Grünenhann Otto von Rark, wernher von Ermerstorff, Heinrich von Wilden wols, Heyden raich von Grünhagin German von Dobelin, und andere mehr. S. Diploma in Schoetlgeni Script. Fot. Germ. med. aevi Tom. II. p. 1240. §. 5. B. in teutscher Spra¬ ehe, welches nach dortiger Anmerckung von dem M¬ Aore Academiae Lips. M. Jo. Bresslauer Anno 1734. aus dem latemischen Original übersezet worden. Schon im Jahre 1241. hätte das Claster die Fatali tat daß die Claster = Kirche non 4. Räubern, worunter sich eines reichen Bauern Sohn aus Aaschan mit befunden. erbrochen, und daraus von einem Alter des Cruci¬ stir, vermuthlich von Silber geraubet worden, von denen iedoch trege davon gekommen, der vierte aber nemlich der Kaghauer mit dem Laube von denen Co¬ ster leuten noch erhaschet, in die Abteg gebracht, unt dieses großen Verbrechens wegen auf eine grause¬ me Art hingerichtet, die Kirche hingegen, wegen ihren durch gedachte Kirchenrauber, erlettenen Entweg¬ hung, von dem Bischoft Engelhardt zu Raumburg wer¬ der nihs neue consecriret wurde, v. Feineri Moct. Damahln empfunde das Claster großen Waßer

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Mangel: Solchem Ubee abzuhelfen, hätten die grünhägni¬ schen Gerichten zum Zeichen ihres Gehorsams, aus ihren Mitteln dem Convente einen Brunnen graben laßen, wel¬ che gute Gesinnung der Abt so wohl aufgenommen, daß er gedachten Gerichten das Bier-Brauen concediret, und darüber einen Brief ertheilet hat, der aber nicht mehr zu finden seyn will. v. Feineri Mocr. Anno 1273, erhielte das Klaßer vom Bischost Engel¬ hard Ablaß auf 80. Tage vor diejenigen welche zu Erwei¬ terung des Abteyhaußes sich srey gebig erzeigen würden, Sbidem, Im Jahre 1744. bestätigte Pabß Innoc cntius 1V. zu Eg¬ von der Mutter Gottes und des H. Niclas, das Claster mit seinen Freyheiten und Besizungen, nahm zu gleich daßelbe in seinen Schnz, und eignete dem Convente die Stadt = Kirche S. Nicolai in Grünhage, welches so wohb die noch vorhandene pubstl Bulle, als auch Monachus Grunhaynensw alleg. bezeuget. Anno 1249. thaten die Böhmen große Wollfahrten ins Claßer zum H. Niclas, und wären so freygebig, daß aus¬ ihren Geschencken die Claser = Kirche erneuert und aus¬ gemahlet werden könnte. v. Monach. Grunk. Mser. Im diese Zeit legte der Abt Henricus de Myla den Grundstein zur Peter Paul- Kirche in Marckensbach, und nach deren erfolgten Aufbun würde sie im Jahre 1250, in seiner und vieler Menschen Gegenwart, vom Bischaft Engelhardt zu Raumburg, zu Ehren der Apostel Petri und Pauli eingeweyhet, auch dem Obte und Convente zu Grünzage des Patranat - Recht darüber gegeben. Post. Monach. Trunhain. Anno 1250. bekehnete der Act Alberties Plotehym einen zudem Nahmens Jacob Moses, welcher ein Mönch wurde, und nachhero dem Abte die gebraische Sprache beybrachte, zum größten Mißvergnügen den Caurentun¬ len, welche, weil die Zuden, als Unglaubige, diese Spra¬ che redeten, solches vor eine Kezerey auslegten. Monach. Grünhain. Anno 1252. entsponnen sich nach dem Berichte des grunhahnischen Mauchs, wegen der Jurisdiction auf den Straßen, zwischen den bt Albert, und Burggrafen Erckenbort zu Starckenberg, große Streitigkeiten, womit es so weit kam, daß der leztere nicht nur dem Claser

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durch Wegtreibung des Kind- Siehes großen Schaten zu¬ fügte, sondern auch in Beyerseld und Sächstenfeld etlihe Wirthschafts - Gebäude des Kloßers in Brand sezte, der grunhagnische Abt wollte zwar über die Baßheit des Bürg¬ gansten sich so wohl beym Kayser, als dem Pebste be¬ schweren; Es legte sich aber der Abt im böhmischen llaßer Oßegs Sibertus, an den sich der Burggraf gewen¬ det hatte, ins Mittel, und besänftigte dembt in Grünzage dergestelt, daß dieser einen vergleich eingieng, Kraft deßen der Burggraß dem Claser des Dorf Croso bey Zwicken abtrat und eine Summe von 5 Talent denuno¬ rum zur Entschädigung bezahlte mehrern Inhalts der der¬ über errichteten Urkunde, de dato 1254. Kal. Novembe, Indict. XII. Worbey folgende Zeugen gewesen: Sibertus, Mo¬ bas de Osseck, Albertus, Abbas de Grunhain, Albertus fra¬ ter Erckenbertii Burggrava de Starckenberg, praepos tur de Brünnow, Bernhardus Gardianus, Henricus de Sancto Srude¬ nedictus Fratres minores de Erwignaria Sterbordus preva¬ nus de Thekwitz, Henricus Miles de Wildenfels Feros de Waldenberg Heinricus de Poleck, Conradus de Wira, Heinn cus de Reibesdorff, Gerhardus de Capide, Reymberdus de Ae¬ niz, Guntherus Scherre, Eberhardus Puxceman Hedi de Remochiz et alii quam plures. Dieses Tiploma stepf in Schoettgenii Script. Stest. Term. Tom. II. p. 528, Solchen Vergleich confirmirte auch Margprast Henricus Illustrio in eben dem Jahre 1254. durch das Diploma beym Schötlgen 1. c. Zugleichen bekennet Abt Albert und der ganze 6on¬ vent im nemlichen Jahre 1254, daß Burggruf Erken¬ brecht von Starckenberg zu seiner und seiner Gemühling Seelen Hheib 3. Marik Silbers, als ein ewiges Andenkein dem Klaster geschencket, und dadurch ain Arnivervarium gestöftet, so nicht nur Monach. Granhain, angemerrte, sondern auch eine Urkunde darüber vorhanden ist. Anno 1257. unter den Abt Albert Plothym, stiftete die Burggräsin Gutta von Starckenberg, Erckenberts Ge¬ mahlin den S. Sulvator = Alter, zwoshen den S. Niclas alten und der Himmelspforte. 8. Monach. Fränhagn. Anno 1261. eignete König Ottocarus, Prxemyst genannt, in Böhmen, der Abtey Grünhage das bohnische Dorf Wernbaresdorf. S. Vipl. beym Schöttgen, l. c. p. 529. 5. 8. C. Auch bestätigte er alles dasjenige, so das Klaster stere nerhin durch Testamenten Käufe oder Scheinkungen erlangen möchte, es möchte in Geld, Zinßen, oder Lande¬ reyen bestehen; nahm auch daßelbe insgesamt in sei¬ nen besondern Schuz, S. Diploma apud cundem p. 500. 3. 9. A. Anno 1762 würde obernannten Abte vom Pebst

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Urbano 1V. aucht getragen, das Closter P. Bartholomaei in Capel¬ lendort zu risitiren, und die Beschwerden des dasigen Probistes Consudi, wegen einiger, von Heinrich Grafen von Gleichen; denen Ronnen zugefügten Gewaltthätigkeiten, genun zu un¬ versuchen, und so dann seinen Bericht zu erstatten. Test, Monach. Grunk. Im Jahne 1263. schenkte die Mäißner Burggrästin dabriga Weinhards Gemahling dem Claßer 20. Marik Silber zu Erkan¬ ung des Heih. Gnabes in der Kloster = Kirche, worgegen der: de¬ mahlige Abt Albertus 11. Mechterstede derselben versprochen, ihr auß Lebens zeit bey dem Pabste Ablaß zu bewürcken. O. Mon Grunhain. Anno 1264. stiftete die Margpraßin Agnes zu Meißen in der S. Johannis Capelle ein eiiges Licht, Ibidem, Anno 1765. eergliche vorher erwehnter Abt Albert 11. der, zwischen den Pleban Raub zu Marckersbach, und seinen Parr - Kindern daselbst, entstandene Zwistigkeit wegen der Kirchen- Gebühren. Mon. Grunk. Im Jahr 1266. reisete dieserAbt mit dem Abt Ludowig von Keinhandsbrunn nach kam und würckte bey dem Habeße eine Schuz- und Begnadigungs = Bulle vor den Lißer¬ censter Orden aus, vermuthlich dadurch die Absicht der Bischöffe zu vereiteln, welche darauf umgiengen, die Gerechtsame dieses Ordens zu beschneiden. Sonach. Grunharn. Anno 1267. verübte Burggrast Bouslaus zu Meisten gewiße Gewaltthätigkeiten an den Abt Albert 11., wes¬ halb diesen jenen beym Pebste verklagte, apud eund. Aus den Worten dieses Manchen ist zu schließen, daß Bouslaus deshalb in Bann gerathen, weil er auf des Rebsts Verurtheilung 50. Marik Silber vor die Absuu¬ tion und Erlaßung des Baunes, an das Claßer bey zahlte, das angethane Unrecht dem Abte, bey dem Bi¬ schaft Dietrichen zu Raumburg, abboth, und darüber vom Abte einen Schein erhielte. Wie aufrichtig aber diese Abbette gewesen? wird sich in der Folge beym Jahre 1274. ergeben, Im Jahre 1269 schenckte Matthes von Ultenhast dem Claßer 8. Marck Silber, und stiftete sein Jahrgedächt¬ niß, Monach Grunhain. Anno 1270, erhielte die Abtey von Heinruben, vig¬ ten zu Plauen, das von ihm beym Landgraf Albricht in huringen zu Lehn getragene und resignirte Dorf Kr¬ nigoreatie bey werde, welches auch dieser Landgraf¬ dem Claster eignete, S. Schöttgen, l. c. p. 5 30. §. 10. 11. waselbst beyde Urkunden verbunden, und Heinrahs von Plauen Diploma auch teutich in Horns sichßz. Hand-Bibliotheck, p. 307. zu sinden ist. Anno 1273. gab nur benahmter Voigt Heinrich zu

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1.) Blauen das Lehn über das Darst Hartmanns 2ort bey Königs¬ wolde, zu Gunsten des Clasers Grünpayn, an Landgras Alberten zurück, worauf dieser solches dem Courent rignete, S. Dipl. apud Schoettgen. p. 531. §. 12. 13. In diesem Jahre starb die Gemahlin des Burggrasen Meinharts zu Meiser, Frau Pobriga, und wurde im Cloßer Grüngage begraben, 1. Mon. Grünh. Anno 1274. eignete Heinrich, Voigt in Weyde, dem Cla¬ sten Grünhage das Heut zu Tage wüste liegende Dorf Gerhanisdorh bey Lauenhage, in der Pflege verde Pipl. apud Schoettgen. Scrept. Tom. II. p. 531. §. 15. Anno eodem am Tage Blavie nahm Marggraft Dietrih zu Landsberg dieses dans Gerhards dorf so, wie es das Klar ster an sich gebracht, in seinen sonderbaren Schuz, S. Depl. apud eund. 1. c. 5. 14. Zu eben diesem Jahre stiftete der Abt Dietrich zu Grün¬ Hage, und Gnüther von Eruntschau Herr zu Trimtscheu des Claßer im Darfte DcRetta, bey Wolckenstein, so man heut zu Tage die wüße Schletta nennet, in die Ehre S. Potro, und besezten daßelbe mit Canonicis regularibus aus dem Claßer S. Astra in Meißer, dotirten auch solches mit dem dorfe Schlette von 18 1 /2 Huse, mit darzu geho¬ rigen Mancipus beyderley Geschlechtes, und den gehen¬ den in sothanen Dorfe. Der Mitstifter von Trimtschaf behielte sich aber das Voigtey= Recht in allen Fällen darüber vor, nach Ausweiß des nach verhandenen Fundations- Briefs. In dem nemlichen Jahre entstund zwischen den Ab Albert und Bauslar Burggrasen zu Meister, wegen einer Huthung und eines Schnafstelles an größer Zanck. Lezteren praetendirte beydes, ohngeachtet, das Claster sich auf die Eignung seines Vaters, und deßen Zeugniß über den ruhigen Besiz der Dörfter Sacheßen¬ feld, Beyerseld und übrige beruffete, und ob schon sem Vater ihm dergleichen Beginnen schon verwiesen, der Abt auch endlich an den Pabiß provociret hatte, So beharrete Bous laus dem ahn geachtet bey seiner für= derung, siel endlich ins Kloster ein prägelte den Abt warst die Manche, die ihm entgegen kannen, zu baten, und entwih darauf nach Böhmen. Marggraf Dit. ruh von Landsberg, welchen vormöge diplomatis apud Schoellg. Script, Tom. 11. p. 531. §. 14. das Clastr mit dem darzugehörigen Dorfte Gerbarisrorh in dem gegenwärtigen Zahne oben angeführten müßen in Schuz genommen hatte, und vom Claster darum an¬ gesprochen worden, verfolgte diesen mit allen Ka¬ stern besidelten Mann, wie ihn hegner characktern siret. Der Abt hingegen zog sich solche Begebenheit also zu Gemüthe, daß erkurz darauf verstorb.

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Sein Lärger liegt in der Kloster Kirche. Mon. Feiner. Anno 1275. übergab Heinrich, voigt zu Weyde, dem Claßer das Darf Geroesior, mit der Kirche und dem Pferr kehn, auch allen zugehörungen, bey des Abtes Dietrici Ollarii, eines gelehrten, strammen und sehr keischen Herrs Zeit. S. Dipl. beym Schöttgen l. c. p. 531. §. 15. Weil nun diese Schenckung das Kirchen = Lehn zugleich mit betraft; So bestätigte Bishah Meinhardt zu Raumburg solche Übergabe in dem Documente bey eben diesen p. 532, 3. 16. Anno codem schennkte Marggrast Diesrich von Lands¬ berg dem Claßer das darst Bockerin oder Bocka, wel= ches Lourad von Weißbach zu Lehn getragen, und woran derselbe diese dem Closter zu gute revigni¬ ket hatte. P. Dipl. ibidem p. 5 32. §. 17. In dem nemlichen Jahre nahm das Claster diAbtey Ahtzelle in die Bruderschaft auf, nach einer vorhandenen Urkunde; dargegen bothen altzellischen Bruder denen zu Grünzuge wieder ihre guter Vercke an Monach. Grunham. Anno 1776. praetendirte Manggraß Dietrich zu Landsberg das Sus ad vocatiae an der Abteg Grün¬ hage. Es protestirte aber der Burggraft Memn¬ hardt darwieder, und sezte den Murg grnst entgegen daß so thane Advocatie denen Beizern der Herr¬ schaft Gartenstein zu stehe, und sein Vater in der Stiftungs= Urkunde sich und denen folgenden Beise¬ Herrn der Herrschaft Hertenstein daßelbe aus¬ drücklich vor behalten habe, 4. Mon. Grünh. Ob der Murggraf Dietrich sich dabey beruhiget? giebt dieser Mönch keine Nachricht, vermuthlich mag die ganze Sache gütlich bey geleget worden seyn, wel ches daher abzunehmen, daß Anno 1277. ernannter Marggrust auf Begeh¬ ven des Obts dem Convent die Erlaubniß gegeben, die Befehder mit Gewalt zu vertreiben. Ovid. Anno 1278. erhielten die Brüder zu Grün¬ Hagn von Burggraf Meinhern zu Meisten der Gü¬ thon im dorf Gohendorf, welche Hamrach Gas¬ margk Bürger in Zwikun, von demselben zu Lehn gehabt, ver möge Urkunde beym Schottgen, l. alleg. p. 532.5. 18. In eben diesem Jahre bestütigte Heimrich, voigt zu Weyde, dem Convent zu Grünzayn die Übergabe der Güther zu Eauenharn, welche Kerthold von Ende von ihme zu Lehn gehabt, und mit Einwilligung

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seiner Ehewirthin und Erben dem Courente geeignet. S. Dipioma ap. cund. p. cit. §. 19. Auch errehreten Armo eodem die Gebrüdere derer Eger in Zwicken Hermann, Niclas, Peton und Simon dem laster 50. Gulden zu einer ewigen Meße 1 laut der davon vorhandenen Urkunde. Anno 1279. stiftete Marggruß Dietrich zu Lands¬ berg sein Seelen bud beym Closter Grünhaye, wie Monachus Frunhainensio meldet. Im folgenden Jahre 1280. bunete der Abt Dietaah auf Anrathen des Bischafs Ludolphi zu Raumburg, das Sirchhauß am Clasterparten, mit einer Apo¬ thecke, und der Anordnung, daß ieder zeit ein Bruder die leztere mit versorgen solle. Monath Feiner. Anno 1281. verließ der Stifter des Closter Burggraf Meinhard zu Meißen, das Zeitlahe um 93ten Jahre seines Alters, und würde bey seiner Ge¬ mahlin in der Kloser- Kirche begrüben. Tbid. Ein Jahr 1282. hat Heinrich Voigt von Gern die Übergabe der Güther im Dorste Lanenhain an den Convent in Grünhage bestätiget, welche nach dem Tode Heinrichs von Berge und seiner Schit¬ ßer an ihn gefallen, und darauf Conraden von Auerbach, seinem Official, wiederum zu Lehn gegeben worden, der aber das Lehn hin¬ wieder aufgekündiget, und dem laßer ver¬ kaustet hatte. S. Depl. beym Schöttgen, 1. alleg. p. 533. §. 20. Anno 1284. würde das Closer Göünziyn von dem Abt Ditmaro von Walckenwied v2sitoert und alles in guten Stand angetroffen. Monamn Grienhamn. In eben diesem Jahre verehrete Heinrich¬ Burggruf zu Altenburg, und Herr zu Linnenberg, dem Closter Grünfagn des Dorst, Curra, ver¬ möge der darüber ertheilten Urkunden Anno 1285. ertheilete der Abt Diesrich dem Städtgen Irimhagn ein Start- Origt, so drey grnne Bäume und eine Amsel in sich führet, Monach. Feiner. Anno 1286 würde der S. Darothren= Altar in der Closter-Kirche, oder dem großen Oratorio, wie solche ebedem genennet worden, vom Bischof

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Ludolpho zu Raumburg gestiftet. Idem. In Jahr 1287. beschenckte Heinrich von Gern das Clo¬ ster mit vier selbernen Leuchtern und einen goldenen Beeher, erhielte aber dargegen das Versprechen vom Abt Dietrich, daß einige Seelmeßen vor ihn gehalten werden sollten. Idem. Im Jahre darauf 1288. bekam der Abt Diesrih¬ und Convent von Marchen von Waldenburg das Jus patronatus über die S. Zurols = Capelle zu Erbers¬ cert, so heut zu lage Ehrenfriedersvort heißet. Obid¬ In dem nämlichen Jahre confirmirte Pabß Nico¬ tangs IV. dem Claster alle seine Güther, Erivilegia Rechte und Freyheiten, wovon noch die päbstl. Bulle vorhanden ist. Auch hat im Jahrer 1289. Burggrus Brunn zu Ster¬ ckenberg, vor sich und seine Freunde, ein Anniver¬ varium gegen ins Closter gegebene 30 Marck Silber gestiftet, vermüge der von demselben darüber ausgestellten Urkunde. Anno eodem eximirt Landgonst Aibertus, cognomine degener in Ehuringen, die dörfer Kras¬ sen, Beckerin und Haandorf von aller Jurisdicti on des Zwickauer Judicii, und überträgt solche dem Closer in Grünzayn. S. Diploma beym Schott¬ gen l. 6. p. 533. §. 21. Anno 1293, bauete der Abt Burchardus den Clasterhaf in Zwiscken, den die dasige Stadt dem Lan¬ rente mit allen Feldern und der darzu gehörigen Jurisdiction verkauft hatte. Grünzeyn. Manch, Im Jahr 1295. würde dieser Abt mit der Stadt zuncken, wegen der Jurisdiction in dasigen Clostern hoste zwie spältig. Die Ursache davon war diese: Erforderte den Stadtrath allda die Gerichtsbar¬ keit über alles und iedes, was in der Stadt gelegen solchengestalt auch über den Kloßerhust der Abten Grünzage. Dieses könnte nun streglich Abt Bür¬ hard nicht einräumen, berufte sich vielmehr auß seinen Kauf und den Machtspruch des Land¬ grüßen Alberti, welcher die Entscheidung gab daß die Stadt zwikun die Jurisdiction aber weiter nichts, als was derselben in den Mauern und Gra¬ ben von rechtswegen zu gehören, praetendiren kön¬ cr, S. Dept. beym Schottgen l. c. p. 534. §. 23. Anno 1296. erwehlete benannter Abt an die Stelle des verstorbenen Probßes im Cloßergen zu

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Schletta, Jacobum Chemnicenvem. Monach. Trunh Anno 1297. schenckte Meinher, Burggrast zu Meisten dem Cloßer 2. Marck Silber und 3. Schillinge, welche Seyfried von Ehrenberg der Aeltern und seine Bru¬ der, im Dorfelart in Lehn gehabt, und an gedach¬ ten Burggrasen resigniret hätten. S. diploma apuo Schoellgen, 1. all. p. 534. §. 24. Anno 1298. hätte der Abt Burchard die vom Dan¬ ner wetter im Jahre 1296. zerschmetterte Glocke, die Krsel genannt, umschmelzen laßen, bey deren Kause der Landgrus Allrecht, Burggruß Mencher zu Meißer Heinrich Voigt zu klauen, und Sonrad, bet ter von Remse, Zeugen gewesen. Mon. Grünh¬ Anno 1299. eignete König Venceslares in Böhmen denen Brüdern zu Grünhage 2. 2. Marck jührlichen Zunß, so der bohmischen Cammer in dem, dem Clo¬ ster vorhin schon gehörig gewesenen böhnuschen Dorf N11173, in ladenischen Creyße, zugestanden. S. Dept. beym Schöttgen, 1. c. §. 25. Anmo eodem eximirte nur gedachter König Vencer¬ laus die, dem Closter Grünhage in Bohmen, und Ca¬ driischen Creyse zustendige dörfer Viseerz und Vernharetsdorh mit anderen darzu gehörigen Sö¬ sten, von allen böhmischen Gerichtszwange mit Schazungen dergestalt, daß sie ganz strey seyn, und von niemand anders stehen sollten, als vor dem grüngagner Abte und deßen Closter= Advocaten, hat auch darneben diese Güther in seinen Schuz ge¬ nommen, nach Ausweiß des Dipl. bey demselben p. 535. §. 26. Anno 1300. entstünden zwischen dem Abte und dem Voigte zu zwickan, wegen der Gerichtsbarkeit über die Clastern Dörfer Croßen, Bocke und Hor hendagt, aber mahln große zwistigkeiten s. Mon¬ Grunnam. Mser. welche niemlich lange dauerten und allererß Anno 1310. dergestalt verglichen worden, daß, wein Proceße in gedachten Förfern entstunden, die Sache vor das Claster gezogen wer¬ den sollte, entstünden aber außer dem Dorfe und auf dem Felde Uneinigkeiten solche sollten die Voigte inzwicken richten, und s. w. gen t. c. p. 536. und daselbst bestindliche Urkunden S. Schotte §. 27. 28. 29. Überhaupt mag sich der Abt Burchardt mit der nen Zwikauern nicht wohl haben vertragen können,

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denn im Jahre 1303, vergiengen sich die zwii kauischen Bürger wiederum an den Kloster, da sie zwey Mänche, Nahmens Bartholn und Heinruhen, tod schli¬ gen welcher acess aber denen Zwikauern sehr übel bekam, da sie auf des Land und Marggresen Alberti erfolgten Machtspruch die tod geschlagene Manche dem Closter mit 47 Marck Silbers ver¬ büßen mußten. V. Mon. Grienh. Zuverwundern ist sich, daß Schmidt in seiner zwickunischen Chränicke von allen dergleichen Häu¬ deln nichts angemercket hat, Anno 1302. maßte sich Heinrich Voigt zu Plau¬ en, und Herr zu Schwarzenburg, des Schwarzwaise sers und der Fischerey darinnen, an¬Da aber dieses Waßer sich zugleich auf abteylichen Grund und Boden durchschlangelte, mit hin der Abt eben so vielen Theil, als jener, daran hatte, So ent¬ stünden auch dieserwegen Irrungen zwischen beyden, Solche würden aber dahin geschlichtet, daß das Schwarzwaßer vor einen Grenz =Fluß gehalten werden, und beyde solchen zu gleichen heilen bestishen sollten, besage einer darüber vorhandenen Urkunde, Im Jahre 1304 starb der Probest zur Schlette, Sa¬ cobus, und der Abt Bürchard erwehlete an deßen Stelle Stermannum Misnensem. Mon. Grunh. Anno 1310, forderte Pabst Clemens 1V, wie von denen Abtegen Georgenthal und Remhardsbrünn¬ so auch von Grünhagen nicht nur die bereitsschul¬ dig gewordene, sondern auch in der Zukunft alle 5. Jahre 10. Soledos vor den pebslichen Schiz, und vor die, mit demselben vorbundene Exemtion Idem. Anno eodem verzeihen sich Conrad Soit, Sri Vort, und Heinrich, ihr Bruder, Richter zu zwikan, zum Besten des Claßers Grünzage, der Halß- und alles anderen Gerichtes auf denen Güthern zu Croßen, Bockerm und Haendonst, vergleichen sich auch über die Errungen, so der Gerichte halber, zwischen der Stadt Grüngage, denen Voigten, und dem Claster, lange Zeit obgeschwebet. Urkunde beym Schöttgen, 1. all. p. 536. §. 29. Im Jahre 1314. hatte der Abt Burchard mit den Bischoffe zu Raumburg, Uthalrico, einige Verdoußlichkerten.¬ Der Abt hielt nemlich unter seinen

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Manchen ohurste Claster zucht. Manchen Bruder mach, te diese Discoplin nicht anstehen, daher entwichen drey Fratres. Solches brachten die Feinde des Abtes dem Dioecesano zu Ohren, welcher Buerhurdten des wegen vor des bischöftliche Gerichte, oder coram audien. tia episcopali nach Raumburg citirte, nach dem Zeug niß eines vorhandenen Diplomatis. Dem Abte be¬ stremdete solches Verstahren: Derselbe beklagte sich darüber bey dem Advocato monasterii, dem Bürg¬ großen Mencher zu Meißen, als Herrn zu Harten stein, welcher vermöge der noch auf unsere Zeiten sich erhaltenen Urkunde, über dergleichen Vorgang beym Pabste Beschwerde zu führen, dem Abt versprach. Der Abt erschien also nicht appel¬ lirte viel mehr an den römischen Stuhl. Hierauf erhielten die drey liebte Comnelius zu Altzelle, Heinrich zu Doberlag, und Conrad zu Geargenthal, Ao. 1313. vom Rebst Commission zu Untersuchung der Sache, Nun hatte freylich der Bischaft darin nen gefehlet, daß er der Abt einer Sache halber, so leediglich den Aeden anzieng, vor sich geladen, in dem dergleichen Klagen entweder vom Ordent¬ General oder, wenn das Kloser von allen Gerichten exernt war, vom Tabst abgethan werden müßten, Es war also nicht zu verwundern, wenn, wie gesche= hen, der Bischast auf den erfolgten Bericht der com= mußwischen Arbte, einen Verweiß bekann der Abt Hingegen wegen seiner strommen Disciplin, den Beystall des heiligen Vaters zum Lohne davon trag¬ Monach. Trunhamn. Anno 1316. er bauete der Abt Burchardt die S. Mi¬ chaelis -Capelle bey dem Clasern darste Marckers bach, worzu folgende Begebenheit Anlaß gegeben haben soll: Ein Bauer in nurgedachten Marckers¬ bach will auf seinem Felde äckern. Als er sol¬ ches eine Zeitlang verrichtet; bleiben seine Ochsen auß einmahl stille stehen. Der Bauer weiß nicht, was es bedeuten soll, und ob erschon auf das arme Vieh zu prügelt; so rühret sich doch deßelbe nicht von der Stelle, bis endlich der Landmann um sich siehet, und einen Planz gewahr wird, der heller als die Sanne ist Veit dullich, so soll er geheisen haben, gehet darauf zu, und erblüket das Bild de H. Michaels, welches zu ihm saget: Beruhre diese Städte nicht, sie eß dem Herrn. Hier nißt gehet ver¬

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Bauer zum Abt, und erzehlet ihm diese Erscheinung. Der Abt saumet nicht, mit seinen Mänchen so gleich auf berührn ten Plaz zu gehen, und trift das Bild an. Der Bauer muß den Plaz hergeben, und der Abt erbauet die Capelle darauf. Zu Ehren des H. Michaelsschenkt der Bauer dem Kloster die beyden Ochsen, welche das Bild entden ket hatten, und stiftet einen Altar in dieser neuen Capelle, welche aber von denen Hußiten Ao. 1429 gänzlich verwustet worden, so, daß man heut, zu Tage nicht das geringste mehr davon siehet, Monach¬ Gunhum. Anno 1319. verehrete Albero de Boschowicze dem Claster 4. Marit Silber zu Begehung seines Tu¬ ges. Iiem. Anno eodem legte Bischaft Heinrich zu Naumburg gewiße Irrungen zwischen dem Abt Heinruh und Heinrihen, Voigte zu Plauen, Cauß genannt, wegen der Gerichten in Königswalde und Hartmannsdorst bey¬ Bey dieser Gelegenheit wurde ieztbemeldter Voigt Heinrich, mit seiner ganzen Freundschaft in die Brün¬ derschaft des Couvents zu Grünhagie außgenommen, S. Dipl. apud Schoettg. Ter. F. 11. p. 537. §. 31. Im Jahre 1320. entstunde wegen des Pparr Lehns über die S. Jacobs -Capelle zu Ehrensrieders dorst ein Streit zwischen den disigen Pleben Jonas, und den Abtagenrih, indem der Kleban das Juspatro¬ natus praetendirte, ungeachtet daßelbe Ao. 1288, der Abteg überlaßen worden. Heinrah von der Abteg überlaßen worden. Waldenburg legte sich ins Mitteln dergestalt, daß der Eleban von seiner ungerechten Forderung abste¬ hen mußte, Monach. Grunhayn. Um solche Zeit confirmirte Joannes, König in Böhmen und fohlen, Graß zu Linzelburg, dem Lön¬ rente ihren vom König Ottocaro und Wencestao erhaltene Privilegien, S. Dipl. apud Schoellgen p. 537. §. 30. Bey dieser Urkunde ist zu ge¬¬dencken, daß Schöttgen nur den Anstang hat, der Fortgang und Schluß aber stehlet. Anno 1322. brannte das Closterdorf Schwarz¬ bach ab, und der Rabß ertheilete allen denense¬ nigen Ablaß, die sich bey deßen Wiederaufbau streygebig erzeigen würden. Monach. Frunk¬

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In dem nemlichen Jahre 1e0ignrte Johann von Weldenstelß mit seines Bruders, Hinerichs Bewilligung, das Lehn über das Dorf Sch73, bey zwicken, zur Lunken der Mulden verkaufte solches den Connent, und bath die¬ Marggraßin zu Meister Elisebeth, und ihren Herrn Sohn, den Landgrust Friedrich, genanntes Dorf dem Kloster zu Grünhage zu übergeben, welcher leztere auch zu glei¬ cher Zeit den Kauf confirmirte, Inhalts derer Urkunden beym Schottgen, 1. c. p. 533. 539. §. 32. 33. 34. Anno 1324. haben Hermann und Friedrich, Gebrü¬ dere von Schänburg, dem Closter ein Stück Land vom Dor¬ feWersertoorn, so die von Mosel von denenselben zu Lehn getragen, solche aber resigniret, überlaßen, besage der Urkunde, apud cundem, p. 539. z. 35. Daß um diese Zeit und gegen dem Jahre 1327. zwi¬ schen denen Zwickauern, und dem Abte zu Grünhage, we¬ gen der drey Clostern Dörfter Proßen, Bokau und Haendorf ein abermahliger Jurisdictions - Streit vorgefellen erweisen zwey, von dem Abt Albert zu Regau, und Burggraf Meichern zu Meißen ertheilte Testimonia. ersehen, daß der Kayser selbst des Klasters sich mag angenommen haben. Jedach hat der grünhagnische Manch seiner von dieser Sache gar nichts gesagt, Anno 1326. schrinkte Niclaus von Bosckowicz, so damahln Herr von Schwarzenberg gewesen, dem Con¬ rente einen Hof bey Schwargenberg. Mon. Grünh¬ Anno 1327. vertrieb deßen Sohn Otto de Boscho¬ Wicz, die Manche aus dem Peters = Claster zu Sehleta, weil der dasige Probst, Hermann, mit seiner Schweister, Mar¬ gerethen, einen unerlaubten Umgang gepslogen. Er selbst, der Probst, wurde erschlagen, und das Closter blieb unbesazt. Monash. Grunh Nach des Mänchs Seiners Bericht hat die Rest in denen drey Jahren 1328. 1329. und 1330. in der grün¬ Häyner Gegendgraßiret und der Louvent, der vor¬ her aus 136. Personen bestanden, ist bis auf 16 ausgestorben gewesen. Anno 1335. erlaubte der Habst dem Abt Conrado aus dem unbesezten S. Reters = Closter in Schlete, einen Cloßerhost zu machen. Idem Anno 1337. bestregete Kayser Larl 18, als König in Böhmen, das Städtgen ERetta, und die Dörfer Vor¬

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Tedort Granzabl Sma Coa König¬ walce, von allen Abgaben des Viehes, so diese Orte im Kön¬ negreihe Böhmen einkaufen würden, vermöge Dipl¬ Anno 1342. verleihen Friedrng und Hermann von Schenburg dem Cloßer zu Grüngage ein Stück Grund und Boden vom Dorfe Weisenborn, welchen dnßelbe von Heinrihen von Masel erkauftet. V. Depl. beym Schöttzen, I. alleg. p. 539. §. 37. In diesem Jahre verglich sich das Claster mit der Stadt Zwicka, unter Vermittelung Heinrihs, Voigts von Gera, über verschiedene Punct, wegen 4. Aecker in Scha¬ tewiz, und des Claserhofes in Zwirkan, nach der Ur¬ kunde in Schoettg. Script. V. 11. p. 540. §. 38. Anno 1347. errichtete der grünhäynische Abt Conrad mit der Stadt zwicken noch einen Vertrag über einigen zwischen beyden streitig gewesene Wie¬ sen. S. Urkunde, id. ibid. p. 541. §. 39. Ano eodem haben die beyden Aebte scheinrih von Sichem, Sittichen bach) und Bernhard von Bach, bezeuget, daß das Städtgen Grünhage durch zweyer Zeugen eydliche Aussage, das Befugniß: Bier zu bran¬ en, zu verkaufen, und auszuschroten, auch zu be¬ cken und zuschlachten, und beydes zu verkaufen, beygebracht, S. Urkunde in Oesfelds Beschreib. einiger erzgebürgle Stadte.. 2h. p. 67. Anno 1850. ernennte und bestütigte Keyser Care IV, dem Abt und Couvent zn Grunzäge alle vorher erlangte Güther und Befizungen, Erwilegien Rechte und Freyheiten, nebst al¬ len Gerichten, so überhaupt, als ins besondere, zu dem Haste Wißrig gehörig, gleicher weisen wie sie die haben über die Dörfer und in den Dörfern bey Zwistad als Troßen, Barta, Hoendarst, Königswalde, Cherhardsdorf Hart, mannsdorf, Lauenhage und Schetewig, laut deploma apad Schoettgen 1. c. p. 541. §. 40. Anno codem bezeugte Friedrich von Köniz, durch das beym Schöttrei angezogenen Ortes §. 41. befindliche At¬ tastat, daß so lange er Hauptmann in Zweikau gewesten der Abt und Cauvent der Halße und alle andere Che¬ riehte in ehren bey Zwickau gelegenen Dorsern gehabt, nach alter Gewohnheit, er aber dargegen durch seine Voigte, und die Stadt niemahln Gerichte auf des Cla= sters Guthe gehalten habe. Anno 1351. eignete Landgrnß Friedrich in Thüringen, der Strange genannt, dem Abte und Convente zu Grün¬

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heym das Dorf mit der Curie oder den Hast Geerrum, so daßelbe von dem Kluser Bohau um 20. Marck Geldes er¬ kauftet hatte, nach Ausweiß des Lehnbaustes, Anno eodem renovirte und confirmirte eben dieser Landgruß den Abte und der Sammlung zu Grünhagi alle Donationes, Freyheiten, Jura und Privilogia: S. Diptomi beym Schöttgen 1. c. p. 543. §. 42. Nach in diesem Jahre hat der Abt zu Buegeln, Hermann ein Zeugniß ausgestellet, worinnen er bekannet, daß er die Briese des Marggraßen Friedrichs zu Meißen, de dati am Tage Crispine und Crispemani 1351. gesehen und gele¬ sen habe, Kruft deron von diesem Heron, die, von sei¬ nen Eltern, dem Kloser Grünfage geeignete Galß- und andere Gerichte in den Dörfern bey zwicken, zu Croßen Bocka und Handorst, bestätiget worden, 1. Dipl. ibid. §. 43 Anno 1360. vergönnete Landgruß Friedrich dem Cle¬ ster Grünhayn, das darf Lugendorf bey Karschiz an¬ der fleiße, umweit Altenburg, auf einen Wiederkauf zu verkaufen oder zu verpstanden, vermöge Gunft briefes, bid. 544. Anno 1381. stiftete Albertus, Burggraf zu Leiseig, und Herr zu Zehpuu bey dem Closter zu Grünfage die Capelle zu den stangt wunden Chrußi, und doher solche mit den Einkünften gewißer 4. Gusten Felde so in Milimant, ohn weit wolcken stein lagen, test. Dipl. Anno 1385. verkaufte Margprast Wilhelm zu Meih¬ sen den Abt und Convente zu Grüngage 20. Schorf Gro¬ shen, zwickanische Zahrrkenten, so der Rath und die Stadt daselbst alljährlich abzustatten gehabt, Dipl. ibid. p. 544. §.45. Anno 1390. verkauften Heinrich, Bnerg und Johan Gebrüdere von Viltensteliß, mit ihrer Mutters vau ege¬ dem Closter das, zwischen Zwicken und Wildenstelßs legene Dorf Rethsior, vermöge Hausbriefs auch daselbst, § 46. welchen Kaus Brrggraf Heinrich zu Meißen, mit seiner Frau Mutter, Sophien, als Legns Herrn confirmirte. Ibid. p. 545. §. 47. Anno 1399. begnadigte Marggonst Wilchelm der Er¬ äugigte zu Maaßen ofternanntes dem hiesigen Kli¬ ster gehörige darst Großen, mit dem Rechte, einen Sehundt zu sezen und zu halten, nach dem Zeugniß e Urkunde in des Hln Superintendent wollens zu zwi¬ ckan 2ten Bunde seines Alten aus allen Theilen der Geschichte, p. 340.

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Daß Burggraf Heinrich zu Meißen Anno 1400. etliche Dürser und Güther in der Grasschaft Harten seein gelegen, dem Abt Nivolaus zu Grünhage verkaufet; gedencket Johann Vogel, ehemahliger Amtmann zu Lichten, sein, in dem zusammen getragenen, und von Kreysigen seinen Beyträgen zur sächstl. Hustorie, P. 111. Sect. III. in¬ serirten schünburgischen Stamm=Register, p. 81., iedoch ohne angeführten Beweiß. Vielleicht meynet er da¬ durchfolgende Kaufs=-Abhandlung, denn Anno 1401. verkaufte Wenzes laus von Wilden¬ stelst, und seine ehrliche Wirthin, Zutta, dem Abte und Convent zu Grüngage, mit Causens Heinrichs, Burggra¬ stens zu Meisten, und Graßens zum Hartenstein, als Lehns¬ Herrn, nicht nur gewiße Geld=-Getreyde, und andere zumßen, auch Dienstleute in denen beyden Dönstern Oelsonz und Sschocken seint der Kirchlohn in erden dieser beyden Därfer, sondern auch das ganze dorf Grun¬ unter Wildenselß, an der Mulden mit allen Zinßen, Diensten und zugehörungen, auch denen Gerichten, oberst und niederst, in allen drey Dörfern nicht weniger die beyden Kreyshenar in dem dorfte Orlßung, um 40t. Schoct Graszen und 16. Groschen guter meistner Mün¬ ze. Zu solchem Ende hätte der Herr von Wildenstelß die Lehn an so thanen Guthern aufgelaßen, und die Unterthanen an das Claßer verwiesen, der Bürg¬ gonst Heinrich aber das Claster mit solchen Güthern zurechten Erbe und Eigen hinwieder beliehen, nach Ausweiß der Urkunde beym Schöttgen, 1. c. p. 546. §.48. Anno 1405. verglich sich Friz C. Friedrich) von Schön¬ burg, Herr zum Gaßenstein, mit der Stadt Schletten daß sie ihm alle Jahre 50. Schock Grashen reichen soll¬ ten, dargegen er sie aller anderer Beschwerungen strey gesprochen, auch von abgestorbenen Güthe nichts nehmen wollen, doch mit Vorbehalt der er¬ dentlichen Aussezung und Gost dienste. Worüber eine weitläuftige Urkunde vorhanden ist, Anno 1413, übergab iternannten Friz von Schäüburg titulo permutationes dem Abte und Con¬ rente zu Grünhage, das Städtven Schlottan, mit denen darzu gehörigen dorfenn Wolteiptort Gioma Kraenzachill, Conradoiert, und das halbe Königs¬ wohle, und bekam dargegen vom Cluster das Dorf Rezig, wie auch so viel, als daßelbe gehabt hat, in denen Däufern zu der Sasa, und zu Rische, inglei¬ chon 840. Schack Groshen, bohmischer guten Münze, Nichtminder wurde dem Convent das Kirchlehn zur Schlett geeignet. Übrigens sollten aich die

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schönburgischen Leute zu Kateiviz dem Pfarrer zur Schlete jährlich 3. Schack Groschen bohmischer Münze auf S. Al¬ bertens Tug abstatten. Solches alles that, mehrern Im halts der darüber ausgefertigten Urkunde in Schoettz. Script. I. all. §. 49. der von S.Hänburg, aus Liebe zum Cla¬ ster, und daß er sein Begräbniß allde erwehlet hat, te, wie er denn auch noch über dies das Claßer in seinen sonderlichen Sehuz nahm, Anno 1417. gab Kagser Sigismundus dem Claster Gannhage einen käyserlichen Schuzbrief, mit dem Be¬ stehl an alle genß- und weltliche Fürsten Graßen, Freyherr ren, Ritter, Knechte, Stadte Marckte und dürfen den Con¬ rent in seinen Abwesen, bey ihren Privilegien und Ge¬ rechtigkeiten zuschazen, S. Diploma, de dato Laßing apud eund. p. 548. §. 50. Damahls war dieser Kayser auf dem Concilia zu Costenz, und in solchen Kayserlichen Briefe bestätigte und verneuerte der selbe dem Closter alle und jede, von römischen Kaysere und Königen, auch anderen Fürsten und Herren, ih¬ me gegebene Privilegia, Rechte, Inadem Freyheiten Brieße, Eigenschaftten und Besizungen. Anno 1422. wurde die Fränze von den beyden Granz- Nachbaren, den Abt zu Grünzage und Ernstei Herrn von Schönburg, um den Berg Glasberg be¬ sichtiget und untersuchet. Ibid. p. 549. §. 51. Zu dem nemlichen Jahre vergsändete der Kayser Sinsmund denen Landgroßen in Thuringen und Marggrafen zu Meisten, Friedrihen Wilhelmen und Friedruhen unter anderen Vertern im Voigt¬ lande auch weg, dem Claster Grünhage zusten¬ dig gewesene Höste, welche aber in dem dies¬ stalls ausgefertigten Vergständungs = Briefe be Horns Geschichte Friderici Bollicosi, p. 860. nicht genennet werden. Im Jahre 1729. geschahe der Hußeten Ein¬ stoll in Meißen und der Kausiz. Sie hausete erschrecklich, wo sie hinkamen, zu Gebürge a um zwicken wurde, wie Schmidt im Lte Theile seiner zwickanischen Thrannke schreibet, und sih zugleich auß des Mönchs Paul Langii Chron itic. beziehet, von denenselben alles ausgeplo¬ dert, und mit Sengen Brennen, Nieder Hauen und dergleichen graulich tyrannisiret. Bersonders haben sie an dem Claßer Grünzaye ihren Zurn ausgeschüttet, die Closter= Gebäude

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rumiret oder niedergerißen, und ausgeplundert, auch die Mönche tnd geschlagen; der Abt hingegen ist zu solcher Zeit in Zwicken gewesen, solcher gestalt der Wuth der Husiten entgangen, Anno 1432. erneuert Chur Fürst Friedrih der Sanftmüthige zu Sachßen denen Bürgern zu Schlete tan ihren Freymürckt besage des darüber gegen benen Bestätigungs = Briefs, de dato Montegs S. Martins Abende, in Harns Hand Bibz. p. 744. Anno 1736. bestätigte aufs neue Kayser Sigis¬ mund die, von seinem Hevon Vater Küyser Carolo 11. Großvaten König Joharne, und denen Königen in Böhmen, Ottocaro und Vencestao, dem Closter Grünhage gegebene Privilegia. S. Dipl. beym Schöttgen 1. c. p. 549. §. 53, dene die Diplomata Ottocari de Ao. 1261. Wencestai de Ao. 1499. Jo¬ hannis de Ao. 1311. und Caroli 11. de Ao. 1550. von Wort zu Wort imeriret sind. Iu diesem Jahre am 5. Decbr. renovirt und confirmirte Kayser Sigismund, auf Ansuchen des Cloßers Grünbeyn, das Privilegium Kaysers Caroli IV. sub dato 2. Junie 1367, Kraft deßen die Stadt Schlettan, und darzu gehörige durfschaft¬ ten Walters darf, Crahenzul Schma, Conradsdorf und Königswalde, wie andere zuwohner der Cron Bögnen, aller Abgabe und Ungeldes vom lieh und Waaren besreget worden, so sie in Kö¬ ungreiche zu ihrer Nothdurft erkaufen würden. Davon ist das Diptoma beym Schottgen l. c. p. 550, und in Hornssächstl. Hand Bibl. p. 635. an¬ zutreffen, und zwar bey leztern mit der An¬ mrackung, daß diese Urkunde ex membrana originali decopiret worden, und auch davon¬ bey dem Rathe zu Schlettau eine alte teutsche Über¬ sezung vorhanden sey. Anno 1443. verliehe der Abt Niolaus zu Grünhage Raub Molneen eine Mehlstadte im Darste Großen, zu Erbauung einer Mahlmühle, besage Urkunde dar¬ über in Wellers Alten aus allen Theilen der Geschichte 1ten Bandes 4. Stück, p. 415. Nach diesem Daeu¬ ment hat sich derAbt vor das Claßer von dieser neuen Mühle einen jährlichen Zinnß an 12. guten neuen schildigten Groshen, imgleichen vor den Pfarrer zu zwicten jährlich O) Heller, die Mei߬heller genannt, ausgedungen. Son solchen schil¬

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ligten Graschen giebt Hl. Woller 1. c. p. 423. die Erlaute rung, daß solche Art Münze schon vor dem Jahre 1443, aufgekommen. Damahls hielten 93. derselben eine Maork, und 26. Stück 2. roth seines Sicber, 12. solche Zrashen waren also noch etwas mehe, als 16. Groschen unserer iezigen Münze, Conf. Wegners Nachricht von Graschen und Schockgraschem p. 53. 140. Anno 1444 verrherte Caspar von Berbisdorf zum Nieder lauterßein und wegefahrt denen Manchen zu Grunzage b. Gu Schock Groppen Kreybergischer Munze ewiger Zinße, solche alljährlich zum Walzur¬ gestuge aus der Herrschaft Niederlauterstein zu erheben, zu einem Zahrgedächtniß, laut der darü¬ ber ertheilten Urkunde. Anno 1445. theileten sich die beyden Herren Brü¬ der, Chur Fürst Friedrich der Sanftmüthige und Her¬ zog Wilhelm der Kapitene zu Sachsten, zwischen welchen beyden der in der Geschitzte bekannte so genannte Bruder = Krieg abgewaltet hat, in die bis hither gemeinschaftlich gehabte Lande, Der jüngere Herr Brudertheilete, und der ältere tiesete. Bey solche heilung bekam der Aeltere Sachsen und Meisten, u ter welcher Hoheit die Abtey Grümhage gelegen, der Jüngere aber zuringen, Oßerland und Francken, S. Müllers hächstl. Annates ad Annum 1745, Frey¬ tags nach Maria Geburth, p. 23. Über diese Theelung haben beyde Herren kurz der= auf, in dem nemlichen Jahre, am Mentage nach La¬ tGarmenrag, zu leigzig, durch die Landstande von Bir schöffen, Pralaten, Grafen, Herren, Ritterschaft und Städten, worunter der Abt Nicolaus zu Grimhage auf mit gewesen, einen besondern Vertrag errichtet, mit Chur Fürst Friedrich demselben unterm dalo Leipzig, Sonnabends nach S. Crtharinen, eben diesen Jahres, confirmiret, wovon die Urkunden in Haras Sachsen Lobürgl. Gistorie 2ten Buchs, p. 104. und 109. anzu¬ treffen. Anno 1455. erboth sich das Claßer zu Grünzagn, vor das Stift Meister jährlich an gewißen Tagen 15. Meßen zu lesen, kaut einer, vom damahligen Libt Liborio darüber ausgestellten Urkunde, Anno codem bezeugete der Abt Liborius und der ganze Lourent zu Grünhaye, wir veit und Peter Laueck: hardt bekennet hatten, daß, nachdem sie wegen sleih siger Litte und dienste Hannß Schanckens, Bürger zu zwicken, die Mühle zu Schetriri zu Erbe geliehen

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bekommen, dieses ihm, nemlich Schencken, unschädlich seyn sollte, viel mehr sie demselben solche Mühle allezeit auf= laßen wollten; dahero die Caunentualen versprochen geben, diejenigen mit so thaner Mühle zu belechen, zu denen gedachter Scheick oder seine Erben ihr Vertrauen haben wür¬ den. Geschehen am S. Elisabethen Lage, S. Contenta in So¬ hannis Pratiolaviensis teutsch übersezten Diplomatario bey Herns sächßl. Hand- Bibl. p. 316. Die ganze Urkunde davon aber hat man auch anders wa¬ zu mehrgedachten 1453ten Jahre, dienstegs Kiliani geschatze von Lenz von Kausungen der samense Frigen- Raus derer beyden Prinzen, Cher Fürß Friedrichs des 11. ten Ernstens und Albrechts, von welcher beyden so dann die beyden Hauptlinnen des hohen sächstischen Haußes, die erneßinische und elbertimmhe entsproßen. Diese so srevelhafte Unternehmung ist allbereit so bey kannt, und von verschiedenen Geschichtschreibern so ausführlich beschrieben worden, daß es überflüßig seyn würde, eine lange Erzehlung davon zu machen. Zedarh, da diese Begebenheit eine große Beziehung auf das Claser Grünhage hat, so weit es die Wiederbe¬ freyung hochgedachter Frinzen aus Cunzens Händen an¬ gehet; So muß wohl davon etwas allhier gedacht werden. Kunz von Kaufung, gewesener Host = Mar¬ sehall hocherwehnten Chur Furst Friedrichs, machte einige Forderungen an diesen Herrn, und war, nach¬ dem er seinen Zweck nicht erlangen könnte, so strech daß er sich an den Chur Fürßen durch Entführung ober¬ nannter seiner beyden Trinzen, auf welche damahls der ganze Stamm des Hochlöbl. Hauses Sachsen be¬ ruhete, zu rachen suchte. Der Churfürst residerte zu damahliger Zeit auf dem Schloße zu Altenburg, und reisete nach Leipzig, die Gemahlin und beyde Rrinzen in Altenburg zurück laßende. Diese Zeit und Abwesenheit des Chur Fürstens erwehlete Lung zu seinen bösen Vorhaben, und überstieg mit seinen Helsters Helstern, Wilhelm von Mochen und Wilhelm von Schaufelß, durch Hülfe eines, von ihm mit Gelde er¬ kauften Küchen= Zungens, Schwalbe genannt, zur ange¬ gebenen Zeit, des Nachts, als die Hofbedienten in der Stadt schmauseten, das Schloß, verwahnete die Schlas¬ und andere Zimmer, worinnen sich die Chur fürstin mit ihren Leuten befunden, mit geschwind angelegten Anwürfen, und bemächtigte sich beyder Krinzen, nem¬ lich Ernstens im 14ten und Albrechts im 12ten Jahre ihres Alters. Denen von Moachen und von Schönstelß übergab er den Prinz Ernßt, diese nahmen mit ihn den Weg gegen Gartenstein zu, und sollen Willens gewe¬

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sen seyn, mit demselben durch das Voigtland nach Fran¬ cken zu flüchten. Bunz hingegen nahm Albrechten zu sich, segte ihn auf ein Hand -Raß, und ertete bey¬ Nacht und Nebel mit ihm nach den bogmer Lande, gegen Elter lein und Grünhage zu; war auch gegen Mittag schon so weit gekommen, daß er saßt wie senthal, unweit der bohmischen Granze erreichet hätte. Es wurden aber sogleich Steckbrieße aus¬ geschickt, und auf denen Dörfern mit den Glacken Sturm geschlagen, da sichs denn sügte, daß Tung mit dem grinz von einen Kohler angetroffen, und von demselben, auf des Prinzens heimliche Entdeckung der Sache, gefangen genommen, auch beyde als bald nach Grünhage, zu dem Abt gebracht, und Mittwochs darauf nach Altenburg geließert worden. Als der von Masen und der von Schonstelß diesen Er¬ folg erfahren; haben sie sich nicht getrauet, mit dem altern Trinzweiter zu kommen, welche mit den Krinz im Walde, beym Schloße Stein, sich ver¬ borgen gehalten, haben viel mehr auf zuschreiben an den Oberhauptmann zu ziükau, und deßen zu¬ gesagte Begnadigung, mit dem Trinz Ernst sich auf das Schlaß Gartenstein begeben von dar sie nach zwisten, und von dort vollends nach Altenburg gebracht Dieses, und das übrige auch was sämmt¬ worden. liche Plagiarii vor einen Lohn empfangen, kan in Sehundtszwickaul Chräncke, P. 1. p. 225. Müller sächstl. Annalen p. 30., Rüdigers sächstl. Merck wür¬digkeiten, p. 401 und bey anderen mehr nachge¬lesen werden. Anno 1758. errichtet der Abt Liborius zu Grün¬ Hayn einen Vertrag zwischen der Gemeinde zu troßen, und Paul Mülnern, die zwischen beyden, wegen des da¬ seyen Angers ein Waßer auf beyden Ustern, und der Seinung der mülnerischen Mühle, entstandene hrrm¬ gen betreffend, S. Urkunde in Wellers 1tn Bande des Alten aus allen Theilen der Geschihte, p. 417. Zu Schöttzens Script. Reg. Term. Tom. II. p. 551. 3. 56. so wohl, als in Horns sächstl. Hand- Biblietheit p. 315. findet sich eine merckwürdige Urkunde von Churstarß Friedrichen den 11ten oder Sanftmüthigen worbey iedoch annus editionis et testes ermangeli Innhalts deren er nebst seinen beyden Herren Söhnen den, durch oberzehlten Pringene Rlaub Linnens von Kaufung, und Stiftung der erneß- und albertim¬ schen Hauptlinnen im hohen Sachsten Hause, in der

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Geschihte so ruhm vollen nachherigen thur fürß Ernst und Herzig Albrecht, des Koster Grünzayn, mit der Stadt HrRittel, und allen Därfern in seinen Landen, sie seyn um Altenburg, zwocken, Chemmz, Grünhage oder Schlettan gelegen, mit allen Hösten und Freyheiten, welche von Bürg graf - Graf- und Herrschaften seiner Lande, zu solchem Gottes Hauße gegeben, oder erkaufet worden, in seinen Schunz und Vertheidigung genommen, auch nebst allen, von denen Marg- und Burggrasen zu Meißen und zu Ultenburg, oder anderen Herrschaften seiner Fürstenthümer ernann¬ te- Claster verliehenen Trivilegien verneuert, bestäti¬ get, gestreyet und geeignet hat. Darinnen wird außer¬ dem noch des besondern Umstandes gedacht, daß Chure Fürst Fhriedrich die Schlette aus der Fron zu Böhmen mit dem Schwerd gewonnen und Siegmünden von Miltiz zu¬ gewendet, auch nebst besagten seinen beyden Herren Sohnen consentiret habe, daß der damahlige Abt Johannes die Schletta von dem von Miltiz um 800, Schork Gropgen geprägter Münze wieder lasen mögen, Schöttgen ver¬ muthet l. c. daß gedachte Urkunde vor dem Jahre 1464, ausgefertiget worden seyn müste, so auch um des wil= len zu glauben, da Chur Furst Friedrih in unterwehn¬ ten Jahr 1464. verstorben. Wann nächstdem de- nen Zusazen zum prrnnischen Mänche in Schöttgens und Krege sigs Nachlese der obersächstl. Hisorie 2ten 2y, p. 2B3, zu trauen, so ist Stadtlem und Schlast Schlettau unter den Abt zu Grimhayn, Anno 1453. Montags nach Tibustu von den Böhmen geplundert, Sonntags darnach aber von Sei¬ ten der Herren Herzoge zu Sächsten wieder eingenom¬ men, und dabey viel ahmen gefangen worden, wie wohl hiervon in Patthiae do ermgii Continuat, Chron Engelhusu apud Schoetlg. Script. R. G. P. III. p. 59. das Juhr 1452, angegeben wird mit diesen Worten: „Anno 1452, Boheme haeretici spoliauerunt oppidum Pleta, ved Fridericus dua Paxoniae eosdem expugnarit, et vi " oblinuit ecolesiam et castrum, et quasi ducentor Bohe¬ " mos captivos cepit. Worauf dann nach Schottgens Meynung Schletten verpständungsweise an den von Miltiz so lange gekommen seyn mag, bis zu des Abts Johannis Wieder einlösung zu Richters annabergl. Chaanike, im 1ten Stücke des 1ten Theils, p. 6. findet sich ein, von einem grüngerm¬ schen Claßer-Mänch, an einen Bruder, Fabian Freu¬ zeln, gestellter wertläuftiger Bericht von einer Traphe zeyhung eines Maachs im Claßer Grünhage, Nahmens Ee¬ ter Rasenkranz, vom Jahre 1464. der Anno 1471. nach am Leben gewesen, wegen derer allererst im iegigen 18318 den Seculo aufgekommenen reichen Silbern Beog¬ wercke zum Barenßein, unter dem damahliger Clo¬ ßer und itzigen grünhäynischen Amts =-Bezircke, Vermöge solchen Berichtes hat diesen Rochenkram dem gleichzeitigen Orbte zu Grünzage viel und mancherleg

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Sachen gesagt, und wie ein Bergwarck am Bärenstein auf kommen einen langen Bestund haben, und viel Ausbaute geben würde. Denn es liege ein ganzer Starb Erzt davon, hinter den Stein¬ hirab, gegen den Waßer zu, ein Gang eines Wegens breit im Strenchen, gegenhalb Mittag und halb Abend, ftührete solch grose ches Erzt, daß er nicht auszusagen wüßte. Und wenn es auf¬ kommen und offenbar werden würde, wurde eine Zeih an der andern stehen bis über die Weschleite hinauf, und wer nur einen Kurdaran hätte, könne mit seinen Kin¬ dern und KindsKindern Nahrung geug davon haben, Auch würde ein Bergwerk auskommen zwischen den Kilberg und Burenstein, das würde einen guten Bestand haben, und viele Ausbeute geben, auch eine schöne Stadt dahin gebauet werden. Aber dieses wäre nur eine Ader von Burenstein. Die Zeit ware aber noch nicht vorhanden, daß der Barenßein auhkommen sollte, denn es würde durch einen Aufruhr das Closter ganz zerstöhret werden, so, daß kein Manch darinnen seyn, und Erdbrer-Kräutig auf denen Meuern auch Bäume . über die Mauern herauswächchen, und gar mit eina¬ Nach der an die Fürsten von Sechßen kommnen würde, solcher Ret ist, wie es in den Berichte heißet, der Arsen¬ Kranz und der Herr Abt seelig entschloßen, und her¬ nach Herr Johann Gottswird Kuttner an das Amt kam¬ zu diesem men und zu einen Abt erwehlet worden, Efähret so thaner Bericht weiter fort) sind u. erfahr, ne Schüler kommen, und haben den Abt um Herborge und Beforderung angesprochen. Weil sie sich denn wohl verhalten, hat er sie den ganzen Winter bey sich be¬ halten, welche denn dem Herrn Abt ebenfalls von viel und mancherley Sachen gesaget. Als sie nun von dem Abte wegen des Barensteins befraget worden, haben sie eben das voraus gesaget, was von Kosen Franzen oben erzehlet worden. Hirauf hat der Abt C. Hos. set es ferner eine Zirsch- und Baren Jage am Baren¬ stein angestellet, und die drey ersichrnen Schüler, beneben mich, s wodurch der Manch gemegnet wird, der gegenwärtigen Bericht hinterlaßen) und Bri¬ der Haums-Frenzel Richten, und Otte mit hinüber geschicket, daß wir anharen sollten, was die drey Schuler aussagen würden. Wie er sie gestragt, haben sie gesagt, wie oben gemeldet, daß nemlich ein solcher Zug am Barenstein würde angehen, ein stre¬ chender Gang eines Wagens breit, gegen halb Mitten und halb Abend, führete ein solch großes Erzt, daß eine Zeihe an der andern stehen würde, bis über die Waschleite hinaus. Und unter den großen Stein herab lage ein solcher Stack Erzt, daß es nicht auszu= sugen wäre, aber die Mänche würden es nicht erlben noch bey ihnen aufkommen, sondern sie würden bey einem Ausrühe versaget werden, und das Closfe ganz zerstöhret und gerrißen werden, und an da

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Herren Fürsten von Suchsen kommen, bey solchen würd, der Laurenstein offenbar werden. Darauf haben sie ge¬ fragt, welche Zeit und Jahr es sollte offenbar werden? Darauf sind sie ein wenig von dannen und unter einen Zlmen Baum getreten, und haben mit einander geren¬ det und gesagt; ohngesehr 50 Jahr nach dem Bauern Kriege und Ausruhr wurde das Cluster so wüste werden, daß das Erdbeer-Kräutig auf den Mauern und die Bäume hoch über das Gemäuer wachsen auch die Bergstadte Theils zu Grunde gehen würden, so würde der Bärenstein mußgehen und aufkom¬ men, allein man müßte mit den Stollen die Gange über¬ fahren. Es ist auch die alte Renhterin, nebst noch anderen zweyen ihrer Nachbaren, am Bären¬ sein im May gegangen, Graß und Kräuter zu holen, und als sie am Berg sind kommen, so hat sichs am Bern ge aufgethan, wie ein großes Scheun= Than, daß sie hineingesehen hat, wie in eitel Silber und Gold, und als sie die anderen zwey geruffen, daß sie es auch sehen sollten, so ist es wieder verschwunden. Diese Richterin hat der Herr Abt eydlich bestragt, so hat sie es bekannt, daß sie es gesehen habe. Nach solchen ist einer von Somme thau, der durre Martin genannt, ins Cluster Grünfage zum Abt gekommen, der hat eben diese Worte von sich ge¬ geben, als wie der Aosenkranz und die drey erstahenen Sehüler, auch in keinem Worte anders prophezog het, als sie. Nach solchem ist zum HenAbt kommen der Küh¬ ter vum Rachsgrün, welcher eben diese Trophezey ung schriftlich von sich gegeben. E hat auch ein Köhler eine Meylerstadt geräumet, am Bürensteini so hat er ein Geschübe gefunden, als ein BadGüttel, das hat er den Herrn Abt gebracht, und ist auf dem Geger zu prubiren geschickt worden, so hat der Leute ner 120. Marck gehalten, darauf hat der Herr Abt dem Köhler einen Scheiffel Korn zum Trincke geld verehret. Damit schlüßet endlich der auh diesen seinen Bericht mit folgenden Worten: Darum lieber Bruder Fabian Franzel, weil ich denn nicht weiß, wenn Gott über mich armen Sünder gebie¬ hen möchte, so habe ich dieses bey meiner Weile abgeschrieben, wenn etwan solches möchte bey dem Herrn Abt verlohren gehen, daß man nicht gar davon käme, als kauf du solches demen Kindern und Kindskindern zum besten aufheben, denn es gewiß ergehen wird, was hier von Bureinstein praphezeyet ist, und wird nicht fehlen, ob sichs gleich lange verziehen wirt, so wird es doch end¬ lichen wahr werden, Außer vorhanstehenden Berichte hat der Verfa߬ ser gegenwärtiger Clasen=Geschichte Anno 1700, und etliche 30, von dem ehemahligen alten farst,

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schreiber Welther in Schlotte eine Copie eines an dern Exemplars von vorher beschriebener Nach¬ richt communicirt erhalten, welche zwar in der Haupt =Sache mit dieser über einkommet, iedoch norg mehrere Neben = Umstände enthalt, und mit denen Worten sich endiget: " Geschehen und ge¬ schrieben von mir Bruder Thomasen c Frenzel) im Caußer Grünhai, die Mittwoche nach den Sonn¬ tag Laetare der Hech.- Zeit zu Mitfaßen Anno Dom. "1536." Nach solchem Schlaße findet sich hin¬ ter drein folgendes angemercket: Diese Abschrift hat Fabian Frenzel, in Beyseyn Oßwald Richtern Bürger in Läßinz bey sich gehabt, als er im Aute Grüngeyn vor den Herrn Hauptmann, George Trnzeh¬ lern zum Sulckenstein zu schaffen gehabt, da sie der Hauptmann nach verhörter Klage zu Gaste gela¬ den, und, weil eben das himmlische Heer auf O. Annabeng gleich gut gewesen, Fabian Frenzel diese Abschrift dem Herrn Hauptmann gewiesen und lesen laßen, mit Anzeige, daß er sie von seines Vatern Bruder, Hamasen seeh bekommen, dar¬ auf der Herr Hauptmann Anna 1539. 3. nach Lactare solches abschreiben laßen. Vielleicht ist so thane Lopie beym Amte Grünhage auf be¬ halten worden, und noch beym dasigen Archiv zu sinden. daß nun obige Vorherverkündigung so wohl mit dem Closter Grünzeyn als denen Bergwercken um Bürewstein und an den Eilberge, imgleichen mit dem darauf erfolgten Anbau der, an solchen Hilberge gelegenen Stadt S. Annaberg, so ziemlich un seine Erfüllung gegangen; lieget klar am Tage, und der Verfaßer gegenwärtiger Cloßer= Geschihte hat selbst erlebet und gesehen, daß bey seiner Zeit crca 1700. und etliche 30. die Bären seiner Silber Zeihen und Bergwercke erst recht rege und stündig wor¬ dem auch angefangen haben, reiche Ausbeute zu geben. Anno 1469. hat der Bischaf Rudolphus zu Breißlau, als Legatus a latero durch Böhmen, Poh¬ len und entschland, den Abt des Closters zu Grün¬ Haym, Johann, welcher wegen der Gußitischen Händes, und ihm Schuld gegebenen Begünstigung mit denen Hußiten suspendiret und excommuniciret worden, vom Baune wieder absolviret und restituiret, besagt zweyer Diplom, in Schoettg. Ser. Tom. 11. p. 552. et 553. §. 57.58.

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leuch nach nurgedachter Abvolution wurde auch be¬ sagter Abt und der Clastern Lourent in die Kirchen zu Wiß n triz und Cußinz in Bohman wieder eingesezet S. Dipt. von gedachten Breßlauer Bischoft Rudolpha, apud cund. p. 554.3. 59. se On würde auch zur nemlichen Zeit dem Abt Johann und seinem Claser, auch deßen Unterthanen, von so thanen pubßlichen Legaten wiederum freygegeben, die benöthig¬ ten Rictualien und Lebens =-Mittel in Böhmen, wiewohl anderer gestalt nicht, als von würcklich entholischen Eingeseßenen, zu erkaufen, darneben aber untersa¬ get, Salz Waffen und dergleichen, statt Zahlung in Bohmen einzuführen. S. Urkunde daselbst, §. 60. Endlich aber erlaubte erwehnter Beschaft Brudolph nach dem Abte und Conrente, unter gewißen Bedingungen, mit denen Huisteten den unvermeidlichen Umgang zu pfle¬ gen. P. Sepl. ibid. §. 61. Dnno codem stiftete der Bischaft zu Meißen, Dieteri= d cuo de Schoenberg sein Anniversarium bey dem Claßer Grüntage, gegen dehm bezahlte 16. Schack ehursächstische Schwerd- Groschen, S. Schättgen 1. c. p. 555. 3. 64. Anno 1471. erborgten die Gerichten und Gemeinde¬ Leute zu Schneeberg, zu Erbauung ihres Gottes Haußes 100. Gulden beym Convent zu Grünhage, nach Ausweiß einer darüber ausgestellten Schuld-Verschreibung, de data Mantags nach Cantate. Anno 1475. aab der Abt, Johann Punck dem Stadt¬ gen Zwan ein Gerichts = Siegel mit der Eiger eines Papogegen, und zwar nach folgenden Worten einer alten Schedul: So Joanness Funck, Her zr Grun¬ " Zugn die Gemein zur der Zwantz begrundt mit ey¬ nem Secrett adder Siegell, das geschehen nach desi- geburdt Haisent verhundert im sünff und sibem¬ zigsten zar der iander Zaall " S. Schattzen 1. alleg. n. 555. §. 63. ex. M elzeri Histor. Schneeberg. renovata p. 1196. Anno 1776. machten wegen der einkommenden Opfer bey der neuen Capelle zu U. 2. Frauen, zu Wei¬ da genannt, bey Troßen, des Chur Fürst Ernsts zu Sachsten, und des Bischafts Heinrichs zu Raumburg, hier¬ zu verordnete Commißarien folgende Ordnung, nem¬ lich: Alles Opsar, an Geld, wechst oder Kleine dien, so daselbst auf den Abtare, in Stocke oderzeseln, in oder außerhalb der Capelle gestalle, solle in einen Stack mit drey Schläßern und 5. Schlüßeln, wovon einen Schlüßel der Bischust, den andern der Pfarrer zu zwi¬ kun, und den dritten die Altarleute der Capelle haben sollen, geleget, und in drey Theile getheilet werden, und davon einen Theil die Capelle zu deren

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Unterhaltung, den andern Theis der Bischoft zu Namm¬ burg, und den dritten der Parrer zu zwicken erhalten, der leztere aber zwey Theile von dem erhaltenden drite ten Theile nach seinen Gestallen gebrauchen, den übrigen dritten Theil davon aber der Frauen = Kirche zuzwicken abgeben, daßelbe gesammlet, Zumßen davor erkaufet und davon ein Capellan bey ernannter Capelle unter¬halten werden. Was hingegen an lebenden und eßenden auch Gespunß-Opster eingehe, solle eben¬ falls in drey gleiche Theile getheilet, und davon einer dem Pfarrer, der zweyte dem Capellen, und der dritte Theil den Alturleuten zustellen, wovon jedoch Pfer¬ de und Kindvieh ausgeschloßen worden, welches in 7 die erste Theilung gebracht werden sollen. Mehrern Iinhalts der darüber ausgefertigten Ur¬ kunde, de dato Montags nach Assumpt. Mar. Virg. Anno 1496. erhielte der Stadte Rath zu zwicken 1500. rhenische Gulden von den grungegner Abt, gegen Abstattung 60. dergleichen Gulden jährlicher Zimnßen. Schottgen, 1. c. p. 555. §. 65. Anno 1514 kaufte der Abt zu Grünhaye den Distritt Hand von Kalehgrun an, Zwanz, Elterlein, von dem Grafen von Solms. Sind Worte aus Richters annebig Chron. 2ten lg. p. 34. worüber jedoch der Beweiß weggelaßen worden. Anno 1515. Mittwochs nach Erhärdi wurde zwi¬ schen dem Abt Tregorio und dem Closer zu Grün¬ Hagn eines, und dem Stadtrathe auch gemeiner Sadt Zwecken, andern Cheels, wegen einiger Güther beym darfe Schedewi, und der Neinung des Holz¬ Angers bey so thaner Stadt von denen von beyden Kheilen selbst darzu vermochten Schiedsled¬ ten, im dasigen Closter hoste ein Vertrag aufge¬¬ richtet, nach welchem dem Rathe gedachte schede wi¬ zer Güther, samt deren Verleihung und Hebung derer darauf haftenden Zmüßen, mit denen Gen richten darüber zugeeignet worden, worgegen derselbe den Courent zu Grünzugn alljährlich vir¬ Gulden rhenih ewigen Zinnst abzustatten zu gese¬ chert, und über dieses vor die, auf solchen Güthern noch zu fordern gehabte 85. Gulden verseßene Zimßen. den obern leich zwischen Handorst und der Hostleithen, erblich abgetreten hat. An dem Reiche bey Schedewg an den Thorscheiben aber sind dem Rathe zwey Theile, und dem Claser ein Theil zugestanden; Hiernächst

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nuchwegen der Gerichten ungrünzaynischen Closterhofte zu zwicken verglichen worden, daß der darinnen verhanden gewe chene Stadk oder das Gefängniß dem Abte nach wie vor verblei¬ ben, und daß dieser nebst seinen Rachkommen, über das Closer¬ Gesinde und Untersaßen, oder armen Leute, in Fällen, die sich in gedachten Haste begeben, und nicht peinlich seyn würden, zu richten haben solle, imgleichen, daß der Gastmeister, wenn Lente in Closter-Geruhten, es sey in peinlichen ader bürgerle chen Fällen, außerhalb des Hases etwas verbrochen, diesel¬ ben in den Hoft und das Gestängniß, auch wieder heraus, nach seinen Gestallen, ohngehindert führen laßen müge, Übrigens haben beyde Theile wegen der irwig gewesenen Gränze, obwendig des Holz =Angers bey zwiikan, in Zukunft den Mehlgraben an einem, und den Mulden Fluß am an¬ von Hotz zur keinung angenommen. S. Schmidts zwietauer Annales p. 269. und Vertrags-Instrument beym Schöttgan l. c. p. 555. §. 66. bei Dagleich Tages darauf, als am Donnerstage nach Erhard hat der Abt Gregorius und die einge Sammlung des Clasters hrünhage, vorherstehenden Vergleih agnoscrret, und die der Stadt zwiken dadurch über lasene Güther bey Schade, wez derselben überwiesen und gewähret, laut Documents 5 beym Schöltzen 1. c. p. 557. §. 67. Hierbey ist nicht zu übergehen, daß Schuidt in seiner zwikanischen Harmicke, bey Erzählung des Zun¬ haltes von solchem Vorgleiche, den ganzen Umstand wegen des Claster hafes, deßen Gerichten und dem Gestängen niße darinnen gänzlich übergangen, und alles deßen mit keinem Worte gedacht hat, dergleichen Erinner rung auch bey mehreren vorgekommenen Gelegen¬ heiten von ihm zu machen ist. In obangeregter Urkunde findet sich der Ausdruck ar kente. Von dem Nahmen Armmannt und deßen ber deutung verstündiget uns der Herr Supeamtendent weller zu Zwickend im 1.ten Bande, des Alten aus allen Theilen der Geschichte p. 707. nicht nach den Buch¬ stoben, und nach der Natur und Eigenschaft eines ar¬ men Mannes zu nehmen, sondern eigentlich von denen Bauergüthern abzuleiten sey, welche in alten Zeiten dar¬ gleichen Leute beseßen, mit dem Anführen, daß die Berschaffenheit solcher Backergüther verschiedener ley= gewesten denn einige waren roß oder aße einige Erbgß- und einige Erbtegn. Güther. Die ersten waren nur gemuethete Güther, und deren Gebrauch nur außgewiße Zeit eingeshräncket. Nach deren Versluß kannte der, so darauf saß, sie behalten, oder dem Eigen¬ thümen wieder übergeben. Man mußte einen jähr¬ lichen Zinß davon bezahlen. Wer man aber darinnen nachläßig, oder verhielte sich nicht redlich auf dem Güthe, oder der Herr und Eigenthümer wollte, das Guth selbst bewohnen; so kannte ihn sein Herr ohne Umstände startschicken. Hielte er sich aber gut, so gab ihn wohl der Herr die versicherung, daß er bey seinem Leben solch Guth behalten sollte, wovon ein

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Exampel zu sinden in Schöttgens und Kreysigs Nachlese §. 11. p. 301. Ein solcher dürfte auch ohne Erlaubniß des Herrn darauf weder Holz Hauen, nach Steine brechen, oder Kein graben Die anderen, oder die Eekpen߬ Birther hatten schon etwas mehr Rrecht. Der Besiz des Gu¬ thes kam auf die Erben, doch könnte man es nicht ver¬ kaufen, als unter gewißen Bedingungen, Man müßte davon einen jährlichen Zinnß entruhten, der ein mahl darauf gelegt war. Wurde dieser in drey Jahren nicht bezahlet, so verlohr der Besizer das Guth, der Besizeines solchen Guthes hätte die Eigenschaft eines Erb¬ puchtes, S. Sachsen spiegel, B. 1. Art, 54 di dritte Art von Güthern sind die Erblehn- Güther. der besi¬ zer hatte daran das völlige Eigenthums Recht, er konnte ein dergleichen Guthvertauschen, verkaufen, verpfänden, und vertheilen, wie er wollte. Er konnte iemand von einem Lehnheron ein Stück kaufen, und der gab es ihm als sein eigen, in Lehn, er müßte aber zugleich gewiße Dienste darauf nehmen, und dieses nennet man zum Lote verkaufen. Man trift z. E. diesen Ausdruck in einer Urkunde in Kreysigs Beytragen, P. 11. p. 220. an, da Besizere dieser lezten Art Güther waren nun die Lrmkeirte. Zhr Guth war ein Lehn, iedoch nur ein ferdum ignovele, welche ordeutlich für die Bauern eingeführet wären, und nur denenselben pplegt verliehen zu werden, P. Coccej. de eo, quod justum est area hunt, in mat. feudi §. 20, In der Vergleichung mit den adlihen Lehen, wären es aber nur archls und dürftige Lehen, Sie begreiften nur eine oder etliche usten. Es würden daherr die, so solche befah¬ sen, armeLeiche genennet, Sie selbst wären gegen die anderen und größeren Lehnleute in der Hhat arme Leute, arme Bauern, arme Schlucken; Doch kommt ihnen der Nohme Dierisimanne, Ministeria¬ les, wie anderen Lezulauten zu. Man findet, daß er auch denen gegeben worden, die nur eine auch wohl nur eine halbe Hufe in Lehn hatten, S. Horns sächstl. Hand- Bibl. p. 34, In oberwehnten Jahre 1515, Apte der Abt Trest¬ rius den Grundstein zu einer Capelle, zwischen Elterlein und Schwarzenberg, welche dem H. Oswalt gewidmet worden, und wovon die Rudera noch zu sehen sind. S. Schätlgens Script. I. c. p. 558. §. 66 Nach Oesstelds Beschweib, einiger erzgebürgl. Stadt §. 11. p. 68. hat solche Capelle im dörfgen Wasch Art ohnwert Ghrumhagn gestanden, Im Jahre 1517, verkaufte der Abt Gregorius und das Claster zu Grünzage, ihre Bade stübe s und Brodkante zu Buchholz, an die dasege Gemeint de um 425. Gulden rheinisch, und zwar 25 Gulde baar, und 400. Gulden auf einen Wiederkauft, so¬ ehe mit 20. Gulden jährlich zu verginsten, veran¬

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ge des darüber ausgefertigten Kaufbriefes. Anno 1519. Mittwochs nach Corpon. Christi wurden die Zerungen zwischen den Abt Johann zu Frünhayn, und denen Herren von Schenburg, wolsten und Ernsten durch Chur Fürstl. und Herzogl. Sachsl. Commißarien von Grund ausverglichen, Sie betrafen 1.) die Reinung zwischen den Scheibenbergern und denen von der Sihletta, 2.) den Bierschaint, den des Abts Leute da¬ selbst unternommen, 3.) den Waßer fluß, welchen die Herren von Schenburg auf beyde Hammer ge¬ brauchet haben, der Abt hingegen einen Strohene da¬ von auht eine Mühle gebrauchen wollen, und 4.) die hohe Jagd, deren sich der Abt im Raschuuer Geholze zwischen Mittweyde und Pöhlau, gegen den Kleißen¬ stein angemaßet, S. den Vertrag im Amts = Buche zu Hartenstein, de Ao. 1657. Fol. 87. Conf. Oesfelds Beschreib. einiger erzgebürgl. Städte, P. 11. p. 215. Anno 1570. entscheidet Chue Furist Friedrich zu Suchsten, durch seine Räthe und verordnete, die, wo¬ gen eines Mühlbaues zu Mäckern, zwischen dem Amte Altenburg, dem Abte Gueparn zu Grünhagen, dem Jungstrauen Closter zu Altenburg, und der Gemeinde zu Märkern, allerseits an einem, und dem Hau߬ Camthur des teutschen Hufes zu besagten Altenburg, am andern Theile, entstandene Hörungen mehrere Innhalts des darüber gegebenen Schiedes, de dato Lewtenburg, Nontags am S. Lamperten= Tage, Lorenz Tslack, ein reuher Findgrübner und Bürger zu Anneburg, Herzog Georgens zu Sachsom Geratten, hätte aus einer Zache bey Frohnau, nahe bey Annaberg, große Ausbeute zu geben, Dieser ließ, Gott zu Ehren, oben in diesem Dorfe, eine Capelle bauen zu solcher von dem Abt zu Grün¬ Hayn Gragar Rüttnern und dem Pfarrer zu er¬ wehnten Annaberg, i. Wolst Meßerschmidten, Dom¬ 1ten post Trinitatis Anno 1575, den ersten Grund¬ sein legen, und Na. 1640, von diesem Abt ein¬ weyhen, welcher dieselbe mit dem Nahmen, Fabian Sebastian beleget hat. Darinnen würde alle Montage, srih um 4 Uhr, denen Beiuleu, ten, ebe sie einführen, eine Meiste gehalten, und diese mußten vor sich und ihres Herrn Wohl¬fahrt bethen, So thane Capelle ist nachher Aa¬1534. zu einer Scheune um 15. Gulden verkaufet eedoch Ao. 1585. zum Haspital vor dem Volcken¬ st einer Thare geschlagen, und aufs neue zum Gottssdienst vernrdnet worden, welche aber so¬ dann eingegangen, und wovon der teingun¬ sen noch vorhanden ist. S. Richters annabergl

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Chronicke P. 1. p. 53. Anno 1521. richtete der Administrator des Erz¬ bißthums zu Frag, und Probst zu Leutmerig, hoh an nes Zark, zwischen dem Pfarrer zu Schlettan, i Zohns Kotner, und der dasegen Kichfahrt eine Ordnung auf was dem Psarrer vor Gebühren ab¬ gestattet werden sollen. Urkunde in Oesfelds Beschreibung einiger erzgebürgl. Städte, P. 11 p. 113 zu Schöttgens Scriptor, Rer. Germ. Tom. 11. p. 559. 5. N. findet sich ein Schreiben des Abts Gregorii an den Amtshauptmann Johann von Verisdorf zu Albenburg, de dato Garschen, Donnerstags nach Cob¬ versionis Pauli 1522, deßen Innhalt zwar von keiner sonderlichen Beträchtlichkeit, iedoch darum nicht zu übergehen ist, weil des Ortes Garsch und daß der Abt und Convent einen Claserhof darinnen gehabt, auch solchen durch einen Hostan¬ ßer verwalten laßen, darinnen Erwehnung schiehet. Dieser Ort und Claserhast ist in gegen wärtiger grünhagnischen Geschichte noch nicht vorge¬ kommen, auch nicht in Büschungs Erd beschreibung an¬ zutreffen, je doch in Peter Schenckens Cgarte über die Darhßen gothaische Aemter Altenburg und Ronneburg, als einschlechtes dorf von puren BauerHäußern in iezt erwehnten Amte Altenburg, eine Stunde von die¬ ser Stadt, an der Pleise zu finden. Anno eodem, nemlich 1522. stande schon in dem Claßer Grünhage die Kirchen Restarmation Lutherr einigen Eingang, in dem zu solcher Zeit all¬ bereit an die 10. Mänche ohngesehr dieses Closter verleßen hätten; denn Spplatious schreibet da¬ von in seinem Chron. Sire Annal. apui Menckenn Scrept. Rer. Germ. Tom. 11. p. 617. A. also: Ex c00r10. bio Grunhaynens: in Voitlardia Ordinis D. Bern. harde plus minus a 83. Monachi discesserunt Gluch zu zwikan stieng um diese Zeit das Licht des Erangeln an aufzugehen, und der gäbstlichen Kirchen¬ Gebrauche beginnten dargegen abzunehmen. Am 16. Mart. 1522. würde der Grunzagnische Clasr¬ hapt zu besagten Zwiikan von einer Anpahl dorten ger Bürger überfallen, der Hopt ausgeschlagen, Hür und heuser, Kißen und Küstenzerschlagen, die dette zerrißen, daß man bis über die Füße in Fodern ge

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gangen, die Bücher zu denen heusern hinausgeworfen, und son¬ sten großer Schaden verübet, daß auch nicht ein einziges Fenster ganz geblieben. Die Stücken darinnen die Gestangien geseßen, und in welchen die Manhe damahln einen gefangenen Bauer gehabt, wurden heraus gewisten, auf den Marekt geschleppet, und daselbst öffentlich zerhauen. Ein Gläser, Nahmens Henuß wimmer, soll besonders hierzutagter geholsten haben. O. Shuidts zwickauh. Grau. P. 1.p. 384 Anno 1523 confirmirte Ferdinandus) König in Bahmen, dem Abs Gregoria und seinem Convente zu Grünhage alle, von deßen Varfahven in Königreichs Bohmen, nahmentlatz denen Königen Otto caro, Joanne, Kayser Carolo IV. und Wenceslao, auch Sigimando, in¬ gleichen von denen Königen Ladistao, Georgio, Wladislao, und Sudovico, nur angeregtem loser ertheilte Brüste, Freyhei¬ ten Schemkungen, Concessiones, Immunitates Pravaputiren, Ga¬ wohnherten, Statuten, Previlegia, Güther und Besigungen, damt allen anderen Gerechtigkeiten, insonderheit aber die in Böhmen geiegene danster Wistizilz, Wernersdorff, Branect Tusswicz, et Presitoz, im ardenischen Bezircke gelegen, inglei¬ hen Solaticz, Nebranicz, Denetirz, Chudiroma, Schirung, nebst einen Hafe im durfe Milsen, allerseits in der Gegend der Stadt Saaz. Davon ist ein deploma, sub dato Frag, Mitt- wachs nach dem heste . Benedicti Abbatis, beym Schött¬ gent. c. p. 565. §. 78. vorhanden, woselbst aber das Annus editionis stalsch auf 1527. angegeben bestindlich, Diese Urkunde ist um deswillen von Wichtigkeit, weil darinnen Därfer und Höste zum Verscheinkommen, so¬ so das Closter in Bohmen beseßen, woran man bis Hirher noch nichts gewuß hat, und welche in dem Pacto zwischen König Fordinenden, und Churfürst Johann Friedrühen zu Sächsten, de Anno 1544 in Hortlederi causis belle Germanici, Tom. 11. L. 3. C. 11. p. 290. eben stalls anzutreffen. Anno 1524, sezte der Amtmann zu zwicken, Volst von Weißenbach, auf Bestehl Churfürst Friedrichs des weisen, und seines Herrn Bruders, Herzogs ha¬ Hannis zu Suchsten, die entstandene Zwistigkeiten zwischen dem Abt Johannes zum Grunhage, und dem dasigen Städtgen, eines, so dann denen drey dorfshaften Anshan, Beyerseld und Wildenau, an¬ dern Theils, folgender gestalt aus einander, daß die von Anschau den Abt jährlich 9. Haber Huuer halten zur Frohne halten, und dargegen das Holz bey Kashau mit Holzwegde zu ihren Nothdurft gebrauchen, und räumen, demabt, denen von Grüngage, und denen von Wildenan aber auch die Weyde des Orts mit ihren Viehe zu gebrauchen unbenommen seyn, ingleichen 6. Männer zu Aa¬ shun, wie sonist, also noch ferner, einen Eug den Abt fröhnen, über dieses alljährlich aus obigen 3. Dörfern die Helfte der zuwohner jeder einen Großhauer um Kgl. Lohn und Kost, und die an¬ dere Helfte ieder einen Holzzuuer um einen

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Graschen Lohn und die Kost schicken, und welche ein Jahr GrnßHauen, das andere Jahr Holzhauen, und elche wieder abwechseln sollen. Wenn das elche wieder abwechseln sollen. Schwarz waßer überstlüthig, solle den Leuten dar¬ inen zu Preisen nicht verwehret werden, iedoch diejenigen, die solche Eishung gebrauchen, dem Abt einmahl im Jahre, auf sein Gesuchfischen Helsten Bauholz und Schleusholz soll der abt denen Leuten so es selbst nicht haben, und ihm darum ersuchen gegen Abstattung des Försters Waldrecht geben, auch sich an den zehenden Fuder Abgabe von Ei¬ senstem begnügen, und den Lade= Groshen stal¬len laßen. endlich haben sich die Intereßen, ten wegen des Bierschenckens in obberührten drey Dörftern dahin verglichen, daß Gashau, Beger seld und Wildenau von Michaelis bis Walpurgk das Bier zu Grimhage zu nehmen und unter de¬ nen Zeichen Bier zuschenken, von Walpurgis bis Michaelis aber Bier im Stift Grüngayn gebrauen, einzulegen, und zu verschanken, zu Hochzeiten Kirchweghe, Sechswachen, und Kirchgangen, das gan¬ ze Jahr hindnrch, Hier im Stifte Grünhayn, und anders wo im Fürstenthum gebrauen, einzu¬schroten Nacht haben sollen. S. Schiedsbrief api Schoettgen 1. c. p. 560. 3. 73. Von dem Abte Tregorio sind den Berg-Voigt in Buchholz, Matthes Pöschen, etliche Stockräume nebst waldung und den kleinen Cämpers= Bächlein über den obern Kranzehl, zu zweyen mahlen, das eine Stück für 133. Gulden, und das andere für 200. Gulden, küuflich überlaßen und vererbet worden, worauf derselbe ein Hauß und Breth¬ mühle erbauet, darneben um Verleihung des großen Baches die rothe Gehma genannt, von wel¬ chen beyde Cster in nur ermeldter ersten Ver¬ erbung schon begriffen gewesen, gebethen, dieses aber des Abtes Tregorni Kramkheit und dar¬ auf erfolgtes Absterben unterbrochen hat, So ist von deßen Rachfolger in der Abtey zohann, im Jahre 1524. am Montage nach dem Sanntags M. nitatis, besagten Berge Voigt, Matthes Puschen, nicht nur der vorige darüber erhaltene Brief, in allen Puncten und Urtickeln bekräftiget und besäßiget, sondern auch demselben, vor sich, so ne Erben und Nachkammen, so thune Güthen und Grundstücken mit den kleinen Camperts = Bäche lein so wohl, als den großen Bach, der rother

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Sehnin, aufs neue erblich verliehen und verreinet war¬ den, vormöge Erbbrieses beym Schöttgen, eben daselbst p. 562. §. 74., warunen auch die Reinung nach ihrer vierung ausführlich beschrieben besindlich, Anno eodem 1524 erhielte der Richter zu Königs wälde, im weit Annaberg, Michael Rebentisch, die Conftirmation und einen neuen Lehnbriest, über sem dasiges Erbniehngerichte und Erb= Keezschmar von dem abte zohann; er wurde auch darneben in seinem Kihter kurte bestätiget, S. Lehnbrief beym Schottgen, 1. alleg. p. 563. §. 75. In dem Bauern Ausruhr Anno 1525, wurde das Clo¬ ser zu Gaünhäge, mit darzu gehörigen Städten und Dor¬ stern gleichermaßen sehr mitgenommen, denn 1500, Mann von Baauern, Beegleuten und Tobel, zogen auß Sehlet tan zu, hieben die Chare auf, plunderten Schloß, Bürger¬ und ParrHäußer, leeretem die Keller und Speise- kam¬ mern aus, soffen sich toll und voll, grossen nach den Weibes Personen, und wütheten pruulich einen ganzen Tag¬ Nach einen gemachten Lermen in den Stadt Annnberg, als ob der Herzog Gearge mit volck käme, zagen sie noch vorNacht nach GrimHagn Am Sonntag Subilate sielen die Bauern aus der zwickanischen Pflage und schönburgischen Herrschaft, un¬ ter andern auch in das Claster Grünhage, plunderten es rem aus, verzehneten Speißt und Bramk, was sie sun¬ den, zerschlagen Thürem, Fänßer und Oesten und brach ten Furcht und Schrecken in alle Berten. Der Abt mit seinen Manchen hätte sich zeitig aus den Taube gemacht und hielte sich heimlich zu Beinaberg, in seinem eigenen Hauße, und oft auch in anderen Häußern auf Si weil er den Bergländen nicht trauen dürfte. gung es auch denen beydeikstarrern in der Kaschau und Nepe. Faschau war aber zu der Zeit noch ein filial, und würde von Grimgage aus besteelet. Her¬ zog Geaage von Sachsen der mit 300 Pstorden, um Pfingsten nach Annaberg kann, nahm die Annaberger zu Hülfe, und sezte den Abt von Grüngage wieder in sein Klaster, ließ auch seine verdächtige Bauern gestänglich einziehen, und theils am Lebentheils aber an Güthern strafen. Ex Lehmanni Pinifero Martiali Mecr. in Kreysigs sächßtl. Beytragen P. III. p. 403, Anno 1525 gaben die Churfürstl. Commißarien der Berg- Voigt Matts Busch in Buchholz, und Schößer Wolfgang Rehm zu zwöikan, dem Cloßer Grünzagn und deßen Unterthanen, bey Abwesenheit des Abtes Johannis, währenden Bnnern, Kriegs, einen Schuz- und Schiom¬

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Briest- Geben am Donnerstage nach Pubilate, S. Urkunde in Schöttgens Script. I. c. p. 564. 3. 76. Im Jahre darauf Anno 1526. würde nach dem Tode vor, hes gedachten Reichters zu Kamigswalde, Michael Rebenti¬ ghens, deßen Sohn Hamas Lebentisch, von dem Abt Tor hanne mit dem väterlichen Gerichte und Erbe Kregschmar belehnet, Idem ibid. 3. 77. Anno eodem vererbte der nemliche Abt einen Plat¬ Braum und Hölz zu Barenstein zum Anbau an Belthaser Frenzeln in Annaberg, wovon die Urkunde auf dem Rrth Hauße zu Annaberg lieget, nach dem Zeugniß Schottgens, l. c. §. 77. Anno 1527. er hielte Hanns Röhligte zu itzterwehnn ten Annaberg eine Verschreibung und einen Lehnbrist von mehrernannten Abt Joharme, über den G Garcstern, nebs denn was er zu vor daselbst beseßen Solche ist auch auf dem Annaberger RathHauße zu fin¬ den, nach Schöttgens Anmerckung, L. all. §. 77. Anno 1528. entscheidet der Abt Johannes die, zwischen Richter, Schöppen und Gemeinde zu zwang, an einem, und dem niedern Müller allda Sephen Grabnern, am andern Theile, das Bierbrauen und Sehencken betreffend deßen der leztere berechtiget seyn wollen, die Zwanzer aber nicht gestündig gewe¬ sen, entstandene Sreitigkeit dergestelt, als Erbherr¬ daß gedachter nieder Müller Gräbner und künft¬ tige Bechizer dieser Mühle, nicht mehr als andert halt Gebrande Bier thun, und, wie ein anderer Einwoh ner, mit einem öffentlichen Zeichen schennken und vertreiben möge. Schöttgen ibid. p. 565. §. 79. In diesem Jahre vertaupchte auch mehr angeregter Als Johann die so genannte Cammerwiese an des Claßers Hofwiese gelegen, in Bernhardt Heil wa¬ gen, gegen des leztern Wiese über der Waschleite, S. Urkunde an mehr angezogenen Orte, p. 366. §. 30 Anno 1529. würde von Seiten der hohen Landes¬ Herrschaft, durch gewiß- Commißarnen, im Lande er¬ ne Kirchen- Visitation gehalten. Dergleichen Vis¬ tatores kamen auch nach Zwiikau am Montage nach¬ der Heel. drey Könige Tage, und weil der Abt zum Ehrunhage mit seiner Kächin etwas mehr bekannt war, als ihm zugekommen; so würde ihm von denenselben anbestohlen, sich sorthin anders zu halten, und seine Köchin entweder abzuschaf sten, oder zuehlichen. S. Schuidts Chran. P. II. in Annalev. p. 301. 308. Anna eodem wurden die Zrrungen, so sich

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zwischen den Abt Johann zu Grünhayn, und denen Herren von Schonburg 1.) wegen der keinung zwischen Scheibenberg und Schlettau, 2) wegen des dasigen Bierschamks 3.) weg¬ gen des Waßerkaufs daselbst, und 4.) der hohen Jage halber, mußt den Fraghauer Gehölze zwischen der Mittwegen de und der Rogle hervor gethan, aus den Grund verglichen, S. Registratura apud Schoettg. 1. alleg. p. 566. z. 81. Anno 1530, eignete der Abt Johann obengedachten Hannß Röhligken einen von Balthafer Frenzeln erkauften neue Fraue zu seinem vorigen Traum in Bürenstein. Das Dacument hier¬ von ist ebenfalls auf den RathHause zu Annnberg anzu¬ treffen, wie Schottgen, t. c. p. 564. §. 77. bezeuget. Anno 1533. privilegirte der Abt Johannes die Stadt Schlettau mit verschiedenen Freyheiten als Erb¬ Herr, und zwar mit dem Raur und Gehötzg am Stackholze, von dem Fahrwegenn bis hinab an den Bach und forne anstehend, bis hinter wegen die rothe Esüze, zur Viehtrift vor ihr Vieh. Ferner wenn Feuers - Noth vorgienge, sollte denen Schlet¬ tauern Buchholz und Schindelbaume auf denen abteylichen Wäldern um den Barenstein, auf ihr Angeichen gegeben werden. Über dies erhielten sie die Hausen- Jagd und Nieder =Gerichts= Fälle wieder, welche sie dem Abte Anno 1531. cediret hatten, ingleichen die abgetretene Fischerey im Ro¬ senbach. Unhenwerken ist hierbey nöthig, daß der Abt obigen Traum und Geholze den Schlet¬ tauern hauptsächlich für den Plaz des Buchholzes, und ihre darinnen gehabte Viehtrift eingeräumet, in dem darauf das Städtgen Buchholz angebauet worden, S. Sesfelds Beschreib einiger erzgebürgt, Städte, P. 11. p. 114. Beylage d. Anno 1535. verliehe mehr benannter Abt Johann Hannß Gulden zu Annaberg, dem Jüngern, einige Klage uns Räume an der Berensteiner Straße, da von liegt gleichermaßen der Lehnbrief im Annabergl Derths- Archive, wie Schöttgen 1. c. p. 564. 3. 77. ver¬ sichert. Endlich bekennete sich dieser Abt, als der lezte, sich öffentlich zur erängelischen Deeligion, nach denen Grundsezen der augspungischen Conseßion und ver¬ ließ die römisch cathalischen Kirchen =- Gebrauchen resignirte seine abtegliche Würde, und übergab im Jahre 1536. das Claster Grünhage, mit allen Güthern und Einkünften auch übrigen zugehörungen dem Chur Fürst Johann Friedruhen zu Sachßen, wen¬

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dete sich nach Schlettau, und führete daselbst ein Prinate ken¬ ben bis an sein Ende, Er hätte sich mit einer, Nahmens Wolzurgis, verheyrethet, und mit ihr einen Sohn ge¬ zeuget, diese aber nach seinem Ao. 1548. erfolgten Lode, Johann Fanchen in Cheyer wiederum geehlicht, S. Desfeldst, c. p. 76. et Schoellgon I. all. p. 567. 3. 83. Zhm würde auf seine Lebens Zeit von der Landes¬ Herrschaft, zu seinem Unterhalte, alljährlich verord¬ net: 200. Gulden an Gelde, 10. Scheffel Herses5 Schef¬ sel Horn, Schlettauisch Gemäße, 10. Eymer weins2, gemäßete Schweine, 2. Ochsen, 3. Schark Kärpsen wie sie in des Claßers Reichen erwachsen, 3. Schart halb alto und halb junge Hühner, 6. Schack Eger und 10. Schwagen Scheit holz, zu seiner Wohnung ist ihm auch in Schletten ein Hauß erbauet, und Zeit Lebens eingeräumet worden, wovon das Versuche rungs Doploma Chur Furs Johann Friedrichs d. d. Cargen Sonntags Visitationis Mariae Pirgini beym Schöttgen, 1. saepe cit. p. 566. 5. §2. nach zu lesen. Unter demselben wären noch diese Warte hinzu gesezet: " des verstorbenen Abts "Weib soll der Halbe Theil, wie die verschriebene " Sension weiset, gegeben werden, S. Harns sachsl. Hund- Bibl. p. 319. Beym Oessold F. 11. p. 72. findet sich auch so thanen Abtes besonders aus¬ gestellten Ferers über die von ihm erfolgte Übergabe des Clasers, NNach Oesfelds fernern Berichte l. c. p. 71. hat der Abt zu Grünzäyn so wohl in Grünhage selbst, als zu zwi¬ san, seinen besondern Claßer = Amtmann gehalten, Davon machet er in Brunhayner Hose folgende be¬ kannt: Balthafer Eibmannen Ao. 1488. Johann von Kanz hilip Kindeln 1522. Andrens Bachmannen, 1528.1530. Aushelm Hhumshirn, Churfürstl. Haftmeister 133 Peter Gopfart, ein vermuthlicher Bruder des lozten Abts Johann Göpferts, wird auch als Amt¬ mann in Grünhage oder Schlettan, von des selchen angegeben, und George Trüzschler zum Falckenstein wohnhaft, was Ao. 1335. auf Besehl Chur Fürst Johann Fried¬ richs, von iezt besagten Abt Johann, zum Amt¬ mann in Grünzagn angestellt, nach Ausweiß

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deßen Bestellung beym Oessteld. Diejenigen Mänche beym Claßer Ghrünzayn, welche sich der Landesherrlichen Kirchen- Visitation wiedersezten, und ihre Ordens Kleider nicht ablegen wollten, mußten das Claßer verlaßen, und wanderten nach Laden in Böh¬ men. Desfeld 1. c. p. 68. it Teckendorff Histor. Lüthe¬ ranismi edit. germ. Fricku p. 1563. Conf. Sohocttg. L. alleg. p. 567. §. 83. Hierauf wurde das Closer mit seinen Güthern und Einkunften seculariviret, und in ein Amt verwandelt. Das Amthauß ist noch ein Überbleibstl von dem alten Claßer- Gebäude, Besonders ist nach der schanen ge¬ räume, und mit seinernen Pseilern unterstizte Clo¬ ster Keller darinnen vorhanden, wie auch noch die Grundmanern der alten Closer= Kirche nahe dabey, hin¬ ten im Garten des Amthaußes. Auch stehet die Mauer nach, welche das ehemahlige Claßer umgeben hat. Von denen hiebevorigen Closer = Einkünften erhalten noch viele Prediger und Schuldiener im Gebürge, und zwar im Gebiethe des gewesenen Clasters Korn und Geld¬ aus dem Amte Grünfage. Oosfeld t. c. p. 70. Laut einer Schrift, waran desseld angezogenen Or¬ tes Meltung thut, und von welcher er vermuthet, daß sie in der Mitte des vorigen A V351ten Jahrhunderts aufgesezet worden seyn möge, ist das Städtgen Grünzage mit der Stadt-Kirche und Schule durch eine Fauersbrun߬ im Rauch aufgegangen, da denn aus der Claster = Kirche, die Glacken Orgel, Feußern und Sühle zur neuerbauen ten Stadt-Kirche gegeben werden. Zu dem gemeldeter maßen formirten Amte Granhayn ift Ao, 1559. des Amt Schlettan und andere, aus der Grä߬ schaft Härdenstein erkaufte Orte geschlagen werden. Oesfold p. 66. Es wurde zwar auch Anno 1568. das Amt Sollberg dahin verleget, doch aber Ao. 1572. wieder davon ve¬ parjert. Sbid, theils Grundstücken des Clasters, und zwar solche welche nahe bey Grünzeyn gelegen räumete Chur¬ Fürst Johann Friedrich der Gemeinde zu Grünhägen als nasgüther, gegen einen jährlichen Zims von 100. Gulden ein; solche werden auch noch bis dato die zwanziger Güther, und deren Biesizer die zwan¬ ziger genennet, welche ihren besondern Richter hal¬ ten und unter dem Amte stehen, Churfürst Angust

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aber hat solche Armo 1854, erblich an sie verkaufen laßen,

  1. Die Claßen- Bibliotheck iß, nach Schöttgens gegebenen Noch, richt in seinen Script, Tom. I1. p. 508. u. 85. auf Bestehl Chier Fürstens Johann Friedrichs, anfänglich nach Witten¬ berg, und so dann von der nach Zena gebracht worden, Anno 1570, hat, wie Kreysig im 4ten Theil seiner sächstl. Beyträge p. 113. meldet König Ferdenand dem Chur Fürst Johann Friedrich zu Sachsen, etliche, zum Clo¬ ster Grünhage gehörig gewesene, vermuthlich boh¬ mische Dörfer, einziehen laßen. In einem, Anno 1544. am 11. Mais, zwischen Köing Feytnand, und Johann Friedrihen, dem Ehud Fürsten, wegen des Cleiers Dabrelug, zu Speyer, errichteten Vertrage ist auch ein, das Claster Grünhayn angehender Punct ab¬ gehandelt worden, vermöge deßen die prünheynischen Gü¬ ther baakret, und dem Chur Fürsten so viel als die Zimnßen zu 5. pro Cent austragen, vom Claster Dobrelug abgetreten werden sollen. Kreysig erweiset diesen Punct im 4ten Theil seiner sächstl. Beyträge p. 114. durch das Diploma un Hartleder P. 11. Lib. III. Cap. 11. p. 252. und in EinigsReichs¬ Archir part. spec. von Sachßen, p. 54, wie auch in denen Addendis nach dem Haupt= Register, p. 910. Da diese Bücher nicht bey der Hand sind; so kan man nicht sageich was es eigentlich vor prünhagnische Güther gewesen, darentwegen der Chur Fürst vom Closter Dabeilug ent¬ schädiget werden sollen; vielleicht haben solche in der nen, dem Claser Grünhage zuständig gewesenen und von Seiten der Cron Bohmen eingezogenen böhnn, chen Güthern bestanden, Nunmehro könnte man zwar ein vollständiges Ver¬ zeichniß derer lebte, so dem Claßer Grüngäge von deß sen Stiftung an, bis zur Secularivirung vorgestunden, er¬ warten. Da aber vergleichen nirgends anzutreffen, und der, beym Schottgen L. c. p. 568. §., 86. vorhandene zu san, mentrag sehr unvolkkommen ist; So hat man mit wie¬ len Nühe folgende aus denen Claster- Briesten ausgesen- ret, wie wohl man die Gewahr nicht leisten kan, daß nicht hier und dar ein und anderer noch stehlen sollte, nemlich: Brununges, der erste Abt, 1239. gesterben 1240. k. Monach, Granhaen. Luppoldus de Bozschka, 1240 starb 1248. Shenricus de Myla, 1248. verließ die Zeitlichkeit 1250. Albertus Plotheym, 1750. gieng aus der Welt 1463. Albertus 11. Mechterstede, 1273. Fiedericus Ollarius 1274, ging mit Tad ab 1293, Burchardus 1293. sarb 1318. führte den zu nahmen Krehil¬ Senricus de Berga, 1318. bis 1335. Conradus 1335. 1347

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Johannes 1. 1355. endigte sein Leblen 1390. Nicolaus 1400. d. Kreysigs Beytrage 111. p. 81. Johannes 11, kommt in einer Claßer anchischen Urkente de Aa. 1411 vor, d. Schaellgenie Scrept. Tom. 11. p. 275. No. 231. Nicolaus 1443. 1445. Johannes 1453. Liborius 1455. starb 1460. Johannes Funck 1460, gieng aus der Welt 1475. Laurentius 1479. Diesen hat Schöttgen 1. c. p. 568. §. 86. angemercket, Paulus Morgenstern, 1487. gestorben 1507, Dom. Judica Gregorius Küttner, vorwechselte das Zeitlihe mit dem Ewigen 1524, Johannes Goepfried, erwehlet 1524. war der lezte lbt, und bekenntte sich zur augspürgischen Consteßtion, Werigens hat man oben, bey Verzeichnung derer, zum Closter Grüngagn wegland gehörig gewesenen Städte, dürfer und Orte, versprochen, eine nähere Beschreibung davon, am En¬ te dieser grünzagner Closter-Nachrichten zu liesern Solches geschiehet hier mit folgender müßen in alphabetischer Ordnung, so weit der Stast darzu aus denen vorhandenen al¬ ten Urschriften, und sonst, hinreichet, als: Warenstemn, ist weder eine Stadt, weil es keine Bürger, noch ein dorf, da es keine Bauern hat, sondern der Ort bestehet aus lauter Zimß- Häußergen, deren erste Anbauen Leute gewesen, so in der böhmischen Reformation, als Exulanten, unhera gewi¬ chen. Dieser Ort lieget am Fuße des Berges gleiches Nah- mens, nahe an der böhmischen Gränze, dem böhmischen Studtgen weipert gegen über. S. Scheinkens graganzhirher Plan der gebürgl. Aemter, Schwarzenberg wolckenstein 7 Grüngagn. Vermöge derselben ist der Ort ins Amt Volckemstein einbezirckt, und vormahls ein Frey Mann, lehn= Guth gewesen, bis es der Rath zu Annaberg von dem lezten Besizer, Erns mus Mittelbachen erkauftet hat. Die Einwohner sind also des Raths zu Annaberg Unterthanen, Vormahls ist der Ort nirgends eingepfarrt geweisen, und denen Einwohnern hat strey gestanden, sich derer Saerorum in Königswalde, Neuberst oder Cranzahl zu erholen, bis es durch die Erulauten immer mehr ungebauet worden, und Anno 1655. eine eigene Kirche erhalten hat, worüber dem Rath zu Knnnberg des Suspatronatus zustehet, und warein Nieder, schlag, Stahlberg, das Zollhauß und die Perviermühle einge¬ pfarret ist. S. Ruchters annabergl. Chron, P. 11. p. 19, und Oesfelds Beschreib, einiger erzgebürgl. Sädte, P. 11. p. 201, Bernsbach, in alter Urtunden Verndariißrach ein altes dorf, etwa eine halbe Stunde vor Grünfayen, nach Beyerseld zu gelegen, Daßelbe hat das Closer Grünhayn,shon Anno 1240. vermöge Bungganst Meinchers Schennkungs = Briefes, beseßen Gehärt zum Amte Channhaym unmittelbar, und liegt mitten in Wal¬ dungen, welche alle in alten Zeiten diesem Dorfte zuständig gewesen, jedoch von denen ehemahligen Einwohneren nicht geachtet, und dem Landes Herrn Haimgegoben wor¬ den, denn nach der Tradition sollen zu thur Fürst Johanm Genogens 1. Zeiten die Bernsbücher durch eine dahin gar shickte Revision gesrüget worden seyn, ob sie Grund¬ stücke hätten, sonoch nicht zinßbar, darauf sie un¬ bescheiden gnug geantwortet haben sollen: es wäre Destier und wilder Waldgung, was ehnen §. 1. der Quart. sollte, sre konnten das Holz so nicht filgen. Da denn die Commission gestragt ob sie es denn nicht haben wollten. Darauf sie erwiedert: das Holz wächse

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ehnen so in die Fenster hinein, wenn es der Chur Fürst beßer zu gebrauchen wüßte, möchte er es hin nehmen sie wüßen damit nichts anzu¬ fangen, da sie es denn solchergestalt ard entlich los gesaget haben, und das Holzz darauf einge¬ zogen worden ist, so, daß das ganze dorf nun mehro nicht eine Hand breit an Holz und de¬ sieren mehr hat, diese Walder haben mehr als 100000 rhaler Capital ausgetragen. So großmüthig wären die hiebevorigen Bernsbacher¬ Anno 1691. hat so thanes Berns bach von Beyer¬ fold sich ausgepfarret, und eine eigene Kirche erbauet, iedoch warter keine eingepfarrte dür¬ ster, als sich selbst, bis zur Zeit des Kirchen¬ baues ist in gedachten Dörfte nur einwalzen Gerichte gewesen; daraus entstunde durch den Kirchen bau ein Erbe Gerichte, und endlich er hiel¬ te dieses gar die Ober- und Unter= Gerichte, Sol¬ ches wan aber der Gemeinde ungelegen; wünnen, Hern dieselbe dem Erbe Richter die, der landesherr, lichen Cammer dafür bezahlte 500, k Haler wieder restituirte, und besage eines ergangenen Rescripti die Ober- und Unter- Gerichte dadurch reluirte

so, daß die Jurisdiction über das Dorf wegen Zeit dem Kite wieder zustehet, Berns bach hat sich durch die daselbst besindliche Spizen Fa¬ bricke sehr merckwürdig gemacht, in dem allda die aller zartest und kastbarste Spizen gesterti¬ get werden, dergleichen, außer Brabund, in ganz Europe, nicht praestiert werden können, Viel schwarze Blech Waare wird daselbst auch stabriciret, S. Rchters Annabergl. Chron, l. c. p. 30. und Oesfeld l. c. p. 204. Übrigens kan man Richters Meynung in mir ange¬ zogener annbergl. Thron, I. c. p. 30, nicht bey¬ pflichten, wenn er Bernsbach über 300. Jahr nicht als zu seyn schäzet, da doch dieser Ort nach dem Zeugniß des Deplomatis de Anno 1240, um die Zet, 1 als das Cloßen Grünhage angeleget und erbauet worden, schon in seinen Weisen sich bestünden, mithin alter ist, als das loser selbst, es hatte auch außer denn der Stifter des Clasers, Burggraf Meinher erwehntes Dorf Wernhärdißpach, wie es zur selbigen Zeit genennet worden, dem Claster danah nicht schencken können. Es kommet also von Anno 1240. an, bis 1746. de Richter seine annabergl. Chran¬ cke zum Druck befordert hat, ein Zeit = Alten von mehr als 300 Jahren heraus.

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Weyerfels, oder nach der Benennung in der Kloser Dota tions- Urkunde de Anno 1240. Behrfehr, ein dorf zwi¬ ehen Grümhäger und Schwarzenberg gelegen, man sehe Schanckens Hand, Charte von den Lemtern Schwarzen¬berg Grünhagn, de Aa. 1761. Gehöret in die Annaberger Dinenes, worein Sachsten seld, die Silbern Hochnung und Wildenau gepfarret ist. Als der lezte Abt Johann das Claßer Grungagn Churfürst Johann Friedrihen übergab, würde der Privr daraus, Chri¬ seinn Rager, erängelisch, und Pfarrer allhier, Starb Anno 1559. Ihm würde vor iezt erwehnten Chur¬ Fürß Johann Friedrihen auf seine Lebens Zeit jährlich 40. Gulden 5. Scheffel Kara, 2. Fudergew, und 9. Claste tern Holz ausgesezet, dergeßelt, daß nach seinem Tode dieser Auszug auch auf seine Nachfolger im Psaren Amte erstrecket werden sollte. Woctan, ein darf, ahngefehr eine Sunde von zwicken, an der Mulde. Weib aber mehrere Oerter gleichen Nahmen führen; So wird dieser Ort Borkad bey zwicken, zum Unter¬ schied des Bergfleckens Barkau bey Schweberg, und in denen alten Urschriften Bauckowen Bouckow, Buugan, Buchaw und Bockwien, genennet. zu Peter Schenkens Landcharte vom erzgebürgischen Creyße wird deßen Rage nur angezeigter maßen angegeben, und führet den Nahmen Borkwe. Der Nahme dieses Dorfes ist wen¬ disch, denn Bogkun heiset nach der wendischen Unspra¬ che ein Gotteshage, woraus deutlich abzunehmen, daß es von den Sarben wenden angebauet worden, und ein sehr alter Ort ist. Übrigens hätte das Claser Einson¬berg an solchem dorfe gleicher maßen einigen Antheil wegen etlicher Zimßen, so demselben darinnen zustun¬ dene S. Wellers Altes aus allen Theilen der Geschichte, 2ten 9. p. 468. Wrarect, ein bahnnsches Dorst, im Cadenschen Bezircke gelegen, so nebst anderen dortigen Dörfern mehr, dem Closter Grünhage vor der Reformation Luthero zugestan¬ König Frodinand 1. von Bohmen confirmir¬ den. te Anno 1523. dem Claßen den Besiz deßelben zu¬ gleich mit, wie aus dem, an seinem Orte schon ange- führten Bestätigungs =-Briefe zu ersehen. Jedoch ist es nachhern, und vielleicht mit der, von so thanen Kö¬ nig Ferdmand Ao. 1540 erfolgten Einziehung etlicher gänhäynischen Claßer - Dörfer in Böhmen, zugleich mit von der Abtey abgekommen; chol3, ein nicht allzu großes tädtgen nahe bey Annaberg,

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heiset auch S. Latzarinenberg in Buchholz, daßelbe ist alter, als Annaberg, denn es hat seinen Ursprung von Schnei- berg, wie wohl es seinen nachherigen Anwächß der Stadt Annaberg zu verdenken hat. Von der Gegend Buchholz und Annaberg war vieles der Abtey Grünhayn eigenthüm¬ lich worden. Der Plaz, worauf die Stadt BuchHolz gebauet ist, hiese wegland Buchholz von dem darauf gestandenen Holze gleiches Nahmens, und gehörete der Gemeinde in der Stadt Schlettau, welche ihre Viehtrift darauf hatte. Der Abt zu Grünzayn hingegen war Grund herr davon, Da nun solchergestalt Buchholz auf Schlettauer Grund und Boden stehet; So bekommet der Pparrer in Schlettan bis dato nach den Zehenden von der so genannter Schindel¬ wiese, iezt zu Buchholz gehörig nebst 17 gl. Geld zimßen. Der Anbau des Städtgens Buchholz geschehe von Berg¬ lenten, auf der Abtey Grünzeyn Grund und Boden, Zu BuchHolz ist auf Chur Fruß Friedrichs des Weisen Ko¬ sten ein ansehnliches Munzgebäude aufgeführt gewee¬ sen, wovon die Buchholzen Thaler de Anno 1505. und die Buchholzer Dreyer in einem großen mit denen Chur = Schwärdtern bezeichneten Schilde, sich herschreiben, Als aber Chur Fürst August alle Münzen nach dreß den gezogen, hat er dieses Gebäude weggeschenkt. Von Ao. 1608. an hat es denen Buchholzern zu einem RathHause so auf 30. Jahr lang gedienet, bis es endlich nach dem Jahre 1690. in ein MalzHauß verwandelt worden. Buchholz und Anmberg sind nach ihren alten Tatuten gleichsam vor eine Stadt zu halten, weil die Buchholzer eben so, wie die Annabergen, unter der Fahne kaufen müßen. Die Kirche in Buchholz ist zwar schon, und noch vor der Restarmation außgeführet, deren Ausbau aber durch diese darzwischen gekommene Reformation unter¬ brochen worden. zu deren Feußern, finden sich, die Juhozahlen 1517. und 1520. Diese kirche ist die erste im grünzägnischen Claßergebiethe gewesen, dar¬ inen die erängelisch- proteßantische Lehre vorgetra¬ gen worden. O. Christ. Melzen Htist. Buchholzens, Msr. Richters annabergl. Chron, 2ten 29. p. 17. und Oessells Beschreib, einiger Städte im Erzgebürgen 2ten Rh. p. 27. 106.114. LGma auch ein böhmisches Darft in der Saager Gegend, ist auf nemliche Weise, wie vorher beschriebenes Braueet, an das Claßer Grünzage gekommen, und es hat dach¬ selbe gleiche Schicksale mit diesem gehabt. Consaesder oder Trnnerscorf, wie man es heut zu lage aus¬

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spricht, in der Gegend Schlotten. Deßen wird in einem Brie¬ dr Kaysers Caroli IV. de Anno 1367. gedacht und kam oben berichteten maßen im Jahre 1413. durch Friedruhen von Schenburg, Herrn zum Haißensein in Bohmen, tauschwei¬ se mit Schletten, an das Claßer Grünhage. War ehen dem nach Schletten eingepfarrt, bis 1666; Nunmehro gehöret es in die Kirche zu Sehma. S. Richters annaberge Chran. 2t. Th. p. 19. Desfeld, 1. c. p. 201. Kranzahl in denen Diplanaten dralttsk, liegt im Amte Jonn¬ hayn, nahe an den davon benannten Berge. Daß es ein waltes dorf sey; bezeuget nur angeführte Ur¬ kunde Kaysers Caroli II. vom Jahre 1367. Daßelbe ist von vorzurerwehnten Friedrihen von Schönburg böhmisch, Haßen steiner Linn, samt Schlettan, und an¬ deren Fönstern mehr, Anno 1413. der Abteg Grün¬ Hayn oediket worden. War vor Zeiten nach Schlet¬ tau eingepfarret, davon Anno 1566. separiret war¬ ten, und hat eine eigene Psarr- Kirche erhalten, Richter, t. c. und Oesfeld, 1. c. 21015 bey Zwirkan, an der Mulde, vermöge Peter Schenckens geogrnph. Charte vom erzgeburge Kreyße. Wird von einigen vor einen Flecken, von anderen aber nur vor ein dorf gehalten. Ist wendischen Ursprungs und sehr alt, wie solches der Nahme dieses Ortes 1 selbst andeutet, welcher Ort ebedem, besage Schmidts zwickanischer Ghran= P. 1. p. 16. den Nahmen Craßowen und nach einer urubten Vereinigung vom Jahre 1795. Crosaie gesühret hat. Ehr das Claster Grünhage solchen Ort erhielte besaß demselben der Burggrast Erckenbrecht von Starckenberg, welcher im Jahre 1254 Croßen, als ein Erbguth, der Abtey Grünzage zueig¬ nete, woron das, an seinem Orte angezogene Diplo¬ ma ein mehreres besaget, Doch stünde dieses Cwos¬ sen mit dem Klaster Eisenberg wegen einiger Zimms¬ sen, so dieses darinnen zu erheben hatte, auch in ge¬ wißer Verbindung, denn Anno 1443, mußte aus jenen noch ein Zinß an die, so thunen Klosten gehörig ge¬ wesene Parre zu zwicken bezahlet werden. So wollers 2te Theil des Alten aus allen Theilen der Geschichte, p. 468. wieder ein böhmisches Dorf in der Sanzer Pflage, hat Genetts der Abten Gannzage aufgleiche Art, wie Brauect und Hhudersma, beseßen, ist aber auch demselben mit diesen zur nemlichen Zeit entrißen worden, Von diesem Dorste hat man weiter keine Nache Gieterivorf. richt, als daß es im Amte Grünzage, zwischen Laßung und Eltenlein gelegen, igleichen, daß solches schon be¬ rührter maßen im Jahre 1240. dem Kloster Grüngage vom Burggras Möncher zu Meißen, nebst anderen För¬ stern mehr geeignet worden.

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Elterlein, ein sehr altes Berg-Stadtgen, im grünhagner Amts¬ Brzirck, 1 2 Meile von Grünhayn oßwärts, Nach Knauths Anftühren im Prodr. Misn. p. 165, soll es das üb¬ teste Städtgen im ganzen Erzgebürge, und über 700 Jahr her aus alten Urkunden bekannt seyn, auch ehemahln Kredlinburg geheisen haben, bis ihm der Nahme El¬ terleim beygeleget worden, Elter lein soll aber so viel heißen, als das Aelter-Lohen, in Absicht auf Schlettan, welches beydes weglanddenen schönburgi¬ chen Herren zuständig gewesen. Das ieige Rathe Ganß in Elterlein hält man von ein ehemahliges schonburgisches Herrnhauß, welches die unteren scha¬ nen Gewalber, und das daran in Stein gehauene schon¬ bürgische Warnen wahrscheinlich macht. Nächst dem soll die Benennung Kredlinburg Aelten= Lehn, womit ehe dem dieses Stadtgen beleget worden, daher rühren, weil die Hearen von Schanburg es lange vor Scherttun in Be¬ sez gehabt. Sie hatten die Klinger damit belehnet, und diese nahmen darauf den Nahmen derer von Kelter, Lehen, oder Elterlein an¬ Nach der Zeit kein Exteri lein von denen Herren von Schönburg an die Herren von Solms, Einer aus diesem Geschlechte verkaufte im Jahre 1514. das Städtgen Elterlein samt anderen Oertern dem Claster Grünhage, wie schon oben bey die¬ sem Jahre Erwehnung geschehen, S. Richter 1. c. p. 31. Oessteld, l. all. p. 204. Herr D. Busching wrrt sich demnach, wenn er im 3ten Theile seiner Erdbeschrei¬ bung, p. 7031. schreibet: Elterlein sey im Jahre 7559. von der Herrschaft Gartenstein zum Amte Grungage erkauftt worden. Außer nur gedachten Gegenbe¬ weiß bezeuget das Grünhaynz Amts = Archin selbst, daß im Jahr 1536, Elterlein mit dem ganzen Clo¬ ster Grüngage dem Chur Fürst Johann Friedenh, von dem lezten Abt, Johann Garzstrieden allbereit über¬ geben worden, und daß solches Städtgen schon im Jahre 1540. beym Amte Grünhage, als ein darein ge¬ höriges amtsüßiges Städtgen sich befunden. Hr 6D. Büshing mag sich wohl mit dem ehemahligen, um¬ mehro mit dem Kregß- Amte Schwarzenberg verei¬ nigten Amte Trotendarst confundicen, von welchem er recht hat, daß es mit dem Städtgen Scheibenberg und mehreren Orten, der thur Furst Auguß Ao 1559 von denen Herren von Schänburg ausgekaufet, und damahln zu einen besondern Amt gemacht hat, Außer denen erlittenen Brundschuden ist Elterlen von denen Husiten Ao. 1449. also verheeret worden daß es lange Zeit unbewohnt geblieben. Zu deßen Andencken hat in der dasigen Kirche von daher nach ein Kusten voll Psteile gestanden, so der ehe mahlige Pastor Lehmann zu Scheibenberg selbst nach gesehen haben will vermöge seines Tomi M¬

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Mser. in Kreysigssächßtl. Beyträger, F. 111. p. 400. Eben dieser Lehmann giebt auch die Nachricht in sei¬ nem Piniforo Martiali Mser. I. c. p. 405. daß im Bauer¬ kermen Anno 1525. von denen im Erzgeburge eben¬ stells außgestandenen Beuern, nach der Schlacht bey Franckenhausen in Ehwringen, Erben in Elterleinge¬ köpstet worden. Berssor in denen Diplamaten BerGartsdorf, ein Dorft in Amte zwicken, eine Meile von werde, und eine gute Stunde von Trinnnschau, nach Ausweiß Peter Schenckens geagraphischen Klan vom erzgebürgt. Creyße. Hat in alten Zeiten denen Voigten zu weyde gehöret; Heinrich Voigt zu weyde hat es aber Anno 1275. dem Closer zu Grünhage überlaßen, wie schon oben gedacht worden, Nunmehro liegt es wüßte. Brusthait ist das Städtgen worinnen unser Claster sei¬ nen Siy gehabt. Es ist eines der ältesten Oerter im sächstischen Obergebürge, und hat seinen Ur¬ sprung von einer böhmischen Familie derer Her¬ ren von Grünenhaym, welche an dem Haste des Burge großens zu Meißen Meinhardts, in großen Ansehen stünden. Dieses wird erwiesen aus des grün¬hagnischen Mauchs Feyners Eingangs angeführten scripto. Nach derer von Grünenhage Zeit kam es an die Uttenhäfte, welche die Stadtkerche zu S. Ni¬ clas erbaueten durch deren fleißigen Besuch von wollfahrtern nachherr das Claster entstanden. Iu der Zeit Folge hat das Städtgen ihr Stadt-Wagsen von einem der hiesigen Arbte verliehen bey kommen, Richters annebergl Gron. L. c. p. 33. und Orsfeld, l. c. p. 204: des Studigens s. e. in in anteced: Von denen übrigen Fatis Sruse ein dorf unter Wildenstelß, an der Mulden erkaufte das Claster Anno 1401. von Wenzeln von Wildenstelß der es von der Großschuft Har¬ tenstein zu legn hatte, wie beym Jahre 1401, schon gesagt worden. Gartensdorf oder Harttmannsdort, ein dors im Amte zwicken, womit Heinruh, keit zu klauen vom Landgrnsten in Hürmigen belehmt gewe¬ sen, der es aber Anno 1273. Landgrust Al¬ brechten zurück gegeben, der leztere Hinge¬ gen dem Cloßer-Convente zu Grungayn titulo fevdali überlaßen, wie vorher¬

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Aohend Golaties der Hof in Siritan, oder Curia Czwichawienois, ui ihn die alten Urschriften nennen, Hier wohnet der Probst des Clasens zu Grünzage. Der Abt, hielte einen Hafmeister daselbst, welcher eben das bedeutete, was Haut zu Tape ein Antmann ist Es hatte aber der Rath in zwickan älteren Zanck und Streit mit diesen grünhagnischen Kastmeister wegen der Jurisdioktion, besonders im Jahre 1511., denn als der Gostmeister zu solcher Zeit einen jungen Menschen Schlägerey halber hätte einstühren laßen, glaubte der Rath, sich da¬ durch in seinen Gerichten geschmalert zu sehen, Bath also den Gastmeister, den Gestangenen in G. to wieder heraus zu geben. der Hosmeister weigerte sich aber deßen, darauf protessit¬ te der Rath coram Notario publico, daß es dem Abt zum Grüngegn zu keiner Injurie oder Abbring seiner Gerechtigkeit gereichen solle, wenn er den Gesungenen mit sich wegnehmen, und so lange bey sich behielte, bis der Abt beweisen würde, daß ihm die Gerichte zu steben, Schmidts zweckl. Chron. P. 11. p. 261. Von dem Anno 1522. von einer Gotte zwiikauer Bürger, an gedachten Closter hase unternommenen Exceße ist eben schon Bericht geschehen, Als Arno 1536, dem Chur Fürst Johann Friedruhen das Closter Grünhage übergeben worden; erhielt derselbe auch diesen Huft mit als ein Tertinn¬ Stücke, den er aber im Jahre 1542. dem Rathe gegen 500. Gulden abtont. Hierauß ver¬ wandelte der leztere solchen in eine Shule und räumete die Curien-Capelle zur Biblio¬ theik ein. Schmidt, l. c. p. 100. orf, auch Horndorf. In Sipenrtens Cparts über den erzgebürgl. Creyß wird es Oberhohn, darf genennet, und deßen Lage bey zwicken an¬ gegeben; Vorher ist schon angezeiget worden, daß der Claßer-Convent dieses dorf Anno 1278. vom Burggraßen zu Meißen erhalten vor solchem Erfolg aber Heinrih Koßmarct, ein Bürger zu zwirkan, daselbe zu Lehn mun¬ In so ehnnem Dorfe hatte auch da gehabt. Cloßer Eisenberg einige Zinßen zu erheben, S. Vollers Altes 1. c. p. 468. ein böhnishes dorf in der Sanzer Pslege, deßen wird gedacht in Königs Ferdinandi 1.

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dem Cluser Grüngagn ertheilten, und oben bey werts angezogenen Confirmations - Briese, de Anno 1523. daßelbe hat eben die Schicksele gehabt, wie die anderen der Abtey zuständig ge¬ wesene böhmische Dürster nach der Restormü¬ tion, ontGsWathe, ein darf im Amte zwöcken, und nach Schen¬ ckens mege allegirter Landeharte eine Meile von der Stadt zwicken, von Verda aber 2. Stun¬ de, zwischen der Mulde und Fleiße gelegen. Hemrich, keit von Plauen, hätte dieses Königs¬ welche vom Lansgraf Albrechten in Huringen zu Lehn, und resignirte es im Jahre 1270, der Zauchgagst hingegen übergab es auf Anstuchen iezt ernannten Reits dem Claßer Grünhagn als ein Lehn, ohne Beschwerung und Schazung, S. zurück beym Jahre 1270. Köne 18 Alkl. in dem Fuße des Tilberges, jenseits An¬ unberg, daron in einem Briefe Kaysers Caroli IV. Er¬ wehnung geschehen. Es ist ein altes dorf. Friz von Sehenburg, Herr zum Haßenstein vertauschte Anno 1413. die Helfte davon dem Cloßer Grünhage gegen andere Güther, wie davon an seinem Orte schon be¬ richt gethan worden. Hit heutiger Tages theils des Am Grünhage, und theils den Rath zu Anna¬ berg, zu seiner Gerichts =Obrigkeit, daher heißet, der eine Theil die Amts- und der andere heil die Raths = Seite, Königswalde war sonst bey Erbau¬ ung der Stadt Annaberg nach Mildenau eingepfarret, es würde aber Anno 1558, von dort abgesondert, und selbist zu einer Pfarre Kirche gemacht, das Juspatronatus darüber stehet dem Rath in Anna¬ berg zu, Rüchter l. c. P. 11. p. 35 Oesfeld, §. 11. p. 205. Gerhayn, ein dors ebenftalls inzweckuner Amts-be¬ zöreten zwischen der Mulde und Pleicse, eine Stunde von Trimmizschen gelegen, hatte Heinrich von Berge von Heinruhen Voit zu Hern zu Lehn. Als nun nach jenes Absterben solches dem Lehn¬ Herrn wieder zurück siel, so belehnete nur er¬ nannter Heinrih, Wort von Gern seinen Ost¬ sticial, Convad von Auerbach, damit, welcher iedoch daßelbe wieder abtret. Darauf wurde es dem Abte zu Grünzuge verkaufet, und der Lehns Herr übergab das Lehn so thunen Dorfes,

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mit Bewilligung seiner Brüder, dem Closter Grünzägen wie deßen vorher schon geducht worden, , ein dorf, hat des Claster Grünhaye im Jahre 1787. von Heinrichen Burggroßen zu Altenburg, und Herrn zu Linnenberg, geschenkt erhalten, S. zu¬ rück bey diesem Jahre, Ob schon wahrschein¬ licher weise es in Altenburgischen gelegen; So kan man doch daßelbe weder in Schenckens Charte von denen Reintern Altenburg und Lannburg noch in Somanni Tab. geagraph. Principat. Goth. Coburg, et Altenburg, antreffen, Argenorf, ein dorf unweit Altenburg, bey Zürschn, an der Pleise. Zu Peter Scheikens alten bürgl. Charte findet sich dieser Ort nicht, wohl aber ein darf, Nahmens Lehndorf auf iezt beschriebene Maaße. Vielleicht is nach der Zeit senne Be¬ nennung in diese verändert worden, Marckersbach alten Schristen Margrartisbarg einkleines Dorf, und wegland ein Marckt stlecken, so anstänglich dem Burggrafen zu Meister, Meinhern gehörig gewesen, Anno 1240. aber dem Cloßer Thrünhöge nicht lange nach deßen Stiftung erblich verliegen hat, wie oben schon beygebracht worden. Ist in das Amt Grünhage mit Ober- und Erb -Gerichten einbezwikt, und ein unnettelbares Amtsdarf, die Kirche dar¬ innen aber eine der ältesten im Gebürge, wohin der grünzägnishe Alt mit seinen Closer= Brü¬ dern aftersgewollfahrtet, aus diesem Grunde hatte auch so thanes därfgen sonderbare Freyheiten zu gemeßen, und es würde ins gemein das Murckt lein Marckensbach genennet. Eingepparnet sind Mittweyde Unterscheiben Schwarzbach, und da Cammerwerk Ober Mittweyde, Anhter p. 24. Orssold, p. 202. ist ein böhmisches Dorf in der Sanzer Gegend, wora¬ Haser nen iedoch die Abtey Taunhage nur einen Host be¬ seßen hat, nach Anleitung das eben beym Jahre 1523. allbereit angezogenen Diplomatio Königs Ferdmandst. Nach der Restormation gieng aber sothaner Hast durch Einziehung deßelben, mit allen übrigen dem Klaster zugestandenen böhmischen Besezungen hinwieder verlahren, wie beym dor¬ ste Brauect bereits angemercket worden. Lebrants, ein ebenmäßiges Bähmisches dorf in der Länger Estlage, hat gleichergestelt laut nur angeregter Kompte cerdinandischen Urkunde de Anno 1523. dem Claster Grünhage zugestanden, und übrigens damit eben

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die Bewenntniß, wie mit denen übrigen böhmischen Verteen. eubau 1st, so in der alten Urkunde vom Jahre 1240. Noverhussen geschrieben wird, ist dem Closter in diesem Jahre, laut nur ungezogenen Diplomatis, von Biurggraf Meinher gleichergestult geeignet worden. Wo aber daßel¬ be seine Tage gehabt? is nicht bekannt auch in denen Land- Egurten des Erzgebürges und deßen Lemter nicht auszuspüren. Hl. Schöttgen saget in Script. Rer. Term. Tom. II. p. 527. b., daß es desolat sey. Es kan seyn, daß bey dem ehemahligen leidigen Einstall der Hußiten im Ober= Gebürge Anno 1429, und des¬ den Verheerung, solcher Ort zugleich mit in die Verwustung verfallen. Übrigens giebet izt be¬ rührtes Dacument vom Jahr 1240, deutliche Spur¬ daß ermeldter Ort in der Gegend aufzusuchen gewe¬ sen, woraus heutigen Tages das Amt Gannzagn beste¬ het, welches daraus abzunehmen, daß alle andere duo¬ mnen verzeichnete Ortschaften dort herum gele¬ gen sind. Von diesem dürste geschiehet Erwehnung in dem, schan Nusegne oben angezeigter maßen, Anno 1413. zwischen Frnzen von Schonburg, Haurn zum Haßenstein in Böhmann und der Abten Grünzage, über das Städtgew Schletten mit darzugehörige Dürften, errichte¬ ten Termutations- Contracts, als eines grünhäy¬ nischen Claster- Dorfes, und daß es nebst noch einen darfte, Saße genannt, gegen mir benannte Orte, un besagten Herrn von Schönburg vertau¬ehet worden. Von deßen Situation läßet. sich aber nichts aussorschen. Jedoch mag es wahr¬ scheinlicher weise wohl in Bohmen liegen, welches daher zu vermuthen, daß weil nur angeregten Fri¬ zens von Sehonbung Herrschaft Haßenstein und meiste Güther in Böhmen gelegen gewesen, er weshalb er auch um Erlangung solchen derfes Nu¬ ehut sich beworken. ein schonburge Lichtensteinisches Pstarrdarf, eine kleine Pelisnis, Merle vom Städtgen Sollberg entsternet, S. Büshings End Beschweck, P. 1I1, p. 2422. und der Hamannl. Erben wo¬ graphische Vorstellung der Grafschaft Schonbung 1789 In diesem dorfe besic des Clasen Gannhagn waiß dem Kirch- Lehn auch nach einige Geld- und andere zinnßen, welche Anno 1401. Wenzel von Wilden selßt, mit Consons des Lehnsherrn Heimrichs Burggraßens zu Meisten, und Gonstens zum Har¬ tenstein, dem Closter käuflich überlaßen hätte, ein ehemahliges Dorf und Curie, soll nahe bey Esteriin zwicken gehabt haben, welches iedoch nicht mehr seine Tage vorhanden ist, und im Hußiten= Kriege Desolat

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worden seyn mag. Anno 1351. erkaufte es der Clastern Conrent zu Grümhage von dem Closter Bon sen, wovon an seinen Orte allschon Nachricht verhanden. 20W, ein dorst in Böhmen so das Claßer Grünhage vor Zeiten beseßen, und an Fraen von Schonburg. zum Geßenstein nebst Sacse und Neuschuck Ao 1405. gegen Schlettan und darzu gehörige Dör¬ fer verwechselt hat, vermöge der oben an¬ gemerckten Urkunde. 17z wiederum ein böhmisches dorf in Ludenschen be¬ zircke, hat das Claser Grünhayn nach dem Zeugniß der Urkunde vom König Ferdinan, do 1. de Ao. 1523. ebenstalls in besiz gehabt, ist aber nach der Restarmation und Seculari, sation des Cloßers von demselben eingezogen, und von denen Cloßer= Güthern getrennet worden. Raschani, ein Kirchdarf, drey viertel Sunden weit von Schwarzenberg, ist dem Closer Grung an, kurz nach deßen Entstehung, Anno 1240, von dem Stiffter deßelben, Marggras Meinhern zu Meisen, geeignet würden, wa nun oben mehrere Nachricht anzutreffen. Von dem Uo¬sprunge der Kirche weiß man nichts, dieses durf nebst den Pfarn- Lehn gehöret noch zum Amte Grunhage, Eingepfarret ist Langenberg, ein Sertgen von 14. Berghäußergen. Ruchter, p. 25. Oesstald, p. 202. Reinsiort. Dieses darf lieget zwischen zwiiken uid Wildenstelß, nach Anleitung der Scheintl. Chart über den erzgebürgl. Kreyß, und ist Anno 1390, von denen Gebrüderen von Wildenstelß an das Claser gekommen, damahls wür Lehns Herr da¬ von der Burggrns zu Meißen, Heinaih, Herr zu Harteasein, wie oben schan mehr davon gese- get ist. Dachsenfels wird in denen alten Claser- Briesten Pachsptivelt geschrieben, sind zwey von ein¬ ander unterschiedene, erdoch beysammen lie¬ gende dünser, nemlich Ober Sachßenfeld ein Ritterguth, so der Herr LandesHauptmann Craf von Solms besizet, und Nieder. Sachsten¬ steld, liegen zwischen Schwarzenberg und Grün¬

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Hayn, laut Scheinkens geograph. Charte über diese Kemter, Beyde sind nach Beyerstelt einge¬ farret. S. Richter 1. c. p. 29. Oesfeld p. 204. Würde ebenfalls von den so oft außgeführten Burggraf Meinger Anno 1240. dem Cloßer Grünheyn zu eigen übergeben. Auch hiervon ist der Beweiß schon oben beygebracht worden. ein nicht weit von Zwickau, zur Lincken der Mulde liegendes Dorf, kam durch Kauf Anno 1322, an das Claßer Grünzuge. S. ein mehreres davon oben bey diesem Jahre. Zu diesem Dorfe hätte das Closer Eichenberg auch einige Zinnßen zu heben. Woller, 1. c. ein böhmisches Dorf in der Gegend der Stadt Saaz, hat mit denen anderen, dem Claster Grüngage einverleibt gewesenen bohmischen Dörfern wegen deßen Trennung vom Claßer gleiche Beschaffenheit. ein altes amtsäßiges Berg-Städtgen in grünhagni¬ schen Amts - Bezirck, mit Siz und Stimme auf den Lande lugen, besage Banhings Erd Beschr. S. III. p. 2032. zu einem Briefe Kaysers Caroli IV., d. d. Stollberg, An¬ 1367. in folgenden Worten: "Schlettae oppidum m¬ gra fines Bojemiae regni consistit et a nobis tanquam a Rege Boemiae dependet in feodum. Man hält davor, Schlettau sey Slavonicae Origines, und hei߬ auf teutsch so viel als Gold. Das Claßer Grunhaye acquirirt. Anno 1405. Schlettan so, wie die dar¬ ster Sehme, Cramahl, Cimmersdurf, Walters dorf, und das helle dorf Königswalde, von Seien von Schanburg Herrn zum Hußensein. Die Kirche ist mit dem Städtgen von gleichen Alter, und davon Kranzehl Anno 1566. Sehma aber mit Lunnersdorf Anno 1666. ausgepfarret worden. 2 des Pherre Lehn ge¬höret dem Amte Grünzage, vor der Restormation war aber Kirchen- Patron der grünhagnische Abt. Bey der Visitation 1673. würde das Dinconat bey so thanen Städtgen eingezogen. Rath vociret den Rectar und Organisten, wie wohl mit Vorwißen des Pastorio. Ehemahls war ein Amt in Schlettan, und darom Walters derst, Coanzehl, Sehma, Cunnersdorf, und Königswalde gehörig, so jedoch Haut zu Tage mit dem Amte Grüntzage ver¬ einiget ist. Schletteu hat erß oberzehlter mach¬ sen denen von Schönburg zu Hußenstein zugestan¬ den. Von diesen ist es an das Claßer Grümgagen und nach des leztern Secularivation an das Höhe

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Ghrestus Hauß Sachsen ernestinischer Line von solcher aber S. so dann an die Albertinische Linie gekommen Richter P. II. p. 22. und Oesfeld 1. c. p. 202. Schwarzwark, ein dorf zwischen Grünhayn und Scheibenberg, und nach Marckersbuch eingepfarret, Dieses hat des Closter Grünhayn Anno 1240. von Burggraß Meinhern zu Meißen, nebst anderen Dörfern mehr, ebenstalls geschenckt erhalten; ein Dors, 1. 7. Stunde von Knnaberg, zwischen Bunners¬ Segne darst und Cranzahl, In Frizens von Schönburg, Herres zum Haßenstein Brieße, de Anno 1415. wird es Ggeme ausgedrückt, und is Kraft deßen von demselben dem Claßer Grünzage cediret worden, Man hält es vor ein altes dorf. Daßelbe sin¬ det sich schon in einem Briefe Kaysers Caroli 1V. vom Jahre 1367. Seinen Nahmen soll es, nach Oes¬ stellls Anführen in seinen gebürgl. Städten, §. 11. p. 201. von der vorbeystließenden rothen Sehme haben. Zu alten Schriften wird es auch Simo¬ insdorf genennet, und zwar ausfolgenden Grun¬ de; zu Hermanns dorft, ohnweit Geger, soll vor alten Zeiten einer von Adel gewohnet haben, Nah¬ 1 mens Hermann, Dieser habe drey Sohne ge¬ habt, daron der eine Siman, der andere Walther und der dritte Canrad geheisen. Jeder von de¬ nenselben habe ein derst angeleget, und zwar Simon Sehma, Welther Walthers dorf, und Conrad Conredsdorf. Solche Credition be¬ stätiget sich durch einen im Amts = Archiv zu Gran¬ Hagn noch verhandene Urschriftt. Anstänglich hat man sie zwar vor unbedeutend gehalten, Jedoch hat nach der Zeit der hiebevorige PParrer zu Grünzeym M. Sieber die Sache näher betrachtet, und den Werth dieser Schrift entdecket, so in forin eines Berichts an der Abt, Johann Funcken, d. 3. am Tage nach Ostern 1474. geschrieben worden. Schmawar sonst nebst Conradskorf oder Lunnersdorf, nach Schl¬ tan eingepfarret, iezt ist es eine eigene Pstarrkirchen und TunnensSonst darein gepfarret, das Pfarr¬ Lehn gehöret ins Amt Grünfayn, Richter p. 19. Des¬ Fold 1. c. p. 201. ein böhmisches Dorp in cadenschen Bezirck, ist dem Clo¬ ßer Grümhayn, bis zur Kirchen- Reflormation, zu ständig gewesen, und in Hamps Ferdinandi 1. Con¬ firmations-Briege, de Anno 1525, wird deßelben ausdrücklich gedacht. Als aber das Closter von Chursurct Johann Friedrichen secularisiert werden So hatte dieses dorf eben das Schicksal, wie andere bohmische Beiszungen des Clasters, von dem leztern

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getrennet, und Königl. Lohmischer Seite eingezogen zu werden. Sulau ein Kirchdorf, 1 / Stunde vonzwicken, nicht weit von Backe, nach Schenckens Land = Charte vom erggebürgt. Kreyße. Darinnen hatte die Abtey Grunhagn einige Zinßen aus Burggras Meihers Scheickung de Anno 1297. zu erheben. Nrtveert, ohn weit Schlettan, wohin es auch eingepfarret ist, wurde mit nur benannten Städtgen, und denen, darsern Schuin, Cranzahl, CunnersLoas, und halb Kö¬ nigswalde, Anna 1413, dem Claßer Grüngagn ein¬ verleibet, und gehöret noch unmittelbar in sol¬ ches Amt. Richter 1.c. ascGeithe, einkleines därfgen aller nächst ein Stadtgen Zrun¬ Hagn, soll diesen Nahmen darum erhalten haben, weil die Waschmagde des Cloßens daselbst gewohnet. Sol¬ ches wird auch durch das dasige Gerichts = Siegel wahr¬ scheinlicher, weil darinnen Waschmagde mit dem weschfaße stehen. Zu berührten Dorste sind auch noch die Rudera von der alten verfallenen S. Os¬ walds- Krache zu sehen, so nach der gemeinen Redens¬ Art nur die Tesels Kirche genennet wird. Oesfeld,

  1. c. p. 68. Werschiern, im Dorf zwischen Zwiikeu und werde, worinnen das Claser Ghrünzage nur ein Stück Land von einer Guste mit Zimnßen beseßen hat, Kauft des Eignungs¬ Briefes davor von Schönburg de Anno 1324, das darst selbst aber gehönet den Rath zu zwicken, den schon Anno 1454. und 1440. von denen Herzogen und Thur- Fünsten zu Sachsten damit beliehen wor¬ den, S. Schmidts zwe kauer Chron. P. 1. p. 223. et P. 11. p. 197. 198. Wernhardsvort ein darf in Lahmen, bey Laden, so die Lb¬ tey Grunhage Anno 1261. von dem bohmischen köm¬ ge Ottocaro, genannt Prxemyst, erhalten, Conf. das jennige, was eben schon bey diesem Jahne davon gesa¬ get worden. Gedachten Dorfes wird auch in Königs Nencestai Bestreyungs- Bonste de Anno 1299 und in Königs Ferdinandi 1. Bestätigungs-Brie¬ ste de Anno 1523. Erwohnung gethan, in welchen leztern es jedach werners darf geschrieben wor¬ Es giebt aber auch Spuren, daß es nach der den. Kirchen, Resormation, mit anderen böhmischen dürfern mehr, von denen grüngagner Closter¬ Güthern abgekommen, und böhmischer Seits ein¬ gezogen würden. Westerfils, weyland ein Dorft, ist mit anderen Anno 1240 von Burggraf Menchaan zu Meisen, an das Clo¬ ster Grünzugustunz nach deßen Fundation, ge¬

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diehen. So die oben bereits davon gegebene Nachricht, daßelbe mug seine Tage zu der Gegend Grunhage gehabt haben, Heut zu sage aber ist davon nichts mehr vorhanden, daß es devolat liege, saget Hl. Schoelgen Tom. 11. Script. Res. Germ. p. 527. C. Vermuthlich ist es bey der Hußiten grausamen Einstall Anno 1479. gleich anderen Dörfern im Ebern Gebürgen mit un¬ die Vermustung gesallen, Ara, ein, in das Amt Grunhayn unmittelber geho¬ riges dorf, etwa eine halbe Stunde weit von Schwarzenberg, und in Beyerfeld eingepfar¬ vot. Aichter l. c. p. 29. Oessteld t. all. p. 204. Ist eines derer ersteren mit, womit das Cla¬ ßer Gaimhage Anno 1240. von dem Stiffter des¬ selben Burggraf Meinhern zu Meißen, nach dem Zeugniß mehr angezogener Urkunde, dotirrt worden. Es ist also ein sehr altes dorf, so sein daseyn schon vor der Fundation des Closters gehabt. ein böhmisches Dorst im Cadenschen Creyße, so in Putis Königs Ferdinando 1. von Böhmen Confirmations, Briefe de Anno 1523. Wistzitz geschrieben wird, hat das Cloßer Grüngage bereits vor dem Jahre 1299. beseßen, wie Königs Wenceslai oben schon aufgeführter Eignungs - Briest des¬sen Zeugniß giebet. Ist aber auch noch der Kirchen- Resormatron Köngl. böhmischer Seite von denen Clostere Güthern getrennet und eingezogen worden. schocken, ein Kirchdorf in Schanburgischen bey Har¬ tensein, erhielte die Abteg Grünzage, samt den Kirchlehm, auch denen Gerichten Oberst und Niederst, Anno 1401. mit denen beyden döre stern Orlißung und Gruna Kaufsweise von Wengeln von Wildenstelß, mit Consens des LehnsHerrn, des Burggrasen Heinrihs zu Meißen, als Grnsens zum Härtenßein, wo¬ von oben bey diesem Jehre ein mehrers, N883, ein Berg-Städtgen in des Amts Grüngage Ber¬ zirct, 12. Stunde von Grünhagen so Sie und Stimme auf den Land-Tagen gut, S. Buschings Erd beschreib. F. 111. p. 2032. und Peter Scheints Charte über die Lamter Schwarzenbeag Grün¬Hage. daß dieses Städtpeu zum Clo¬ster Grünhage gleicher müßen gehörig gewi¬

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sen; ist ganz gewiß, ob gleich die Urkunden abge¬ hen, wenn es unter die Herrschaft des Cloßers eigentlich gekommen? Richter saget zwar in der annabergl. Chran, S. 14 p. 34. daß Anno 1517. der districkt Land, von Kalchgsin an, Zwonz der Abt zu Grünfage dem Grafen von Solms abge¬kaufet habe. daß aber sothanes Städtgen noch eher mit solchem Closer in Connerion ge¬ weisen seyn müße; Erscheinet daraus, daß der Abt, Johann hunck, shon Anno 1475. deßen Ge¬ richts - Siegel mit Verleihung eines Papogegen darenn verbeßert hat. S. Mehers Schneeberge, Chron. N. 1196.

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uben, mie der größten Städte im Marggraßt zum Nieder-Kausen, wovon der Gubensche Kreyß den Nahmen führet, liegt zwischen Forstn und Fürstenberg, gegen die Grenze des Brandenburgischen Herzogthums Croßen, 3. Meilen von Croßen, und eben so weit von Reiz, b. Meilen aber von Francksurt an der Oder. Sie ist eine von denen Nieder läufizer 4. Städten, so auf denen Land= Tagen, erscheinen, und sehr alt, man schreibet ihren Ur¬ serung von denen Wenden her; doch hat sie zu 2 Kaysers Henrici Ancupro Zeiten eine gar geringe Figur gemacht, bis sie zu des meißinschen Marg¬ grosens Conradi M., und seines Sohnes Deto¬ rici Zeiten allererst angefangen, zu einer rechten Stadt zu wenden. Allhier war ehemahls, außerhalb der Stadt, eingar berühmtes Zungftrauen= Closter, welches in denen confirmirten Trivilegien Kaysers Wenceslai de Anno 1411. und Kaysers Sigio¬ mundi de Anno 1414. als ein Landstandt auf¬ geführet wird. deßen Stiftung sezet Hl. Großer im 2ten Theil seiner läusigl. Geshich¬ te, p. 11. ins Jahr 1242. In der Reise= Geogra¬ phie, 1ten Landes, p. 1720. hingegen wird das Jahr 1270. zur Stiftungs - Zeit, und Marggraf Hemrich, der Erlauchte, zu Meisten, zu des¬ sen Urheber angegeben, mit der Stadt in dem leidigen Hußiten Kriege Daßelbe würde mit der Stadt in dem leidigen Hußiten Kriege Anno 1437. von denen Hußiten niht den Grund rumiret und zerstöhret, Nun¬mehro ist es mit seinen Zugehörungen, so wohl zu anderen puo causis, als besonders zu er¬ nen landes herrschaftlichen Amte angewen¬ det worden, S. Größer 1. c. P. III. p. 76. 77.